Monat: Februar 2011

Zu wenig Fachkräfte für energetische Gebäudesanierung

Das Bundesumweltamt (UBA) hat in einer heutigen Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass es in Deutschland an Fachkräften für die Gebäudesanierung mangele. So lautet das Ergebnis der Studie „Beschäftigungswirkungen sowie Ausbildungs- und Qualifizierungsbedarf im Bereich der energetischen Gebäudesanierung“.

Dies führe dazu, dass nur ein Drittel der vorliegenden Sparpotentiale umgesetzt werden könne. So blieben große Gelegenheiten zur Reduktion von Treibhausgasen und Heizkosten ungenutzt. Jochen Flasbarth, Präsident des Bundesumweltamtes, fordert deshalb eine „Ausbildungsoffensive für die energetische Gebäudesanierung“.

KfW weitet Förderprogramme zur Gebäudesanierung aus

Wie das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) heute mitteilt, entfallen ab dem 01. April 2011 Beschränkungen im Programm zur CO2-Gebäude­sanierung im Nichtwohnbereich. Alle Nichtwohngebäude der kommunalen und sozialen Infrastruktur sind ab diesem Zeitpunkt über die KfW-Programme „Energieeffizient Sanieren – Kommunen“ (Programmnummer 218) und „Sozial Investieren – Energetische Sanierung“ (Programmnummer 147) förderfähig. Zuvor war die Mittelvergabe nur an Kindergärten, Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen möglich.

Bundestag beschließt Kürzung der Photovoltaikförderung

Der Bundestag hat die vorgezogene Degression der Einspeisevergütung bestätigt. Wie Photovoltaik.eu berichtet, stimmte eine Mehrheit der Abgeordneten nach 30-minütiger Diskussion für den Antrag. Schlussendlich hat sich damit die Position, die Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) und das Bundesumwelt­ministerium zusammen mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) entwickelt haben, ohne weitere Änderungen durchgesetzt. Zusätzlich zur Reduktion der Einspeisevergütung um 9 % ab 2012 wird es also zu einer zusätzlichen Kürzung um bis zu 15 % im Sommer kommen.

Institut für dezentrale Energietechnologien in Kassel gegründet

Wie die Universität Kassel heute bekanntgibt, hat sie im Verbund mit vier Unternehmen und weiteren Partnern das Institut für dezentrale Energie­technologien (IdE) gegründet. Bis 2015 wird das IdE mit einem Budget von 22 Millionen Euro Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in einem weiten Spektrum der Erneuerbaren Energien wahrnehmen.

Der Aufgabenbereich des neuen Institutes reicht von der Entwicklung besser Strom- und Wärmespeicher über neuartige Leistungselektronik für dezentrale Energieerzeugungs­systeme bis hin zum Bau von innovativen Prototypen.

Erneuerbare Energien beherrschen den Wärmemarkt im Nichtwohnbau

Dies berichtet das Fachmagazin IKZ Haustechnik mit Bezug auf eine Studie von BauDatenOnline.de. In der „Trendstudie Nichtwohnbau“ wurden 206 Architekten und Planer über ihre Erwartungen auf dem Wärmemarkt befragt. Am besten schneiden in der Studie Solarthermieanlagen und Wärmepumpen ab. Geht es nach den Befragten, werden sich auch Blockheizkraftwerke zu einem immer wichtigeren Bestandteil der deutschen Strom- und Wärmeversorgung im Nichtwohnbau entwickeln. Abgesehen vom Erdgas finden konventionelle Energieträger nur wenig Befürworter in der Studie.

Brüderle sieht in der Einspeisevergütung einen „vorübergehenden Anstoß“

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hat sich gegenüber dem Hamburger Abendblatt dafür ausgesprochen, die Einspeisevergütung für Photovoltaik und die Erneuerbaren Energien im Allgemeinen mittelfristig einzustellen. Dies berichtet das Fachmagazin Photovoltaik.eu. „Wir wollen die erneuerbaren Energien schrittweise an den Markt heranführen und Anreize zur bedarfsgerechten Stromerzeugung schaffen. Wir dürfen der Branche allerdings nicht zu viel zumuten“, so Brüderle.

DEPV veröffentlicht aktuelle Pelletpreise: leichter Anstieg, Preisvorteil bleibt gewahrt

Wie der Deutsche Energieholz- und Pelletverband (DEPV) heute mitteilt, liegt der Durchschnittspreis für Holzpellets im Februar bei 241,45 Euro pro Tonne. Der Preisanstieg ist, aber Pellets besitzen gegenüber anderen Brennstoffen immer noch einen deutlichen Preisvorteil.

Diesen setzt der DEPV bei knapp 40 Prozent an. „Der aktuelle Preis zeigt, dass Pellets trotz der kalten Witterung im Dezember 2010 und auch angesichts stark gestiegener Rohstoffpreise für den Verbraucher berechenbar bleiben. Die nachfragebedingte leichte Preissteigerung im Februar kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Pellets von allen Energieträgern im Wärmemarkt über die konstanteste und stabilste Preisentwicklung auf niedrigem Niveau verfügen“, beschreibt DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele die aktuellen Zahlen.

Forschungsprojekt entwickelt Dünnschichtmodule mit verbessertem Lichtmanagement

Wie das Forschungszentrum Jülich heute bekanntgibt, hat das Forschungsprojekt LIMA neuartige Dünnschichtsolarzellen entwickelt. Durch neue Verfahren werden Solarmodule möglich, die auf einer Fläche von über einem Quadratmeter einen Wirkungsgrad von über 10% aufweisen. „Rund ein Drittel der Modulleistung kann auf das Lichtmanagement, also die verbesserte Ausnutzung des einfallenden Lichtes, zurückgeführt werden“, erläutert Dr. Jürgen Hüpkes vom Forschungszentrum Jülich die erzielten Fortschritte.

Produziert die Photovoltaikindustrie nachhaltig genug?

Das Schweizer Portal SOLARMEDIA berichtete heute unter Berufung auf Ecoreporter.de über eine Studie, die von Murphy & Spitz Umwelt Consult erstellt worden ist. In der Studie „Nachhaltigkeit & Social Responsibility in der Photovoltaik-Industrie“ analysieren Murphy & Spitz, wie es wirklich um die soziale und ökologische Nachhaltigkeit in der Photovoltaikindustrie bestellt ist. Die Nachhaltigkeitsanalyse konzentriert sich hauptsächlich auf sieben große Hersteller, wobei der Bericht zu einigen überraschenden Ergebnissen kommt.

Stiftung Warentest: Photovoltaikanlagen sind nicht immer genehmigungsfrei

Wie die Zeitschrift Finanztest in ihrer Märzausgabe berichtet, bestehen für Betreiber von Solarstromanlagen noch bedeutende Rechtsunsicherheiten. Die Bundesländer nehmen in ihren Bauordnungen Photovoltaikanlagen generell von einer Baugenehmigung aus. Speisen die Eigentümer jedoch den Strom in das öffentliche Netz ein, kann sich die Sachlage ändern und eine Genehmigung wird erforderlich.

Die Auslegung ist dabei von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Niedersachsen wird eine Baugenehmigung erforderlich, wenn der produzierte Strom ganz oder überwiegend eingespeist wird. Dies betrifft einen Großteil der dort verbauten Anlagen. Aber auch in anderen Bundesländern gibt es individuelle Vorgehensweisen.

Deutschland ist Gastland des Weltverbandes für Geothermie

Wie die Agentur für Erneuerbare Energien heute berichtet, nimmt die Geschäftsstelle der International Geothermal Association (IGA) an ihrem neuen Sitz in Bochum ihre Arbeit auf. Deutschland wird für die nächsten 5 Jahre das Gastland des Weltverbandes für Geothermie sein. Die IGA sieht es als ihre Aufgabe an, die Forschung, Entwicklung und Nutzung geothermischer Energie für die Wärme- wie auch die Stromerzeugung zu fördern und zu unterstützen.

Leitfaden zur Planung einer geräuscharmen Wärmepumpe

Die Zahl der Wärmepumpen in Deutschland nimmt beständig zu. Insbesondere Luft-Wasser-Wärmepumpen haben 2010 Marktanteile gewonnen. In dicht bebauten Gebieten kann es mitunter allerdings zu Geräuschbelastungen von Hausbewohnern oder Nachbarn kommen, falls die Wärmepumpe schlecht ausgelegt worden ist. Ein neuer Leitfaden vom Bundesverband Wärmepumpe e.V. soll Herstellern, Installateuren, Händlern, aber auch Besitzern einer Wärmepumpe dabei helfen, dem Schallschutz zu entsprechen und die Geräusche der Wärmepumpe zu minimieren.

Strompreise würden ohne Erneuerbare Energien noch schneller steigen

Zu diesem Ergebnis kommt eines Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW). Insbesondere die Photovoltaik steht mit dem Argument in der Kritik, dass sie die Strompreise treibe.

Das DIW kommt zu einem anderen Schluss. Anhand einer Modellrechnung gehen die Forscher davon aus, dass sich der Strompreis an der Börse bis 2020 um 11 Prozent auf 4,9 Cent pro Kilowattstunde erhöhen wird. Ohne einen Ausbau der Erneuerbaren Energien wäre allerdings eine Preissteigerung um 20 Prozent zu erwarten.

Alternativer Vorschlag zur Einspeisevergütung soll Photovoltaikmarkt beruhigen

Wie das Fachmagazin Photovoltaik.eu berichtet, trafen sich heute Vertreter der Energie- und Wasserwirtschaft, des Bundesverbandes Solarwirtschaft, dem Bundesverband Erneuerbarer Energien, dem Ökostromhandel, der IG Metall und einem Solardienstleister mit dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Die Gespräche drehten sich demnach um die endgültige Ausgestaltung der kürzlich vereinbarten vorgezogenen Degression der Einspeisevergütung. Der Vorstandsvorsitzende der Solarpraxis AG, Karl-Heinz Remmers, schlägt laut Bericht eine Alternative zum bisherigen Kompromiss vor.

Gesetzliche Vorgaben spielen bei der Gebäudesanierung nur eine Nebenrolle

Die energetische Modernisierung von Ein- und Zweifamilienhäusern senkt die Energiekosten um rund 30 Prozent. Durchschnittlich liegen die Einsparungen bei 560 Euro jährlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS) durchgeführt worden ist.

Über 20 Prozent aller Hauseigentümer haben demnach in den vergangenen drei Jahren ihr Eigentum modernisiert. Ein ähnlich hoher Prozentsatz der Befragten gab an, ein solches Vorhaben in den folgenden drei Jahren durchführen zu wollen. 43 Prozent der Modernisierer möchten bei durchschnittlichen Investitionssummen von 22.000 Euro über eine Verbesserung der Energieeffizienz Kosten einsparen.

Solarmodule im Härtetest: PV+Test veröffentlicht erste Ergebnisse

Die Berliner Solarpraxis AG hat zusammen mit dem TÜV Rheinland einen Test zur Lebensdauer von Photovoltaikmodulen entwickelt. Der Test soll die Frage beantworten, wie leistungsstark Module nach zwanzig Betriebsjahren sind – ein wichtiger Faktor in der Renditeberechnung einer Photovoltaikanlage. Die getesteten Module werden im regulären Handel erworben und in einem mehrmonatigen Test geprüft.

„Wesentliche Aspekte im Test sind die Leistungsfähigkeit, Alterungsbeständigkeit, elektrische Sicherheit, Verarbeitung, Dokumentation und Installationsanleitung sowie Montage­freundlichkeit und Gewährleistung.“, erläutert der zuständige Geschäftsfeldleiter von TÜV Rheinland, Wilhelm Vaaßen, die Anforderungen an die Solarmodule.

Verbände und Gewerkschaften fordern Merkel zu mehr Einsatz für Energieeffizienz auf

Kurz vor dem europäischen Energiegipfel fordert ein Bündnis mehrerer Verbände und Gewerkschaften die Bundeskanzlerin auf, sich dort für rechtlich verbindliche Energiesparziele einzusetzen. Anhand einer Pressemitteilung des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv) hatte Deutschland im Januar angekündigt, bis 2020 38 Millionen Tonnen Öleinheiten einsparen zu wollen.

Im Energiekonzept wurden jedoch noch 62 Millionen Tonnen Öleinheiten als Zielvorgabe formuliert. „Damit hat sich die Bundesregierung offenbar nach nur 100 Tagen bereits von ihrem Energiekonzept verabschiedet“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.