Monat: März 2011

Branche will 2011 5,5 Milliarden Euro in die Erneuerbaren investieren

Vier Milliarden sollen in neue Produktionskapazitäten und Fertigungsanlagen fließen, gefolgt von rund 1,5 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung. Bis 2014 sollen die Investitionen auf 6,2 Milliarden Euro pro Jahr steigen. Das sind Ergebnisse einer Befragung, die das Forschungsinstitut EuPD Research gemeinsam mit dem Wuppertal Institut und dem Deutschen CleanTech Institut im Auftrag des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), der Agentur für Erneuerbare Energien und der Hannover Messe durchgeführt hat.

Verbände fordern mehr Beteiligung an der Energiepolitik der Bundesregierung

Die Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und des Verbandes kommunaler Unternehmen haben heute auf einer Pressekonferenz in Berlin eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Gleichzeitig forderten sie eine Anpassung des Energiekonzeptes. Neben verbesserten Rahmenbedingungen für die erneuerbaren Energien sei es notwendig, die Energieinfrastruktur stärker auf eine dezentrale Stromversorgung umzustellen.

Neue Dünnschichtmodule erreichen Rekordwirkungsgrad

Wie das japanische Unternehmen Solar Frontier heute mitteilt, hat es ein CIS-Dünnschichtmodul mit Rekordwirkungsgrad entwickelt. Auf einem 30*30 cm großen Modul sei ein Aperturwirkungsgrad von 17,2 Prozent erreicht worden. Satoru Kuriyagawa, Chief Technology Officer bei Solar Frontier, sieht diesen Rekord als wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Serienproduktion von Dünnschichtmodulen, die mit polykristallinen Siliziummodulen konkurrieren können oder diese übertreffen.

Saarland präsentiert Solarpotentialkataster – Solarpotential ist größer als der Verbrauch

Dies ist das Ergebnis einer Studie, die das saarländische Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr in Auftrag gegeben hatte. Demnach ist das Potential an Solarstrom knapp dreieinhalbmal so hoch wie der Stromverbrauch aller saarländischen Privathaushalte zusammengenommen.

Die Studie beziffert das Erzeugungspotential bei 6.063 Gigawattstunden im Jahr (GWh/a). Bei einem gemittelten Stromverbrauch von 1.667 Kilowattstunden pro Jahr und Person ergibt sich ein Deckungsgrad von 356 Prozent.

Deutsche Erdöl- und Erdgasreserven 2010 weiter rückläufig

Dies gibt das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) Niedersachsen bekannt. Im aktuellen Bericht „Erdöl- und Erdgasreserven in der Bundesrepublik Deutschland am 01. Januar 2011“ kommt das Amt zu dem Schluss, dass die deutschen Erdölreserven mit 35,9 Millionen Tonnen um 5,2 Millionen Tonnen (12,7 Prozent) unter dem Vorjahresniveau liegen. Auch die Ölförderung ist um knapp 12 Prozent gesunken. Die Erdgasreserven werden im Bericht auf 146,3 Milliarden Kubikmeter geschätzt. Dies sind 15,6 Milliarden Kubikmeter weniger als 2010. Wie beim Öl ist auch die Erdgasförderung gesunken ( um rund 14 Prozent).

Förderstopp bremst Kraft-Wärme-Kopplung aus

Dies berichtet die Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. (ASUE). Aus einer aktuellen Herstellerbefragung der ASUE und Zahlen vom Öko-Institut geht hervor, dass 2010 circa 4000 BHKW-Module installiert worden sind. Im Jahr 2009 waren es nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft noch 4.400 Kraft-Wärme-Kopplungsgeräte. Dr. Andreas Sauerbach, ASUE-Vorstandsmitglied, sieht die Ursache in der Förderpolitik begründet und wünscht sich klare Signale von der Politik.

Ökotest prüft Photovoltaik-Module: gute Module, Vorsicht beim Garantiefall

Öko-Test-Online hatfünfzehn Solarmodule in- und ausländischer Hersteller geprüft. In einem umfangreichen Artikel zeigt Öko-Test die Vor- und Nachteile der jeweiligen Module detailliert auf und präsentiert umfangreiches Hintergrundwissen zur Photovoltaik. Im Photovoltaik-Test kommt Öko-Test zu dem Schluss, dass die meisten Produkte – vor allem aus inländischer Fertigung – gute bis sehr gute Leistungen erbrachten.

Zubau an Photovoltaikanlagen 2010 fast doppelt so hoch wie 2009

Die Bundesnetzagentur hat ihren EEG-Statistikbericht 2009 und neue Zahlen zum Photovoltaik-Markt 2010 veröffentlicht. Erstmals sind auch Zahlen zu Direktvermarktung, Grünstromprivileg und Eigenverbrauch von Solarstrom in dem Bericht enthalten. Laut der vorläufigen Zahlen hat der Zubau an Photovoltaikanlagen 2010 im Vergleich zum Vorjahr 2009 um 75 Prozent zugenommen.

Dies entspricht einer installierten Leistung von 17.300 Megawatt. Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, bezeichnet den Zubau von knapp 7.400 Megawatt 2010 als „wahren Boom“, jedoch blieb der Zuwachs unter den vorherigen Prognosen von 9.500 Megawatt.

Erdgas aus Wind- und Solarstrom soll erneuerbare Energien speichern

Eines der noch zu lösenden Kernprobleme im Bereich der erneuerbaren Energien ist die Schwankung der bereitgestellten Strommenge. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad hat heute eine neue Labor­anlage in Morbacher Energielandschaft im Hunsrück eingeweiht. Die Anlage mit 25 Kilowatt elektrischer Leistung erprobt neues Verfahren zur Speicherung regenerativer Energien, wie die SolarFuel GmbH heute mitteilt.

Mithilfe dieser Technik soll Strom aus Wind- oder Solarenergie Wasser über Elektrolyse zu Wasserstoff und Sauerstoff spalten. In einem weiteren Verfahrensschritt wird der gewonnene Wasserstoff zusammen mit Kohlendioxid (CO2) zu Methan (CH4) umgesetzt. Nach Unternehmensangaben liegt im Anschluss ein Energieträger mit Erdgasqualität bereit, dem eine Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten zugesprochen wird.

Gütesiegel sichern Herkunft & Qualität von Ökostrom

Die Nachfrage nach Ökostrom wächst beständig, auch angesichts aktueller Ereignisse. Wie der TÜV SÜD heute erinnert, sind die Bezeichnungen „Ökostrom“ oder „grüner Strom“ jedoch keine geschützten Begriffe. Beim Anbieter­wechsel ist also Vorsicht bei der Auswahl geboten. Um den Markt für den Verbraucher übersichtlich zu halten, gibt es verschiedene Zertifikate und Gütesiegel, die Auskunft über Herkunft und Qualität der angebotenen Energie liefern.

Modernisierungsbarometer: Sparpotentiale werden verschwendet

Wie das „VdZ-Modernisierungsbarometer 2011“ ergibt, modernisieren nur wenige Haus­besitzer ihre Heizanlage. TNS Emnid hatte 1052 Haus­besitzer zu ihrem Modernisierungsverhalten befragt. Knapp zwei Drittel der Befragten hatte demnach in den letzten zwei Jahren Arbeiten an der Heizung durchgeführt.

Nur 19 Prozent dieser Arbeiten schlossen allerdings eine teilweise oder komplette Modernisierung der Heizung ein. Der Großteil der durch­geführten Arbeiten betraf reguläre Wartungsarbeiten oder kleinere Reparaturen. Die Studie kam zu weiteren interessanten Ergebnissen, weshalb in vielen Fällen keine Erneuerung vorgenommen worden ist.

Merkel: „Zeitalter der erneuerbaren Energien so schnell wie möglich erreichen“

In einer Regierungserklärung zur Lage in Japan und der deutschen Atompolitik hat Bundeskanzlerin Angela Merkel sich für eine Beschleunigung des Netzausbaus zugunsten der erneuerbaren Energien ausgesprochen, wie der IWR heute berichtet.

Das „Zeitalter der erneuerbaren Energien“ solle so schnell wie möglich erreicht werden. Klare zeitliche Vorgaben sollen hierfür den Rahmen schaffen. Noch vor Ostern will Merkel demnach mit den Ministerpräsidenten über die Zukunft der Energiepolitik in Deutschland sprechen. „Alles kommt auf den Prüfstand“, so Merkel.

Ökotest – Vollversorgung mit erneuerbaren Energien ist bis 2030 möglich

Die konventionelle Energieversorgung birgt neben steigender Preisunsicherheit auch Gefahren für Mensch und Umwelt, wie aktuelle Beispiele nachdringlich nahelegen. Ökotest zeigt in dem Artikel „Utopie ist machbar, Herr Nachbar“ anhand von zwei Beispielaufstellungen, wie man in Deutschland bis zum Jahr 2050 komplett mit erneuerbaren Energien versorgen kann, oder – im „radikalen Szenario“ – die weltweite Energiegewinnung bis 2030 auf eine vollständig nachhaltige Energieversorgung umstellt. Auf Einladung der Energy Watch Group haben die beiden amerikanischen Naturwissenschaftler Mark Z. Jacobsen und Mark A. DeLucchi den weltweiten Energiebedarf prognostiziert.

Förderung für Solarthermieanlagen wird erhöht

Anlässlich der Eröffnung der ISH 2011 hat Ursula Heinen-Esser, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Umwelt, bekanntgegeben, dass sich die Förderkonditionen für Solarthermieanlage ab sofort ändern. Unter anderem wird die Basisförderung angehoben. Diese Erhöhung ist auf das laufende Jahr befristet. Der geänderte „Kesseltauschbonus“ wird unbefristet vergeben, aber mit einer integrierten Degression ausgestattet. Außerdem wird der „Kombinationsbonus“ bis Ende 2011 von 500 Euro auf 600 Euro erhöht.

Bundesumweltministerium verbessert Förderung für erneuerbare Heizsysteme

Dies gab die Parlamentarische Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser bei der Eröffnung der Internationalen Messe ISH 2011 heute in Frankfurt/Main bekannt.

„Gebäude verursachen etwa 40 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland. Die Energie- und CO2-Einsparpotenziale sind immens. Dieser Bereich steht viel zu selten im Fokus, obwohl die Ziele des Energiekonzeptes in starkem Maße von Fortschritten in diesem Bereich abhängen“, so Heinen-Esser. Die Änderungen am Marktanreizprogramm (MAP) betreffen Solarkollektoren, Biomassekessel und Wärmepumpen. Aber auch Förderprogramme der KfW-Bankengruppe wurden angepasst.

EU-Kommission verabschiedet Pläne für mehr Energieffizienz und Klimaschutz

Die Europäische Kommission hat am 08. März zwei Programme verabschiedet. Der „Energieeffizienzplan 2011“ und der „Fahrplan für eine kohlenstoffarme Wirtschaft in 2050“ haben eine Verbesserung der Energieeffizienz und eine Verminderung von Emissionen zum Ziel. Laut dem Energieeffizienzplan soll eine Verbesserung der europaweiten Energie­effizienz um 20 Prozent erreicht werden. Eine große Rolle spielt demnach der Gebäude­sektor, der für knapp 40 Prozent des Endenergieverbrauchs verantwortlich ist.

Neue Norm für gebäudeintegrierte Photovoltaik in der Entwicklung

BIPV ( Building Integrated Photovoltaics ), oder GIPV im Deutschen, bezeichnet die Integration von Photovoltaikmodulen in eine Gebäudefassade. Diese Technik trifft auf wachsendes Interesse, wie das Beispiel eines BIPV-Bürohauses in Frankfurt zeigt.

Laut Vorgaben der International Electrotechnical Commission (IEC) sollen die Anforderungen in einer speziellen Norm bis Ende 2011 geregelt werden. Wie das ift Rosenheim mitteilt, wird es sich im Verbund mit anderen Partnern im europäischen Normenausschuss an der Entwicklung der Norm beteiligen.

Monatliche Gas- und Stromabrechnungen sollen mehr Transparenz schaffen

EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) fordert, dass Energieversorger ihre Kunden besser informieren. Dies sagte er in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“. Der Gas- und Stromverbrauch sollte möglichst nicht mehr jährlich, sondern monatlich mitgeteilt werden.

„Wer Auto fährt, weiß, wie die Benzinpreise wo sind, wie viel sein Wagen auf hundert Kilometer verbraucht. Im Stromverbrauch oder bei der Wärme sind wir sehr wenig informiert und entscheidungsfähig. Wir wollen keine großen Abrechnungen mehr, die der Kunde nur einmal im Jahr von seinem Versorger bekommt. Stattdessen gibt es eine detaillierte Verbrauchs- und Kostenrechnung, und die jeden Monat“, so Oettinger.

Bild: © European Union, 2011 | Brussels – Berlaymont

Neues multikristallines Solarmodul erreicht Rekordwirkungsgrad

Nach eigenen Angaben hat Q-Cells SE einen neuen Rekord bei multikristallinen Solarmodulen aufgestellt. Das Solarmodul besitzt demnach einem Wirkungsgrad von 17,84 Prozent auf der Aperturfläche und eine Modulleistung von 268 Watt auf 1,492 Quadratmetern Fläche. Die European Solar Test Installation (ESTI) habe den Wirkungs­grad bestätigt. 180 Mikrometer dicke Siliziumwafer wurden auf der Rückseite mit funktionalen Nanoschichten verspiegelt und passiviert. Dieser Aufbau gewährleiste nicht nur den hohen Wirkungsgrad, sondern ermögliche weitere Kosteneinsparungen in der Zukunft.

Biosolarzentrum in Köthen soll Biomasse aus Mikroalgen im Großmaßstab produzieren

Bis 2016 soll in Köthen (Sachsen-Anhalt) ein neues Biosolarzentrum entstehen. Die Hochschule Anhalt hat am Donnerstag zusammen mit der Großmann Ingenieur Consult GmbH (GICON) einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, wie die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH bekanntgibt. Eine erste Versuchsanlage ist anlässlich des Termins in Betrieb genommen worden. Mithilfe des Biosolarzentrums sollen schnell wachsende Mikroalgen in einem Photobioreaktor im Großmaßstab hergestellt werden. Die Biomasse aus diesen Prozessen eignet sich für verschiedene Verwendungszwecke.

OTTI-Symposium zeichnet drei Unternehmen für innovative Photovoltaik-Produkte aus

Auf dem 26. Symposium Photovoltaische Sonnenenergie sind heute die besten drei eingereichten Produkte mit dem Innovationspreis 2011 ausgezeichnet worden, wie das Magazin Photovoltaik.eu berichtet. Der Hersteller Voltwerk belegte dabei mit dem Wechselrichter „Voltwerk VS 5 hybrid“ den ersten Platz. Der Wechselrichter besitzt einen integrierten Speicher, der sich für den bedarfsorientierten Eigenverbrauch eignet. Der Speicher auf Lithium-Ionen-Basis besitzt Kapazitäten von 8,8 bis zu 13,2 Kilowattstunden.

Ökotest-Online präsentiert Beispiele erfolgreicher Altbausanierung

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) stellt immer höhere Ansprüche an die Energieeffizienzstandards von Gebäuden. Was im Einfamilienhaus noch relativ einfach plan- und umsetzbar ist, kann sich im Mehrparteienhaus oder bei einer Vielzahl von Mietern schnell als Zündfunke für Streitigkeiten herausstellen. Nicht jeder Mieter möchte zum Beispiel an den Kosten für eine Solarthermieanlage beteiligt werden.

Und auch bei Maßnahmen zur Gebäudedämmung kommt es gelegentlich zu langen Diskussionen über die Art und Weise des Vorgehens. ÖKO-TEST-Online beschreibt diese und andere Problematiken im Spezial „Thema: Altbausanierung“. Es geht aber nicht nur um die Hürden, die bei der Sanierung zu überwinden sind: im Artikel stellt das Magazin verschiedene erfolgreiche Beispiele von Energiespar- und Sanierungsmaßnahmen vor.

EEG-Umlage falsch berechnet und zu hoch angesetzt

Die Kosten für die EEG-Umlage, derzeit bei 3,53 Cent pro Kilowattstunde, werden 2012 wahrscheinlich wieder auf ein Niveau unterhalb von drei Cent fallen. Dies wird aus einer Antwort der Umwelt-Staatssekretärin Katherina Reiche (CDU) an den Grünen-Abgeordneten Hans-Josef Fell deutlich. Die Grundlage für diese Einschätzung liegt einer Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zugrunde. Aus dieser geht hervor, dass die aktuelle, zu hoch angesetzte Umlage in überhöhten Prognosen der Übergangsnetzbetreiber begründet liegt und nicht die tatsächliche Marktsituation widerspiegelt.