Monat: Juni 2011

Mehr Energieeffizienz für Krankenhäuser, Recycling- und Papierindustrie

Die EnergieAgentur.NRW hat Informationspakete zur Steigerung der Energieeffizienz für die drei Branchen erstellt. Jeder Branche wurde eine 20seitige Spezialbroschüre mit typischen Energiesparmöglichkeiten und Praxisbeispielen vorgelegt. Daneben enthält jedes Informationspaket Broschüren zu den Themen „Heizung“, „Energiemanagement“, Kälteerzeugung“, „Beleuchtung“, „Drucklufttechnik“ und „Elektrische Antriebe“.

Die Papierindustrie und die Recyclingindustrie gehören zu den größten industriellen Energieverbrauchern in Deutschland. Auch bei Krankenhäusern liegt Handlungsbedarf vor. Steigender Kostendruck und größtenteils staatlich reglementierte Leistungen richten das Hauptaugenmerk auf Kostenminimierung. Die Bereitstellung von Energie kostet Krankenhäuser bundesweit rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr – rund 800.000 Euro im Jahr pro Krankenhaus.

Solardach Kataster für den Landkreis Saarlouis ist nun öffentlich zugänglich

Der Solardach Kataster des Landkreises Saarlouis im Saarland ist nun im Internet öffentlich zugänglich. Mit nur wenigen Klicks können sich Interessenten im Landkreis darüber informieren, ob ihr Dach für die Installation einer Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage geeignet ist und ob sich die Investition rechnet. In einer für jeden einsehbaren Kartendarstellung weisen farbliche Markierungen darauf hin, ob und in welchem Umfang ein Dach dafür in Frage kommt.

Bundesregierung will CO2-Zertifikate für Brennstoffe einführen

Eine entsprechende Regelung soll im Jahr 2015 in Kraft treten. Dies berichtet die Financial Times Deutschland (FTD) heute unter Berufung auf Regierungs­kreise. Händler von Heizöl, Erdgas, aber auch Holzpellets müssten für ihre Ware dann eine entsprechende Menge an Zertifikaten erwerben. Ob und wie sich eine solche Regelung auf den Heizungsmarkt und die Heizkosten auswirkt, wäre „vom Markt abhängig“.

Nach der Sommerpause seien Treffen geplant, um die Details zu besprechen. „Das wird eine Lösung, die jahrzehntelang Bestand haben wird“, zitiert die FTD einen Regierungs­vertreter. Die CO2-Zertifikate sollen die Klimaschutzziele der Bundesregierung stützen.

Koalition berät über EEG-Novelle – Solarförderung wird nicht gekürzt

Die Koalition verändert bei ihren abschließenden Verhandlungen am Montagabend nur wenig an der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Demnach wird es keine weiteren Kürzungen für die Solarförderung geben. Auch die Eigenverbrauchsregelung für Photovoltaik bleibt unverändert.

Das bisherige System der Degression für Solaranlagen wird beibehalten. So wird Ende des Jahres eine Basisdegression von neun Prozent umgesetzt werden. Ebenso bleibt es bei der Regelung, keine weiteren Freiflächen für Photovoltaik auszuweisen. Kleinere Änderungen gibt es bei den Hilfen für Windräder an Land. Der Gesetzentwurf könnte somit am Donnerstag im Bundestag beschlossen werden.

Steuerliche Hilfen für Gebäudesanierung könnten vorgezogen werden

Wie FOCUS Online berichtet, könnte die steuerliche Absetzbarkeit von Gebäude­sanierungen schneller kommen als erwartet. Nach Anhörungen im Bundestag am 28. Juni gab es demnach Tendenzen, die Absetzbarkeit von bis zu zehn Prozent der Kosten rückwirkend ab dem 06. Juni 2011 möglich zu machen.

„Wir möchten verhindern, dass in diesem Jahr ein Stau entsteht und Sanierungs­maßnahmen auf 2012 verschoben werden“, so Sebastian Körber, baupolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.

Bild: Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG

Wettbewerb: wieviel Energie sparen deutsche Haushalte im europäischen Vergleich?

In einem europaweit ersten Wettbewerb seiner Art sollen Privathaushalte dazu angehalten werden, Strom und Heizenergie einzusparen. Zum „European Climate Cup“ von CO2 Online sind private Haushalte aus 10 europäische Ländern aufgerufen, darunter auch Deutschland.

Die Teilnehmer sollen zeigen, wie sie innerhalb eines Jahres effizient und sparsam Strom und Heizenergie nutzen. Als Vergleichsbasis dient ein Energiesparkonto, das jeder Haushalt eröffnet. Alle europäischen Teilnehmer konkurrieren um einen Meistertitel, der am Ende bei einer Siegerehrung verliehen wird.

Neues DLR-Institut für Solarforschung in Köln

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gründet in Köln ein Institut für Solarforschung. In Zusammenarbeit mit weiteren Forschungsstätten in Jülich, Stuttgart und Almeria will das DLR somit seine Kompetenzen und Erfahrungen in der Solarforschung bündeln. Vor allem das Gebiet der konzentrierenden solarthermischen Kraftwerke soll vorangebracht werden.

Damit geht das DLR einen weiteren Schritt in eine zukunftsfähige, nachhaltige Versorgung durch Erneuerbare Energien. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die neuen Standorte in Köln und Jülich in den nächsten fünf Jahren mit rund 27 Millionen Euro.

Kicken für die Umwelt – FIFA Frauen-WM 2011 soll klimaneutral werden

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat zum Auftakt der ersten FIFA Frauenfußball-Weltmeisterschaft das Umweltprogramm „Green Goal 2011“ vorgestellt. Ziel des Umweltprogramms ist es, die Umweltauswirkungen der FIFA Frauen-WM zu reduzieren. Dazu gehört die Entwicklung und Umsetzung verschiedener Maßnahmen, die den Energieverbrauch der Großveranstaltung reduzieren. Die Verwendung von regenerativen Energien in den Stadien spielt dabei eine wesentliche Rolle.

DEPV-Preisindex: Pelletpreise sinken auch im Juni weiter

Die Preise für Holzpellets sind im Juni weiter gefallen, wie der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) berichtet.

Im Vergleich zum Vormonat ist der Pum knapp zwei Euro gesunken und liegt jetzt bei 225,07 Euro pro Tonne. Eine aus Pellets erzeugte Kilowattstunde (kWh) Wärme kostet demnach 4,60 Cent.

Der DEPV-Preisindex wird seit Jahres­beginn im Monatsrhythmus veröffentlicht. Er bezeichnet den Durch­schnittspreis für eine Tonne Pellets der Qualitätsklasse ENplus A1 bzw. DINplus (Abnahme 6 t, Lieferung im Umkreis 50 km, inkl. aller Nebenkosten und MwSt.).

Aktion Brennwertcheck testet Heizkessel – Heizungen sind nur selten optimal ausgelegt

Energieberater der Verbraucherzentralen haben im gesamten Bundesgebiet eintausend Brennwertgeräte untersucht. Rein technisch betrachtet besitzt die Brennwerttechnik das Potential, deutlich weniger Heizkosten zu verursachen als herkömmliche Heizkessel. Doch leisten Brennwertkessel in der Praxis auch das, was sie versprechen? Die Verbraucher­zentralen kommen zu einem zwiespältigen Ergebnis: die Technik ist durchaus leistungsfähig, aber bei Planung und Installation kommt es oft zu schweren Versäumnissen.

Interpellets 2011 beginnt im Oktober – Fachmesse zu Pelletstechnik und Holzfeuerung

Nach ihrem Ausfall im Jahr 2010 findet dieses Jahr vom 5. bis zum 7. Oktober in Stuttgart wieder die Interpellets statt. Auf dem Messegelände in Stuttgart präsentiert die internationale Fachmesse Produkte, Dienstleistungen und technische Lösungen zum Thema Pelletstechnik und Holzfeuerung. Auf der Interpellets werden in diesem Jahr 150 Aussteller aus dem In- und Ausland erwartet. Fachbesucher und Publikum informieren sich auf 7.000 Quadratmetern über neue Produkte und Trends in der Pelletsbranche.

Deutliche Preissteigerungen bei Öl und Strom

Die Brennstoffspiegel Redaktion hat die aktuellen Preise (20. Mai 2011) für Heizöl, Bio Heizöl, Erdgas, Flüssiggas, Holzpellets, Braunkohlebriketts, Fernwärme und Strom vorgelegt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich Öl, Erdgas, Strom und Pellets weiter verteuert. Mit knapp 20% fällt die Steigerung bei Öl am höchsten aus. Lediglich Flüssiggas, Braunkohlebriketts und Fernwärme waren im Mai 2011 billiger als vor einem Jahr. Der höchste Preisnachlass ist bei Flüssiggas zu verzeichnen. Es war im Mai rund 16% günstiger als vor einem Jahr.

Im Vergleich zum Vormonat fällt die Preissteigerung saisonbedingt weniger deutlich aus. So haben sich Erdgas, Fernwärme und Strom verteuert. Öl, Flüssiggas, Holzpellets und Braunkohlebriketts waren im Mai günstiger als im April. Als Vergleichswert wurde die Menge von 3.000 Litern Heizöl herangezogen. Die genauen Preise und Preissteigerungen im Überblick:

Neuregelung der Gebäudesanierung trifft auf Widerstand der Bundesländer

Das Bundeskabinett hofft, Gebäudesanierungen in Deutschland attraktiver zu machen. Da geplant ist, Sanierungsaufwendungen in bestimmten Grenzen steuerlich absetzbar zu gestalten, kann es zu steuerlichen Mindereinnahmen von knapp 1500 Millionen Euro kommen.

Mit 900 Millionen Euro hätten die Bundesländer und Kommunen den größeren Teil der Last zu schultern. Wie die Berliner Zeitung heute berichtet, sind die Bundesländer aber nicht ohne Weiteres geneigt, diese Kosten zu übernehmen.

DIN V 18599 ist wieder anerkannte Berechnungsgrundlage

Im Oktober 2010 hatte die KfW die DIN V 18599 als Berechnungsgrundlage für das energetische Niveau von Effizienzhäusern ausgesetzt. Der KfW waren „starke Abweichungen“ in unterschiedlichen Softwareprogrammen aufgefallen. Die entsprechenden Berechnungsgrundlagen sind inzwischen besser aufeinander abgestimmt worden und die DIN V 18599 ist wieder anerkannte Berechnungsgrundlage – wenn zugelassene Software verwendet wird.

Großbritannien kürzt Einspeisetarife für größere PV-Anlagen

Dies berichtet das Fachmagazin Photovoltaik.eu heute. Vor allem die Einspeisetarife für größere Photovoltaikanlagen seien demnach von Kürzungen betroffen. Es seien mehr große Solarparks gebaut worden, als prognostiziert wurde. Die Anpassung solle dazu beitragen, Investitionen und Fördergelder stärker auf den Kleinanlagenbereich konzentrieren zu können und verhindern, dass „die Gesamtkosten aus dem Ruder laufen“.

Internationale Nachhaltigkeitskriterien für Bioenergie definiert

Im Rahmen der Global Bioenergy Partnership (GBEP) sind nach drei Jahren der Verhandlungen erstmals weitreichende Nach­haltigkeits­­kennzeichen für Bioenergie definiert worden. Dies teilt das Öko-Insitut e.V. (Büro Darmstadt) mit.

Die neuen Kriterien umfassen erstmalig Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer gleichzeitig und sind laut Öko-Institut deutlich ausführlicher und erschöpfender als bisherige, eher regionale Definitionen. In der EU sind weiterhin bislang nur flüssige Bioenergieträger erfasst. Zwar ist diese Übereinkunft noch nicht bindend, aber Uwe R. Fritsche, Projektleiter am Öko-Institut, sieht die Ergebnisse als wichtigen Schritt auf einem Weg zu einer global nachhaltigen Bioenergiebereitstellung.

Die Intersolar ist eröffnet – Internationale Solarbranche trifft sich in München

Seit heute ist die größte Solarfachmesse der Welt für Besucher geöffnet. 2.280 Unternehmen aus 47 Ländern stellen bis zum 10. Juni ihre Produkte und Dienstleistungen rund um die Photovoltaik, Solarthermie und Produktionstechnik vor. Die Teilnehmer haben in fünfzehn Hallen knapp 168.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Die Veranstalter rechnen mit über 75.000 Besuchern auf der Intersolar.

„Das erneut starke Wachstum der Intersolar Europe zeigt, dass die Solartechnik als regenerative Alternative zu anderen Energiequellen im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen ist“, so Markus Elsässer, Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH.

Gebäudesanierung soll über steuerliche Anreize weiter gefördert werden

Wie das Bundeskabinett im Eckpunktepapier „Der Weg zur Energie der Zukunft“ ankündigt, sollen steuerliche Anreize die Sanierungsquote in Deutschland weiter voranbringen. Der entsprechende Gesetzentwurf  „Entwurf eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden“ sieht steuerliche Förderung von Sanierungs­maßnahmen an Wohngebäuden älter als 1995 vor, insofern der Energiebedarf deutlich verringert wird.

Intersolar 2011 zeigt Trends & Entwicklungen in der Solarthermiebranche

Vom 08. bis 10. Juni 2011 findet in München die Intersolar 2011 statt. Obwohl viele die weltgrößte Fachmasse auf einer Fläche von 165.000 Quadratmetern oft mit der Photovoltaik verbinden, kommt auch die Solarthermie nicht zu kurz. Sechshundert der 2200 inländischen und internationalen Aussteller sind auch in der Solarthermiebranche tätig. Auf den Ausstellungen werden unter anderem neuartige Speicher­technologien, Methoden der solaren Klimatisierung und Beispiele zur Bereitstellung industrieller Prozesswärme gezeigt.

Warum sich die Energiewende auch finanziell rechnet

Germanwatch e.V. hat in einer Metastudie den aktuellen Stand der Forschung zu den Kosten und Nutzen der erneuerbaren Energien dokumentiert. Als Grundlage dieser Studie dienen Veröffentlichungen von Bundesministerien (BMU und BMWi) und von spezialisierten Forschungsinstitutionen.

Ein Kernergebnis der Analyse: der volkswirtschaftliche Nutzen der Erneuerbaren ist langfristig deutlich höher als die Mehrkosten. Letztere werden demnach um das Jahr 2020 herum ihren Höhepunkt erreichen. Bis 2030 sei Strom aus erneuerbaren Quellen bereits günstiger als konventionell erzeugter Strom.