Erster Passivhaus-Supermarkt mit 30% geringerem Energieverbrauch
Der „zero:e park“, der zurzeit in Hannover-Wettbergen entsteht, wird nach seiner Fertigstellung mit 300 Wohngebäuden nach Passivhaus-Standard Europas umweltfreundlichstes Wohngebiet. Die Null-Emmissionssiedlung hat seit kurzem ein weiteres Highlight hinzubekommen. Inmitten des Wohngebiets wurde ein Supermarkt errichtet, der gegenüber üblichen Verbrauchermärkten 30 % geringeren Energieverbrauch hat und ebenfalls nach Passivhaus-Standard gebaut wurde. Er gilt als Pilotprojekt und als weltweit einzigartig.
Verbundkälteanlagen decken den Wärmebedarf beinahe selbständig
Die Effizienzanforderungen der einzelnen Komponente für den Markt sind speziell von den Universitäten Chalmers aus Göteborg und der ETH Zürich sowie dem enercity-Fonds proKlima und REWE gemeinsam entwickelt worden. Während der Energiebedarf bei Wohngebäuden primär durch die Gebäudehülle beeinflusst wird, liegt der Fokus bei Verbrauchermärkten eher auf Innen- und Außenbeleuchtung und der Lebensmittelkühlung. Hier kommt die Passivhaus Eigenschaft des Supermarktes in Hannover zum Vorschein. Eine normale Heizungsanlage besitzt der Markt nicht. Stattdessen wird die, von den Kühlungsanlagen erzeugte, Abwärme für den Hauptwärmebedarf genutzt. Die Kühlungsanlagen nutzen nicht keine herkömmlichen Kompressionskältemaschinen um die nötige Kälte zu erzeugen, hierfür kommt eine Verbundkälteanlage zum Einsatz. Der Vorteil liegt darin, dass die durch den Betrieb der Anlage entstandene Wärme im Sommer direkt nach außen abgeleitet wird, ohne sie in den Verkaufsraum abzustrahlen.
Außenluft-Wärmepumpe dient zur Unterstützung an kalten Tagen
In der kalten Saison, an denen die Abwärme des Verbundsystems nicht ausreicht, wird zusätzlich eine Außenluft-Wärmepumpe dazugeschaltet. Die Technologie der Luftwärmepumpen ist mittlerweile so fortschrittlich, dass die akustische Wahrnehmung in der Nachbarschaft gen Null ist. Laut Angaben der beteiligten Planer sind selbst die Kühlmöbel in ihren Ausführungen und in Bezug auf ihre Energieeffizienz so noch nie umgesetzt worden.Energieeinsparpotenzial ist ohne Frage auch, wenn nicht sogar besonders in Supermärkten vorhanden. Weitere interessante Ansätze wie Kohlendioxid als Kühlmittel zu verwenden, dessen Treibhauspotenzial um das 3.000 – 4.000fache niedriger liegt als bei klassischem Kältemittel, sind drüben bei energynet.de zu finden.