3 Millionen Kubikmeter Erde wurden bewegt – und 3 Rotmilanhorste
Die Photovoltaikanlage ist auf einer Konversionsfläche im Süden der Stadt entstanden. Kasernen, Landebahnen, Munitionsdepots, Panzerhallen und Schießbahnen wurden zu DDR-Zeiten von einem sowjetischen Panzerregiment und Aufklärungsbataillon genutzt. In den Folgejahren bis 1990 beherbergte die Kaserne u.a. auch das Grenzregiment 20 „Martin Schwantes“ der NVA. Die Gebäude wurde nach 1990 nach und nach abgerissen, die Munitionsreste blieben in der Erde.
Seit Ende Februar 2012 wurde das rund 40 Hektar große Gelände der Photovoltaikanlage zunächst 4 Meter tief umgegraben, um die Kampfmittel zu beseitigen. Mehr als 3 Millionen Kubikmeter Erde wurden nach Einschätzung des Kampfmittelbeseitigungsdienst in den kommenden drei Monaten bewegt. Ein neues Zuhause fanden in diesem Zuge auch Vögel, die in den gefällten Bäumen ihre Nester bauten. 3 Rotmilanhorste sowie 30 Fledermausquartiere und 15 Nistkästen wurden auf die umliegenden Baumwipfel verteilt. Die Kosten von insgesamt rund 3,5 Millionen Euro trugen laut Aussagen der umsetzenden juwi Solar GmbH der neue Grundstückseigner sowie die juwi Gruppe selbst. Im Juni konnte dann mit den eigentlichen Bauarbeiten für die Photovoltaikanlage begonnen werden. In vier Monaten Bauzeit wurden bis Ende Septemer dann mehr als 75.000 Module installiert.
Eckdaten der Freiflächenanlage in Halberstadt
– 28,3 Hektar bebaute Fläche
– 18.193,92 kWp Nennleistung
– 75.808 Module (polykristalline Photovoltaikmodule des chinesischen Herstellers BYD mit je 240 Watt Nennleistung)
– jährlicher Stromertrag von rund 17.600 Megawattstunden
– geplante Einspeisung in das Netz der Halberstadtwerke
– 4 Monate Bauzeit von Juni – September 2012
– Realisierung durch juwi Solar GmbH
Eine ausführliche Bilderserie zum Halberstädter Solarpark finden Sie auf unserer Facebook Seite.
Bison-Herden vor Photovoltaik Panorama
Weitere 240 Hektar Freifläche in den Klusbergen bei Halberstadt sollen über die Photovoltaikanlage hinaus touristisch erschlossen werden. Auf dem Weideland ist ab 2013 geplant, Bisons anzusiedeln. Rund zwei Dutzend Tiere, die bereits gekauft und in der Nachbarregion untergebracht sind, sollen bis 2017 auf natürlichem Wege eine Herde von rund 250 Tieren aufbauen. Hierzu werden die Tiere zunächst auf einem 55 Hektar großen Eingewöhnungsgehege weiden und an ihre neue Heimat herangeführt. Ein Hotel, Ausflugslokal und Infozentrum soll ebenfalls folgen.
Bild: © Christian Märtel | Solaranlagen-Portal.com