Schuldzuweisungen an die Erneuerbaren Energien falsch adressiert
Die EEG-Umlage stieg 2013 um 46,91% von 3,592 Cent pro Kilowattstunde auf 5,277 Cent pro Kilowattstunde. Sollten sich also die Gerüchte der FAZ bewahrheiten, so würde die EEG-Umlage auch 2014 um rund 19,5% anwachsen. Während viele dem Ausbau der Erneuerbaren Energien die Schuld hierfür geben, sind andere der Überzeugung, dass die zunehmend ausgedehnten Ausnahmeprivilegien für die Industrie die Strompreise nach oben treiben. Einzelne führen auch Fehler in der Kalkulation der EEG-Umlage aufs Feld, die dazu führen, dass sich der durch die Erneuerbaren sinkende Börsenstrompreis unverhältnismäßig negativ auf den Anstieg der EEG-Umlage auswirkt. Demnach wäre die Aussage „Die eigentliche Ursache für eine steigende EEG-Umlage sind gesunkene Börsenstrompreise und nicht der Ausbau von Erneuerbaren Energien“ korrekter.
Preispolitik muss mehr am Kunden orientiert werden
Dies hat beispielsweise auch Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller erkannt und forderte gestern in einer öffentlichen Mitteilung „Eine mehr am Kunden orientierte Preispolitik der Unternehmen könnte die Strompreise stabilisieren.“ und merkte an: „Es gibt keinen Automatismus zwischen Umlagenerhöhung und Strompreisanstieg. Es gibt aber meiner Auffassung nach sehr wohl einen berechtigten Anspruch der Verbraucherinnen und Verbraucher, nicht nur an steigenden Kosten beteiligt zu werden, sondern auch von gesunkenen Kosten zu profitieren.“
EEG-Umlage als Indikator für Kosten der Erneuerbaren Energien nicht tauglich
In dem aktuellen Eckpunktepapier „Den Strommarkt der Zukunft gestalten“ vom Sachverständigenrat für Umweltfragen wird gefordert, die Kostendebatte in Bezug auf die Erneuerbaren in Deutschland zu versachlichen. In den Augen des Beratergremiums sind neu installierte Photovoltaik-, Windkraft- und Biomasse-Anlagen lediglich zu 13 Prozent für den Anstieg der EEG-Umlage verantwortlich. Der Sachverständigenrat für Umweltfragen geht sogar noch einen Schritt weiter und bezeichnet die EEG-Umlage als Indikator für die Kosten der Erneuerbaren Energien als „untauglich“.
Quelle: PV-Magazine | Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) | Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Foto: © Christian Märtel | DAA GmbH