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Heizungsmodernisierung: Welche Maßnahmen lohnen sich?

Die Studie „Untersuchung zur weiteren Verschärfung der energetischen Anforderungen an Gebäude mit der EnEV 2012 – Anforderungen an die Anlagentechnik in Bestandsgebäuden“ untersuchte die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen innerhalb einer Heizungsmodernisierung. Dabei wurden überprüft, ob sich unter anderem eine energetische Inspektion von Heizungsanlagen, der Austausch alter Heizungskessel, der Austausch der Umwälzpumpen in Heizungs- und Warmwassersystemen, der Austausch alter Thermostatventile und ein hydraulischer Abgleich lohnen. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen dieser Studie haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.

Energetische Inspektion von Heizungsanlagen

Laut Studie führt die energetische Inspektion einer Heizung im Altbau alleine nicht zu Energieeinsparungen und kann daher nicht als wirtschaftlich gelten. Eine entsprechende Verpflichtung der Gebäudeeigentümer kann auf Basis des §5 EnEG in der novellierten Energieeinsparverordnung daher nicht erfolgen. Die einmalige Inspektion der Heizung ist allerdings ein geeignetes Instrument, um Maßnahmen zur energetischen Verbesserung einzuleiten, die dann wiederum wirtschaftlich sind. Die einmalige Inspektion könnte daher zum Beispiel mittels eines Heizungschecks erfolgen, der laut Autoren der Studie dann wiederum finanziell gefördert werden könnte.

Austausch alter Heizungskessel

Ein Austausch eines alten Heizungskessels wird von der Studie grundsätzlich als wirtschaftlich betrachtet. Dies wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass oft eine Überdimensionierung des Kessels vorliegt. Beim Ersatz eines überdimensionierten Altkessels durch einen angepassten Neukessel sind daher höhere Energieeinsparungen bei geringeren Investitionskosten zu erwarten. Die Investitionskosten von Niedertemperaturkesseln und Brennwertkesseln unterscheiden sich nur geringfügig, wohingegen die erzielte Energieeinsparung bei Brennwert-Kesseln deutlich höher ist. Die Amortisationszeiten beim Einsatz eines Gas-Brennwertkessels sind daher geringer als beim Einsatz eines Niedertemperatur-Kessels. Deshalb empfehlen die Autoren, die Anforderungen an einen neuen Kessel für gasförmige Brennstoffe so zu wählen, dass ein Brennwert-Kessel zumindest im kleineren und mittleren Leistungsbereich einzubauen ist.

Umwälzpumpen in Heizungs- und Warmwassersystemen

Der vorzeitige Austausch von ungeregelten, alten Umwälzpumpen ist ab einer bestimmten Leistungsaufnahme i.d.R. wirtschaftlich. Die Amortisationszeiten der Basisvariante liegen deutlich unterhalb der rechnerischen Nutzungsdauer von 10 Jahren. Bei höheren Laufzeiten der Pumpe wie bei einem Altbau verringern sich die Amortisationszeiten. In die Novellierung der EnEV sollte daher eine Austauschverpflichtung aufgenommen werden, die einen Austausch bei einer Leistungsaufnahme laut Typenschild und gewählter Pumpeneinstellung ≥ 50W erfordert. Sollte im Einzelfall durch das Zusammentreffen mehrerer für die Pumpe günstiger Parameter wie z. B. einer sehr geringen jährlichen Betriebszeit und relativ neuer ungeregelter Pumpen mit hohem Restwert ein Austausch nicht wirtschaftlich sein, sollte eine Selbstbefreiung erfolgen.

Austausch alter Thermostatventile

Durch den Austausch alter Thermostatventile ergeben sich energetische Einsparungen infolge der Verminderung einer Überheizung von Räumen. Laut Studie ist der vorzeitige Austausch von alten Thermostatventilen diesbezüglich i. d. R. wirtschaftlich. Die sehr niedrigen Amortisationszeiten von 1 bis 3 Jahren liegen für diese geringinvestive Maßnahme deutlich unter der rechnerischen Lebensdauer von 15 Jahren. Selbst wenn ein Restwert von 100% unterstellt wird oder ein kostengünstigerer Energieträger wie Holzpellets oder Hackschnitzel vorhanden wäre, ist ein Austausch der Thermostatventile wirtschaftlich. Bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit sollte jedoch berücksichtigt werden, dass der alleinige Austausch des Thermostatkopfes nicht in jedem Fall möglich bzw. sinnvoll ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn gleichzeitig mit dem Einbau voreinstellbarer Thermostatventile ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage erst ermöglicht wird, aber auch wenn der neue Thermostatkopf nicht kompatibel zum alten Ventilunterteil ist. Der Austausch von Thermostatkopf und Thermostatventil erfordert Arbeiten im Wohnbereich, die Heizungsanlage muss dazu entleert und nach Beendigung der Arbeiten wieder gefüllt und entlüftet werden.

Hydraulischer Abgleich

Ein hydraulisch abgeglichenes Heizungsnetz gewährleistet die Versorgung der Heizkörper mit den jeweils notwendigen Masseströmen und damit einen energieeffizienten und wirtschaftlichen Betrieb der Heizungsanlage. Im Altbau wird durch den hydraulischen Abgleich häufig erst eine gleichmäßige Beheizung aller Räume möglich, vorhandene Behaglichkeitsdefizite werden beseitigt, die Einsparungen an Endenergie sind aber gering. Werden jedoch Maßnahmen an der Heizungsanlage durchgeführt oder wird die Heizlast durch Dämmmaßnahmen stark verringert, sollte trotzdem immer ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden, auch wenn dies weitere Investitionen wie z. B. den Einbau voreinstellbarer Thermostatventile oder Hocheffizienzpumpen einschließt. Wenn ohnehin Thermostatventile umgerüstet oder eine Hocheeffizienzpumpe eingebaut wird, sollte dies immer in Verbindung mit einem hydraulischen Abgleich erfolgen.

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