Smart-Thermostate als Million Dollar Idea – Honeywell drängt sich auf den Markt
Das jüngste Beispiel der Akquisition von Nest durch Google zeigt, dass die Fusion aus Design und Technik auch im Haushalt zu einer „Million Dollar Idea“ werden kann. In diesem Fall handelte es sich sogar um mehr, denn bis heute fragt man sich, warum Google insgesamt 3,2 Milliarden US-Dollar für den Kauf eines Heizkörperthermostat-Herstellers in die Hand nahm. Der Kauf von Nest durch Google war demnach automatisch ein Dorn im Auge vieler Datenschützer, da der Suchmaschinen-Gigant nativ als „Datenkrake“ bekannt ist. Daher ließen viele, hinsichtlich der vermeintlichen Daten-Sammelwut des kalifornischen Unternehmens, die Kaufentscheidung für ein Smart-Thermostat negativ ausfallen. Da Nest sich auf dem internationalen Markt zum Platzhirsch gemausert hat, wusste lange Zeit kein anderer Hersteller etwas entgegenzusetzen – zumindest bis heute. Denn Honeywell stellte kürzlich seine Antwort auf das Nest Smart-Thermostat vor: „Lyric“.
Technisches und optische Angebot identisch mit der Konkurrenz
Hinter dem Gerät mit dem poetisch anmutenden Namen steckt etwa die gleiche Technik, wie hinter dem Nest. Man kann via Smartphone-App den Honeywell Lyric ansteuern und seine gewünschte Heimtemperatur einstellen. Außerdem kann das Gerät lernen, wann eine Person zuhause ist und wann diese das Haus verlässt, um die Heizung herunter zu regeln und somit Kosten einzusparen. Hier trennen sich die beiden Geräte technisch voneinander. Der Nest benutzt spezielle Bewegungssensoren, um die An- oder Abwesenheit der Bewohner zu registrieren, wohingegen Lyric die GPS-Funktion des Smartphones nutzt, um ein Fortgehen oder Heimkommen zu erkennen. Diese Variante kennen wir bereits vom Münchener Gerätehersteller tado°, die im Gegensatz zu Nest und Honeywell ausschließlich auf Apps für das Smartphone und die Online-Bedienung vom Computer aus setzen und keinerlei Mehrfunktion am Thermostat selbst bieten. Honeywell hingegen hat sich beim Design des Lyric stark am Vorbild Nest bedient.
Honeywell will Lyric auch in Europa vertreiben
Während Nest es bis dato nach wie vor nicht geschafft hat, eine Einführung in den europäischen Markt bekannt zu geben, gibt Honeywell zumindest an, den europäischen Markt generell bedienen zu wollen. So sagt Honeywell aus, dass Großbritannien als erstes Land auf der Agenda steht – ob und wann der Lyric in Deutschland erhältlich sein wird, ist derzeit nicht bekannt. Ab August soll Lyric im amerikanischen Einzelhandel für stolze 279 Dollar (206 Euro) zu erstehen sein. Über Honeywell direkt kann man das Gerät in den Vereinigten Staaten bereits jetzt schon kaufen. Ob sich Honeywell mit dem Lyric trotz seines 30 US-Dollar teureren Preises (im Vergleich kostet der Nest 249 Dollar, bzw. umgerechnet 184 Euro) am Markt gegenüber der Konkurrenz behaupten kann, wird sich zeigen. Bedarf an weiterer Smart-Home-Technik scheint jedenfalls nach wie vor zu bestehen.
Bilder: © Honeywell International Inc. | © Nest Labs | ©Slashgear.com
Quelle: Honeywell International Inc.