Um diese antireflektive Schichten herzustellen, verwenden die Saarbrücker Forscher ein besonderes Materialgemisch, das sie auf dünne Plastikfolien auftragen. Damit werden die Folien antireflektiv und können auf die Solarzellen wie eine zweite Haut aufgelegt werden. Das neue Produktionsverfahren ermöglicht es zum einen, das Materialgemisch ganz nach Wunsch verändern zu können. So kann direkt Einfluss genommen werden, wie antireflektiv die Beschichtung der Solarzelle dann sein wird. Zum anderen besteht nun die Möglichkeit, solche antireflektiven Folien auch tatsächlich in der Größe von Solarzellen produzieren zu können. Dies war bisher entweder sehr teuer oder auf großen Flächen mit Fehlern behaftet.
Die Verfahrensentwickler am INM können nun antireflektive Plastikfolien mit einer Breite von rund 130 Zentimetern und nahezu beliebiger Länge erzeugen, ohne dass die Qualität darunter leidet. Dazu taucht eine Rolle in das besondere Materialgemisch, das dann über Gegendruck auf die eigentliche Folienrolle übertragen wird. Bei dem sogenannten „Rolle-zu-Rolle-Verfahren“ beträgt die Schichtdicke nicht mehr als ein Tausendstel der Dicke eines menschlichen Haares. Das sind rund 100 Nanometer. Diese Beschichtungstechnik eignet sich für gängige Plastikfolien aus Polyethylen oder Polycarbonat. Auch besondere Farbgebungen oder Farbfiltersysteme lassen sich damit zukünftig bei Solarzellen verwirklichen.
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