Wohnen

Der Blitzableiter allein genügt nicht – nur das richtige Konzept schützt bei Gewitter

© ELEKTRO+

Schwülwarme Temperaturen am Tag, Hitzegewitter am Abend – gerade in den Sommermonaten steigt die Anzahl an Blitzeinschlägen in Deutschland stark an. Ein Blitzeinschlag kann erhebliche Bauschäden verursachen. Es besteht nicht nur Brandgefahr, auch die sensible Technik im Haus oder in der Wohnung kann zerstört werden.Die Initiative ELEKTRO+ erklärt, wie man Gebäude schützt.

„Grund dafür sind die mit dem Blitzeinschlag verbundenen Überspannungen“, erklärt Oliver Born von der Initiative ELEKTRO+. Solch eine Überspannung verbreitet sich vom Einschlagsort bis zu einem Umkreis von zwei Kilometern aus. Dann liegen statt der üblichen 230 Volt Spannung für kurze Zeit mehrere zehntausend Volt auf den Elektroleitungen. „Ein Blitzableiter allein stellt dabei keinen ausreichenden Schutz dar“, stellt Oliver Born fest. „Hier ist ein mehrstufiges Schutzkonzept gefragt, bestehend aus äußerem und innerem Blitzschutz.“ Bauherren und Eigentümer sollten sich für die Planung und fachgerechte Installation an einen Blitzschutz- oder Elektrofachbetrieb wenden.

Blitzableiter schützt bei direktem Einschlag

Der äußere Blitzschutz besteht aus insgesamt drei Komponenten – Fangeinrichtung, Ableitung und Erdung – die nach dem Prinzip des faradayschen Käfigs den Blitz fangen und auf ungefährliche Weise in den Erdboden leiten. Die Fangeinrichtung wird auf dem Hausdach installiert und dient im Ernstfall als Einschlagstelle. Von hier wird die Blitzenergie an die Ableitungen weitergegeben. Über diese und die Erdungsanlage, das kann ein Fundamenterder sein, gelangt der Blitzstrom kontrolliert in die Erde. Der äußere Blitzschutz schützt das Gebäude somit vor Brand aufgrund eines direkten Blitzeinschlags. Die elektrische Anlage im Gebäude kann er jedoch nicht schützen, hierfür ist der innere Blitzschutz notwendig.

Mehrstufiger Überspannungsschutz sichert elektrische Geräte im Haus

Immer mehr technische Geräte kommen im Alltag zum Einsatz. Neben dem teuren Kaffeevollautomaten gehören oft auch Flachbildfernseher, Spielekonsole, Soundsystem und Computer dazu. Damit bei einem Gewitter die sensible Technik nicht beschädigt wird und wichtige gespeicherte Dateien wie Verträge, oder auch die Urlaubsfotos und Lieblingsvideos verloren gehen, ist ein innerer Blitzschutz, bestehend aus Blitzstrom- und Überspannungs-Ableitern unabdingbar. Für alle Neu- und Umbauten von Gebäuden ist dieser Schutz übrigens vorgeschrieben. Aber auch eine Nachrüstung von Schutzeinrichtungen in bestehenden Gebäuden ist ratsam und meist unkompliziert möglich. Für einen wirkungsvollen Überspannungsschutz werden alle gefährdeten Leitungswege mit geeigneten Schutzgeräten beschaltet. Diese gleichen die Spannungs- bzw. Potentialunterschiede, die bei einer Überspannung auftreten, wirksam aus und schützen damit die elektrische Anlage und die angeschlossenen Geräte. Wegen der Unterschiedlichkeit der Leitungen ist dafür ein Schutzkonzept erforderlich, das die verschiedensten Gewerke der Gebäudetechnik umfasst.

Nur die Kombination aus äußerem und innerem Blitzschutz mit einem mehrstufigen Überspannungsschutz schützt das Gebäude und die elektrischen Geräte wirksam vor Zerstörung und Ausfall. Damit können sich die Bewohner in ihrem Zuhause selbst bei einem Unwetter rundum sicher fühlen.

Praktische Informationen bei ELEKTRO+

Weitere Informationen zum Prinzip des Überspannungsschutzes liefert die Broschüre „Überspannungsschutz“ der Initiative ELEKTRO+. Sie erläutert, welche Anforderungen an den Überspannungsschutz gestellt werden und beschreibt, wie dieser Schutz in Wohngebäuden aufgebaut sein sollte. Sie geht dabei auch auf den Schutz für Photovoltaikanlagen ein. Interessierte Hausbesitzer können die Broschüre unter www.elektro-plus.com/downloads herunterladen.

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