Vielen dürfte der Begriff nicht geläufig sein, wenngleich er die Funktionalität der Gerätschaft vollumfänglich erfasst: Eine Vakuumtoilette ist eine Toilette, die anstelle von Wasser hauptsächlich Luft einsetzt, um Toilettenabfälle abzutransportieren. Ihr Vorteil liegt auf der Hand, man spart eine Menge Wasser. Das ist aber nicht alles, sie kann auch helfen, den Klimawandel zu bekämpfen!
Jeder benutzt sie mehrfach täglich. Bei jedem Spülvorgang wird eine Menge Trinkwasser in die Kanalisation gespült. Wenngleich die herkömmlichen Abflusssysteme sogar auf eine gewisse Durchflussmenge angewiesen sind, so wird bei Neubauten, insbesondere bei ganzen Wohnquartieren, über neue Lösungen zum Umgang mit Grau- und Schwarzwasser nachgedacht.
Eine Möglichkeit, einen Wasserverbrauch schon beim Stuhlgang einzuschränken, ist der Einsatz von Vakuumtoiletten. Sie saugen mehr, als dass sie spülen. So wird aber nicht nur der Wasserverbrauch enorm reduziert. Auch das, was da weggespült bzw. nun weggesaugt wird, wird jetzt immer häufiger auch energetisch wiederverwendet.
Der „Hamburg Water Cycle“ ist so ein Ansatz, der mit Hilfe des Vakuums, die Exkremente zu einer Biogasanlage befördert, die daraus Biogas macht und so ein BHKW antreibt, das Strom und Wärme für das Quartier bereitstellt. Im Kleinen kann man sich sowas auf dem Gut Karlshöhe in Hamburg-Wandsbek angucken. Im Großen wird die Vakuumtoiletten-Technik gerade im im Bau befindlichen Stadtquartier „Jenfelder Au“ eingesetzt, bei dem so die Energieversorgung von 835 Wohneinheiten unterstützt wird.
In Gesprächen mit Architekten offenbarten sich jedoch noch Schwachstellen der Vakuumtoiletten-Technik: Gerade in Mehrfamilienhäuser müssen sich die Architekten ins Zeug legen, damit der nächtliche Gang ins Badezimmer nicht die Nachbarn aufweckt.