Sanierung

Klimapaket: Soll ich auf die Heizungsförderung warten?

Das Klimapaket hat eine ganze Reihe von großzügigen Förderungen avisiert. So kann man mit einer Prämie rechnen, wenn man die alte Ölheizung abwrackt, oder mit einer steuerlichen Förderung, wenn man sein Haus umfangreich saniert. Verständlich, dass viele diese Förderungen mitnehmen wollen und jetzt ihre Aufträge stornieren. Das kann sinnvoll sein, haus.co rät Besitzern alter Schätzchen aber dringend zur Vorsicht.

Die im Klimapaket der Bundesregierung angekündigten Maßnahmen zur CO2-Reduzierung in Gebäuden haben nach Angaben des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) beim Heizungsbau zu Auftragsstornierungen in dreistelliger Millionenhöhe geführt. Eine von der obersten Interessenvertretung des Heizungsbauerhandwerks durchgeführte Befragung seiner Mitgliedsbetriebe hat ergeben, dass allein in den vier Wochen nach Bekanntgabe der geplanten Fördermaßnahmen hochgerechnet über ein Drittel der rund 24.000 Innungsbetriebe durchschnittlich jeweils zwei Auftragsstornierungen erhalten haben.

„Die von den Eigenheimbesitzern zurückgenommenen Aufträge summieren sich nach unserer Schätzung bereits jetzt auf einen dreistelligen Millionenwert“, sagt Helmut Bramann, der Hauptgeschäftsführer des ZVSHK. „Damit ist das eingetreten, was wir befürchtet und wovor wir die Politik gewarnt haben. Potenzielle Investoren warten erst einmal ab, welche der in Aussicht gestellten Förderungen zum Heizungsaustausch tatsächlich zu Gesetzesvorgaben werden.“ Das ist angesichts eines Zuschusses von 40% durchaus nachvollziehbar.

haus.co rät Besitzern jedoch, genau zu prüfen, ob sie wirklich von der Förderung profitieren, denn sehr alte Heizungen müssen sowieso ausgetauscht werden. Zudem gilt der 40%-Zuschuss nur für den Austausch einer Ölheizung, wenn danach auch ein Anteil Erneuerbare Wärme eingebunden wird. Das ist bei vielen Heizungsbesitzern eventuell gar nicht möglich. Zudem sollte man prüfen, ob die Heizung wirklich ausgetauscht werden muss. Hier kann es sinnvoller sein, die eigene Heizung warten und reparieren zu lassen und so noch 10 Jahre zu betreiben, gibt die haus.co-Redaktion zu bedenken.

Zudem kommt verschärfend noch hinzu: Das Handwerk kann auch heute schon gut gefüllte Auftragsbücher vorweisen. Wenn die Ölheizungsförderung in Kraft tritt, dann dürften die Heizungsbauer längerfristig ausgebucht sein bzw. nur die Großaufträge abarbeiten. Kleinere Auftraggeber dürften dann sicher mit mehreren Monaten Wartezeit rechnen. Daher rät haus.co: Wer eine reparaturbedürftige Heizung hat, sollte nicht spekuliere. Der Winter steht vor der Tür und wann die Förderungen wirklich kommen ist unklar.

Allen, die mit der Förderung rät haus.co: Fordern Sie bereits jetzt Vergleichsangebote an, um auch mit einer Förderungen das beste/ das günstigste Angebot zu bekommen. Wenn die Förderung startet, dann dürften auch die Angebotspreise steigen. Wenn Sie jetzt ein verbindliches Angebot vorliegen haben, dann haben Sie nicht nur einen Vorteil durch die Förderung, sondern sparen auch noch beim Gesamtpreis!

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