Die Elektromobilität ist unmittelbar mit dem Betrieb privater Ladestationen verbunden, wie eine aktuelle Untersuchung von EUPD Research zeigt. Mit Solarstrom vom eigenen Hausdach kann der zusätzliche Strombedarf des E-Autos ökologisch und kostengünstig gedeckt werden. Der stationäre Stromspeicher trägt hierbei wesentlich zur Integration des Solarstroms bei.
Neben dem stetig wachsenden Angebot an voll- und teilelektrischen Fahrzeugen benötigt die Elektromobilität insbesondere eine adäquate Ladeinfrastruktur. Trotz eines starken Zuwachses an Ladestationen im öffentlichen Raum steht für den zukünftigen E-Autofahrer die eigene Ladestation klar im Fokus. Dies zeigt eine aktuelle Befragung des Bonner Beratungshauses EUPD Research unter gut 500 Hausbesitzern in Deutschland. Die Untersuchung im Auftrag des Stromspeicherspezialisten E3/DC offenbart, dass für drei Viertel der Befragten die heimische Ladestation die oberste Priorität besitzt. Mit deutlichem Abstand und lediglich sechs Prozent der Antworten wird das Angebot an Lademöglichkeiten beim Einkaufen bevorzugt. Für fünf bzw. vier Prozent der Befragungsgruppe bleibt die klassische Tankstelle an der Autobahn oder in der Stadt der wichtigste Ort für eine Ladestation. Nur für drei Prozent der befragten Hausbesitzer ist das Laden am Arbeitsplatz am wichtigsten.
Mit der Installation der heimischen Wallbox stellt sich die Frage, welcher Strom über die Ladestation in das Elektroauto geladen werden soll. Aktuell bieten in Deutschland gut 100 Energieversorger spezifische Autostromtarife an. Mit einem derartigen Stromtarif kann ein Durchschnittsfahrer gegenüber dem normalen Haushaltsstrom etwa 110 Euro pro Jahr einsparen (EUPD Research (2020) „Zuhause Strom tanken: Eine Analyse von Autostromtarifen für private Haushalte“). Mit der eigenen Photovoltaik-Anlage in Kombination mit einem Heimspeicher bietet sich die Option, lokal erzeugten Ökostrom direkt vom eigenen Hausdach in die Batterie des Elektroautos zu laden. Neben dem ökologischen Vorteil besteht zudem nochmals deutliches Kosteneinsparpotential im Vergleich zum Bezug aus dem Stromnetz. Die Nutzung des eigenen Solarstroms für die Elektromobilität ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Das im Tagesverlauf und jahreszeitlich schwankende Angebot an Solarenergie muss mit dem Ladebedarf des Elektroautos in Einklang gebracht werden.
Unter der Annahme, dass das E-Auto wochentags ab 17:00 Uhr, samstags am Nachmittag und sonntags am Vormittag an der Ladestation angeschlossen ist, kann eine Photovoltaik-Anlage mit sieben Kilowatt installierter Leistung über das Jahr 39 Prozent des Strombedarfs durch direkten Eigenverbrauch decken. Ergänzt um einen Heimspeicher mit sieben Kilowattstunden Nettokapazität verdoppelt sich die jährliche solare Deckung auf 81 Prozent.
Je nach Fahrprofil verändert sich der Strombedarf für das Elektroauto. Ein Wenigfahrer mit 5.000 km Fahrleistung und einem Strombedarf für das Elektromobil von 900 kWh kann bereits mit einer 6-kWp-PV-Anlage in Kombination mit einem 6-kWh-Speicher 80 Prozent des Jahres mit Solarstrom fahren. Mit steigender Fahrleistung erhöht sich entsprechend der Strombedarf, sodass der Durchschnittsfahrer bei einem Strombedarf für das elektrische Fahren von 2.500 kWh bereits mit 7 kWp Photovoltaik und 7 kWh Speicherkapazität 81 Prozent solare Abdeckung realisieren kann. Für einen Vielfahrer mit 5.000 kWh Strombedarf ist eine 12-kWp-PV-Anlage mit entsprechender Speicherdimensionierung erforderlich, um analog der anderen Fahrprofile mindestens 80 Prozent Solarstrom im Jahresdurchschnitt laden zu können.
„Im Jahresverlauf wird klar ersichtlich, dass insbesondere im Winterhalbjahr der Heimspeicher unerlässlich ist, um den selbst produzierten Solarstrom für die Nutzung im Elektroauto zwischen zu speichern.“, ergänzt Dr. Martin Ammon, Geschäftsführer der EUPD Research die Untersuchungsergebnisse.
Neben dem Ziel eines möglichst hohen PV-Eigenverbrauchsanteils am Ladestrom stehen auch die Ladekosten im Fokus der Analyse von EUPD Research. Für den Besitzer eines Elektroautos mit einem durchschnittlichen Fahrprofil und entsprechend 2.500 kWh Jahresverbrauch reduzieren sich die Ladekosten des Elektroautos mit einer 7-kWp-PV-Anlage und einem 7-kWh-Heimspeicher bereits um 42 Prozent gegenüber dem aktuellen Haushaltsstrompreis von 31,9 Eurocent je Kilowattstunde. Mit einer 10-kWp-PV-Anlage und einem entsprechenden Speichersystem lassen sich bis zu 52 Prozent der Ladekosten einsparen. Dies entspricht für einen Durchschnittsfahrer mit 2.500 kWh Ladestromverbrauch allein im Jahr 2021 bereits 415 Euro an Ersparnis.
Durch den zu erwarteten weiteren Anstieg der Strompreise und die gleichzeitige Reduzierung der solaren Stromgestehungskosten wird sich die Ersparnis des Kunden bei den Ladekosten zukünftig weiter erhöhen, erwartet Dr. Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer der HagerEnergy GmbH: „Mit ihrem Produkt- und Serviceportfolio ist E3/DC zukunftsorientiert aufgestellt und kann den Kunden jederzeit für alle Anwendungsfälle eine energetisch und ökonomisch optimale Lösung anbieten.“
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