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Wärmepumpen versus Elektroheizungen – Vor- und Nachteile beider Systeme im Vergleich

Die Anschaffungs- und Betriebskosten im Vergleich

Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe bzw. eine Elektroheizung sind unterschiedlich hoch. Während Elektroheizungen im Schnitt zwischen 6.000 und 12.000 Euro kosten, sind Wärmepumpen mit 15.000 bis 20.000 deutlich teurer. Dafür fallen die Betriebskosten mit 1.300 bis 1.900 pro Jahr für Elektroheizungen relativ hoch aus, für Wärmepumpen hingegen liegen die jährlichen Betriebskosten nur bei zwischen 500 und 900 Euro. Die geringeren Investitionskosten sprechen somit zwar auf den ersten Blick für eine Elektroheizung – allerdings gibt es unterschiedliche Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen, die diese wiederum attraktiver machen. Neben den KfW-Programmen zur energieeffizienten Sanierung und Modernisierung kann bei bestimmten Wärmepumpen in Bestandsbauten auf eine BAFA-Förderung zurückgegriffen werden. Auch örtliche Versorger können Förderprogramme anbieten – es lohnt sich also, sich im Vorfeld entsprechend zu informieren.

Elektroheizungen – Stromfresser oder Wunder der Energiewende?

Elektroheizungen heizen in der Regel mit normalem Strom aus der Dose – es sei denn, es ist eine Photovoltaik-Anlage vorhanden. Der selbst produzierte Solarstrom kann so auch für die eigene Heizung verwendet werden. Außerdem kann bei den aktuell recht hohen Strompreisen auf diese Weise viel Geld gespart werden. Allerdings: Selbst mit Photovoltaik-Anlage ist der Verbraucher in der Regel auf zusätzlichen Strom angewiesen und verzichtet gleichzeitig auf seine Einspeisevergütung.

Da die Energieeffizienz bei normalen Elektroheizungen gering ist und nur in kleinen und selten benutzten Räumen zum Einsatz kommt, ist die Nachtspeicherheizung die häufigste Variante. Da die Bundesregierung das Verbot von Nachtspeicherheizungen kürzlich wieder rückgängig gemacht hat, dürfen die 1,5 Millionen Nachtspeicherheizungen, die derzeit noch in deutschen Haushalten zu finden sind, weiter betrieben werden. Derzeit ist die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien nämlich teilweise so hoch, dass der Strom gar nicht mehr vom Netz aufgenommen werden kann und so verloren geht. Heizungen, die über einen Speicher verfügen, könnten dies ausnutzen und die Ökostrom-Einspeisung damit fördern. Langfristig betrachtet wäre es also vorstellbar, dass die Nachtspeicherheizungen mit Voranschreiten der Energiewende wieder verboten werden, wenn das Netz und die Einspeisung stabilisiert sind und keine Überproduktion mehr stattfindet. Auch jetzt ist ihr Einsatz weiterhin diskutiert: Denn sie verbrauchen vor allem im Winter Strom, und gerade da ist die Erzeugung von Solar- und Windenergie deutlich niedriger als im restlichen Jahr.

Wärmepumpen – die umweltfreundliche Heizung

Wärmepumpen werden unterteilt in Luft-, Erd- und Wasserwärmepumpen. Grundsätzlich ist es egal, welche Methode angewandt wird, da sie alle umweltfreundlich sind und gute Ergebnisse liefern. Einzig bei Erdwärme können die Bohrungen sehr kostspielig werden. Da die Wahl oftmals stark von individuellen Gegebenheiten abhängt, sollte bei der Wahl der Wärmepumpe zwingend ein Fachmann zurate gezogen werden. Die Planung muss ebenfalls von Experten übernommen werden.

Einer der wichtigsten Vorteile von Wärmepumpen ist nicht die unendlich verfügbare Energie, sondern der kostenlose Rückgriff. Dadurch macht sich der Verbraucher unabhängig vom Markt und ist nicht mehr von Preisexplosionen betroffen. Angesichts steigender Energiepreise kann dies also eine durchaus lukrative Entscheidung sein. Außerdem kann die Wärmepumpe bei entsprechender Ausrüstung auch umgekehrt funktionieren: Im Sommer kann sie so den Innenräumen die Wärme entziehen und nach Außen abgeben. Allerdings reicht die Leistung nicht aus, um mit einer Klimaanlage mithalten zu können.

Wärmepumpen sind zudem abhängig vom Standort. Ist die vorhandene Energie zu gering oder kann aufgrund von baulichen oder geographischen Gegebenheiten nicht komplett genutzt werden, können die Kostenvorteile zunichte gemacht werden. Da die Wärmepumpe für den Betrieb auf Strom oder Gas angewiesen ist, gilt als Faustregel: Die gewonnene Energie sollte mindestens viermal so hoch sein wie die verbrauchte Energie. Übrigens: sowohl Besitzer einer Nachtspeicherheizung als auch Besitzer einer Wärmepumpe können bei einigen Stromanbietern günstigere Tarife bekommen. Heizstrom wird zwar oft nur vom Grundversoger angeboten, allerdings kann für den Betrieb auch problemlos auf regulären Strom zurückgegriffen werden. Wer klimaschonend heizen will, sollte so oder so auf Öko-Strom umsteigen.

Zur Autorin: Sabine Wagner arbeitet bei immobilo.de als Online-Redakteurin und Marketeer. Ihre Kompetenzen reichen dabei vom Verfassen immobilienspezifischer News bis hin zum Contentmarketing.

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