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BP-Report zur weltweiten Energiesituation 2030

Der Energiebedarf steigt unaufhaltsam

Bis 2030 wird der Primärenergieverbrauch auf der Welt nach Aussage von BP um durchschnittlich 1,6 % im Jahr wachsen. Damit verlangsamt sich der derzeitige Anstieg (2,0 %) kaum. Das hohe Niveau entsteht vorrangig durch den hohen Strombedarf der Industrie in den Entwicklungsländern. 96 % des Anstiegs verursachen hier die Nicht-OECD-Länder, die 2030 bei zwei Drittel des globalen Stromverbrauchs stehen werden (heute 54 %). Erneuerbare Energie (BP rechnet hier ausdrücklich die Kernkraft mit einem konstanten Wert ein) wird weltweit bis zum Jahr 2030 auf 34 % steigen. Damit erreichen zwar alle alternativen Energieformen wie Wind- und Solarenergie erstmals zusammen ein Volumen, das größer als das jedes einzelnen fossilen Brennstoffs ist, aber noch weit davon entfernt, die traditionelle Energieerzeugung abzulösen. Erstmals jedoch in der Industriegeschichte wird die Kohle nicht mehr dominieren.

Die Anteile verschieben sich

Vom Ende der fossilen Ressourcen ist allerdings weit und breit keine Spur. Trotzdem verlangsamen sich nach Ansicht von BP die Wachstumsraten beim Öl, die Kohle kommt nach 2020 zur Stagnation, und beide Brennträger verlieren Marktanteile. Der große Gewinner werden nicht die alternativen Energien sein, sondern das Flüssiggas. Seitdem es auf allen Märkten zur Verfügung steht, wird nach Meinung von BP der weltweite Verbrauch um 30 % zunehmen. Neue Arten von Schiefer- oder Flözgas werden die USA künftig vom Importeur zum Exporteur in diesem Bereich machen. Den Anteil des Zuwachses beim Gas sehen die BP-Experten hier bei 60 %. Insgesamt wird beim globalen Energieverbrauch zu beobachten sein, dass Öl durch Gas ersetzt wird.

Erdöl bleibt weiter wichtig

Während die OECD-Staaten ihre Abhängigkeit vom Öl ständig drosseln, gibt es laut BP einen ungebremsten Zuwachs in den Entwicklungsländern. Die USA erreichen demnach 2030 ein Verbrauchslevel, das dem Stand der frühen 1980er Jahre entspricht. In den OECD-Ländern insgesamt sinkt der Anteil des Öls auf den Stand von 1990. China dagegen wird zum größten Erdölverbraucher der Welt aufsteigen. Beim Energiemix der Zukunft im Reich der Mitte ist das Öl an der Kohle vorbeigezogen. Der Anteil von Flüssiggas wird jedoch nicht einmal 10 % betragen.

Biogas und Hybridantriebe wachstumsstärkste Antriebsarten

Die große Domäne des Erdöls, das Transportwesen, sieht BP ebenfalls im Abwind. Zwar schätzt man eine Steigerung der weltweit eingesetzten Fahrzeuge um 60 %, aber nur einen Kraftstoffmehrverbrauch von 26 %. Biogas und Hybridantriebe sind laut BP die wachstumsstärksten Antriebsarten. In absoluten Zahlen schätzen die BP-Manager das Ansteigen der Ausgangsprodukte für Flüssigkraftstoffe von heute noch 88 Mio. Barrel bis 2030 auf 103 Mio. Barrel. Bei der globalen Ölförderung werden die OPEC-Staaten, wie Anfang der 1970er Jahre, wieder einen Anteil von ca. 45 % erreicht haben. Mittlerweile, d.h. 2030, aber hat sich die Abnehmer-Situation stark geändert.

Kohlendioxidemissionen – keine Entwarnung

Das wichtigste Klimathema bei der Energie der Zukunft, die weltweite Kohlendioxid-Emission, bietet auch in der Betrachtung von BP keinen Anlass zu Freude. Zwar werden die OECD-Länder 2030 etwa 10 % ihrer Kohlendioxid-Emissionen eingespart haben, aber der Zuwachs in den Nicht-OECD-Ländern wird deutlich darüber liegen. Zudem fußt die optimistische Einschätzung von BP bezüglich der Emissionseinsparung auf offensiveren energiepolitischen Maßnahmen nach dem Jahr 2020. Nur dann könnten die Emissionswerte bis 2030 erstmals in einem Teil der globalen Wirtschaft sinken.

Zur Autorin: Andrea Haaser ist Online Marketing Executive für MVF Global und betreut die Webseite VomFachmann.de. Sie kann jederzeit für Informationen zum Thema Solarenergie und Solaranbieter per Email: andrea.haaser@mvfglobal.com kontaktiert werden.

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