Es klingt so verrückt, wie auch einleuchtend: Server erzeugen Abwärme, Haushalte müssen erwärmt werden und das kostet Geld. Warum dann nicht beides miteinander unter einen Hut bringen? Ein Cloud-Anbieter aus Dresden namens Cloud&Heat will das ganze nun tun mit ihrer „grünen Cloud“.
Cloud&Heat kann kompletten Neubau mit Abwärme beheizen
Cloud&Heat bietet Privathaushalten die Möglichkeit an, sich Serverschränke ins Haus zu stellen, um die Abwärme der Server für die Warmwasserversorgung zu nutzen. Laut Firmenangaben soll Cloud&Heat in Neubauten ausreichend Leistung erzeugen, um die gesamte Beheizung des Gebäudes zu übernehmen. Aber auch an die bestehende Heizungsanlage kann der Server angekoppelt werden.
Clou&Heat-Server-Heizung, wie sie in Privathaushalten installiert wird. | © Cloud&Heat
Da im Sommer bekanntlich weniger Wärme benötigt wird, soll die Rechenleistung der Server abhängig der lokalen Wettersituation angepasst sein. Wenn es also in einer Region besonders kalt ist, wird die Rechenleistung der Server vor Ort dementsprechend nach oben geschraubt, sodass die Wärme exakt da entsteht, wo sie auch zum Heizen benötigt wird. Zudem sorgt ein separater Temperatursensor am Pufferspeicher für eine zusätzliche Regelung der Serverleistung, bzw. der Wärmeerzeugung. Im Sommer, wenn wenig Wärme benötigt wird, kann die überschüssige Wärme durch ein optionales Belüftungssystem nach außen abgeleitet werden.
Nach eigenen Angaben sind bereits mehr als 100 Server-Heizungen von Cloud&Heat in Deutschland im Einsatz. Die Schränke selbst sind vor Zugriffen dritter vor Ort geschützt und nur Mitarbeiter von Cloud&Heat können den feuerbeständigen Server-Schrank aufschließen. Zude, verfügen die Server über eine Alarmanlage, um Diebstahl vorzubeugen.
Anschaffungskosten müssen selbst übernommen werden
Der Haken bei der Cloud-Server-Heizung von Cloud&Heat ist jedoch, dass Hausbesitzer die vollen Anschaffungskosten von 12.000 Euro einmalig selbst übernehmen müssen. Im Gegenzug verspricht Cloud&Heat jedoch, dass die entstehenden Kosten für Internet und Strom sowie Wartungs- und Instandhaltungskosten für mindestens 15 Jahre vom Unternehmen übernommen werden. Die Wartungsarbeiten würden dann einmal im Jahr durchgeführt werden und dauern in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten.