Sehr geehrter Herr Ladwig, Kunden, die sich für eine neue Heizung interessieren, prüfen im Vorwege natürlich immer auch die Möglichkeiten, Zuschüsse oder einen zinsgünstigen Kredit zu bekommen. Gerade bei der Heizungssanierung im Altbau gab es bei den einschlägigen Förderprogrammen wie z. B. dem Programm „Effizient Sanieren“ in den zurückliegenden Jahren häufig jedoch Änderungen und Fördermittelbeschränkungen, sodass viele Interessenten diesbezüglich verunsichert sind. Das spüren natürlich auch die Heizungsbauer, die heute nicht mehr nur zu technischen Fragen, sondern verstärkt auch zu Fördermitteln detailliert beraten müssen. Dies erfordert natürlich, dass man als Heizungsbauer auch bei Fördermitteln immer auf dem neuesten Stand sein muss.
1) Wie unterstützen Sie ihre Fachhändler und Heizungsbauer bei der täglichen Kundenberatung?
Ladwig: Seit Jahren ist bekannt, dass in Deutschland das größte Potenzial für den Klimaschutz im Gebäudesektor steckt. Dieses Potenzial zur Energieeinsparung wird bei weitem noch nicht genutzt.
Aber auch die Fördermöglichkeiten werden durch die Kunden nicht ausgeschöpft. Hier unterstützt Buderus durch seine Fördermitteldatenbank (www.buderus.de/foerderung) und wird sein Angebot für die Fach- und Endkunden hierzu in Zukunft auch noch deutlich erweitern.
Wichtig ist aber vor allem, dass die Förderpolitik konstant und für die Kunden verständlich sein muss.
2) Wie versucht der Buderus-Vertrieb, Ihre Fachpartner auf die zukünftig gefragten Heizungstechniken vorzubereiten, obwohl der jetzige Absatzmarkt noch von fossil basierten Verbrennungstechniken dominiert wird?
Ladwig: Buderus bietet eine breite Palette an Heizungstechniken an. Dabei haben wir neben Heiz- und Brennwertheizungen auf Basis von Gas und Öl natürlich auch Wärmepumpen, Biomasseheizungen, Blockheizkraftwerke und Solarkollektoren im Programm. Trotzdem die regenerativen Heiztechniken in aller Munde sind und als die Zukunft der Heiztechnik beschrieben werden, werden klassische Wärmeerzeuger noch viele Jahre eine wichtige Rolle spielen.
Auch die Schulungs- und Trainingsangebote für Handwerkspartner und Planer in der Buderus Akademie, in den regionalen Trainingscentern und in den Niederlassungen tragen dieser Entwicklung Rechnung. Wir verzeichnen in 2011 mehr als 30 Prozent Zuwachs bei den Teilnehmerzahlen in der Buderus Akademie. Diese Zahlen belegen, dass das Schulungskonzept und die Inhalte, die sowohl klassische als auch einen hohen Anteil regenerativer Technologien umfassen, bei den Handwerkspartnern sehr gut ankommen.
3) Welchen Einfluss hat die zunehmende Internetnutzung auf den klassischen Heizungsvertrieb?
Ladwig: Für viele Endkunden ist es mittlerweile selbstverständlich, sich bei einer anstehenden Investitionsentscheidung auf Webseiten von Händlern, in Internetforen und auch im Social Media-Bereich über Produkte und Services zu informieren.
Wir begrüßen diese Entwicklung, da der Gebäudesektor eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielt und gut informierte Kunden auch eher bereit sind, in energiesparende Systeme zu investieren – was uns dem Erreichen der Klimaziele ein gutes Stück näher bringt.
Darüber hinaus erlauben es uns die neuen Medien unsere Produkte und Lösungen sehr viel anschaulicher und kundenfreundlicher zu erklären bzw. Vertriebsprozesse zu optimieren.
Mit unserer Internetpräsenz, unserem Onlineshop und weiteren Onlineangeboten haben wir diesem Trend Rechnung getragen und verbessern und erweitern unsere Onlinewelt ständig.
4) Wie organisiert Buderus den regionalen Vertrieb? Gibt es auch hier Strategien wie Buderus die regionale Käuferpräferenz im Internet bedienen will?
Ladwig: Viele, die sich für eine neue Heizung interessieren, wählen letztlich einen Anbieter aus der Nähe. Regionalität heißt Vertrauen und Kunden wissen, dass dies auch eine schnelle Verfügbarkeit in Servicefragen bedeutet.
Buderus vertreibt seine Produkte direkt über Fachhandwerker, die in der Handwerksrolle für Installateure eingetragen sind. Das ist für uns eine Grundvoraussetzung für einen fachgerechten Einbau unserer Produkte.
Über die Fachhändlersuche auf unserer Internetseite kann man jederzeit Fachhändler finden und auch noch sehen, ob dieser als Qualifizierter Partner oder als Wärmepumpenprofi von Buderus zertifiziert ist.
5) Wie stellen Sie sich, Herr Ladwig, die Zukunft der Heizungstechnik vor? Welche Heizung wird aus Ihrer Sicht in den meisten deutschen Heizungskellern in 20 Jahren installiert sein. Brauchen wir dann immer noch eine Heizung im klassischen Sinne?
Ladwig: Das Wohnhaus der Zukunft wird das, von Buderus und seinen Partnern errichtete, „Energie-Plus-Haus“ sein. In Wetzlar ist ein Einfamilienhaus fertiggestellt worden, das über das Jahr mehr Primärenergie bereitstellt als seine Bewohner benötigen – und das mit schon heute verfügbaren Technologien. Die Technik des Gebäudes besteht zum größten Teil aus Komponenten, die derzeit bereits serienmäßig im Markt angeboten werden. In dem Gebäude werden in den Jahren 2012 und 2013 neue Möglichkeiten des Zusammenspiels dieser Technikbausteine im Sinne eines Gesamtsystems erprobt. Ziel ist es, erneuerbare Energien bestmöglich zu nutzen und fossile Energie einzusparen.
Hier wird deutlich, dass auch unser Systemansatz mit komplett abgestimmten Lösungen einschließlich der Hydraulik für unterschiedlichste Anforderungen zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen wird. Hilft dies den Heizungsfachfirmen doch, die Komplexität moderner Systeme optimal zu beherrschen. Die von Buderus angebotenen Systeme erleichtern unseren Handwerkspartnern die Arbeit deutlich und bietet auch den Haus- und Immobilienbesitzern zukunftssichere Lösungen – egal ob im klassischen oder rein regenerativen Bereich moderne Heiztechnik.
Vielen Dank für das Gespräch.
Foto: Bosch Thermotechnik GmbH
1 Kommentare