Strompreise haben sich seit dem Jahr 2000 beinahe verdoppelt
Die Meldung, dass die EEG-Umlage sinkt, ist zunächst erfreulich zu lesen, auch wenn die Senkung lediglich als marginal zu bezeichnen ist. Ob der Endkunde die gesunkene EEG-Umlage am Ende auf der Jahresabrechnung zu spüren bekommt, ist jedoch mehr als fraglich.
Da die Großhandelspreise an der Strombörse, über die die Netzbetreiber ihren Strom einkaufen, konstant in den vergangenen Jahren sinken, müsste die logische Konsequenz eigentlich eine Senkung der Endkundenpreise bedeuten. Doch blickt man einmal genauer auf die Strompreisentwicklung der vergangenen Jahre, bleiben allenfalls Fassungslosigkeit, Kopfschütteln und Empörung über. Zwischen Januar 2000 und August 2014 ist der Strompreis nach Aussage des Statistischen Bundesamtes um ganze 92 Prozent angestiegen.
Sinkende Preise an der Strombörse kommen beim Endkunden nicht an
Doch die sinkenden Strom-Einkaufspreise für die Netzbetreiber werden an den Kunden einfach nicht weitergereicht, im Gegenteil, in den vergangenen Jahren gab es seitens der Netzbetreiber immer wieder Erhebungen. Diese Erhebungen werden aus rein Betriebswirtschaftlichen Gründen durchgeführt. Die Gewinne der Konzerne sinken seit Jahren, nicht zuletzt durch den Atomausstieg und dem Ausbau von Erneuerbaren Energien in Form von Photovoltaik und Co., der von Beginn an von den Netzbetreibern fatal unterschätzt wurde. Da man hier den rechtzeitigen Aufsprung verpasst hat, läuft man jetzt einem großen Schuldenberg hinterher und kämpft mit desaströsen Marktzahlen. Das man sich hier keine Senkung der Strompreise an den Endkunden leisten kann, leuchtet da leider ein.
Und was kann der Endkunde dagegen tun? Ganz klar: Den Stromanbieter wechseln. Würde die breite Masse auf unabhängige, nachhaltige Energieversorger umsteigen, können es sich selbst die Großkonzerne auf lange Sicht nicht mehr leisten, die Preise weiterhin oben zu halten.