Eine Umfrage des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands e. V., des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar) und der Agentur für Erneuerbare Energien e. V. zeigt erfreuliche Zahlen auf. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate stieg die Mitgliederzahl in den Genossenschaften von rund 80.000 auf über 130.000 an – 90% davon sind Privatpersonen. Die Mehrzahl der errichteten Genossenschaftsbürgerkraftwerke setzt bei den Investitionen auf Solarstrom aus der Photovoltaik. Auch zukünftig geht die Investitionsbereitschaft in Richtung Solaranlagen: Jede zweite Energiegenossenschaft (53%) plant, in den vorausliegenden zwölf Monaten weiteren Investitionen in Photovoltaikanlagen. Die Genossenschafts-Bürgerkraftwerke erzeugen heute bereits 580 Millionen Kilowattstunden, was den Jahresstrombedarf von rund 160.000 Haushalten deckt.
Auch über die regionale Direktvermarktung des eigenerzeugten Stroms denkt etwa jede Zweite Energiegenossenschaft nach (52%). Das kann mit der Änderung der Gesetzeslage zusammenhängen, denn die genossenschaftstypischen, mittelgroßen Solarstromanlagen erhalten ab Januar 2014 für ein Zehntel des selbsterzeugten Stroms keine Einspeisevergütung mehr. Schon jetzt arbeiten fast 30% der Energiegenossenschaften mit lokalen Stadtwerken zusammen – weitere 40% wären gegenüber einer Partnerschaft mit den Stadtwerken nicht abgeneigt. „Es lohnt sich, den Ökostrom selbst zu verbrauchen oder Abnehmer in der Nähe damit zu beliefern. Die Energiegenossenschaften demokratisieren damit nicht nur die Stromerzeugung, sondern jetzt auch schrittweise die Stromversorgung“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.
Quelle: Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. (DGRV)