Energie

Erdwärme-Nutzung in Niedersachsen 2020

Erdwärme-Nutzung in Niedersachsen 2020 (Grafik: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG)) Erdwärme-Nutzung in Niedersachsen 2020 (Grafik: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG))

Niedersachsen ist ein Flächenland. Das heißt auch, genug Platz zum Bohren von Erdwärmesonden oder zum Verlegen von Flächenkollektoren. Daher überrascht es nicht, dass Niedersachsen bei der Erdwärmenutzung deutlich zugelegt hat. Inzwischen sind fast 19.000 Erdwärmeanlagen installiert – Hannover ist Spitzenreiter.

In Niedersachsen nimmt die Anzahl der Geothermieanlagen rapide zu. So wurden im vergangenen Jahr 2020 etwa 2.600 neue Erdwärmepumpen installiert, was einem Zuwachs von mehr als 15 % entspricht.

Niedersachsen nutzen immer mehr Erdwärme

Inzwischen sind in Niedersachsen mehr als 18.800 Erdwärmeanlagen in Betrieb. Darin sind circa 430 gewerbliche und öffentliche Anlagen mit mehr als 30 Kilowatt Heiz-/Kühlleistung enthalten, die beispielsweise von Schulen, Kindergärten oder Bürogebäuden genutzt werden.

Spitzenreiter bei der Gesamtzahl der installierten Anlagen in Niedersachsen war im vergangenen Jahr – wie zuvor auch – die Region Hannover mit insgesamt 1862 Erdwärmepumpen, gefolgt vom Landkreis Emsland (1758) und dem Landkreis Harburg (900).

Auf die Bevölkerung bezogen befindet sich die höchste Anlagendichte in Niedersachsen mit 5,3 je 1000 Einwohner im Emsland, vor der Grafschaft Bentheim (4,6) und den Landkreisen Lüneburg (4,1) sowie Celle (4,0).

Im Jahr 2020 waren von allen errichteten Geothermieanlagen in Niedersachen 92,4 % Erdwärmesonden und 7 % Erdwärmekollektoren. Andere Systeme hatten im vergangenen Jahr einen Anteil von weniger als 1 % des Geothermiemarktes.

Durchschnittlich hatte eine Erdwärmesondenanlage im Jahr 2020 zwei Bohrungen und eine mittlere Bohrtiefe von 94 m (Gesamtbohrmeterzahl für alle Erdwärmeanlagen in 2020: ca. 436 km). Die durchschnittliche Anlagenleistung bei Erdwärmesondensystemen betrug 10,7 kWth (Median), wobei Erdwärmekollektoranlagen mit 6 kWth (Median) etwas kleiner und Erdwärmebrunnensysteme mit 17 kWth (Median) etwas größer ausfallen. Die in 2020 zugebaute Anlagenleistung betrug ca. 27 MWth.

Ausbaurate in Niedersachsen deutlich über Bundesschnitt

Die Ausbaurate bei den oberflächennahen Geothermieanlagen liegt in Niedersachsen aktuell deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Dies ist allerdings auch auf Nachholeffekte zurückzuführen. In den vergangenen Jahren wurden deutschlandweit im Schnitt 17.000 bis 25.000 neue Wärmepumpen verkauft. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von durchschnittlich etwa 1.000 bis 1.500 Anlagen je Bundesland.

Trotz des Aufschwungs liegt Niedersachsen im Bundesvergleich immer noch zurück. So waren nach den Zahlen des Landesamtes für Statistik im Jahr 2019 landesweit nur bei insgesamt 4,6 % der neuen Wohngebäude Erdwärmeheizungen installiert. Der Bundesdurchschnitt lag jedoch bei 7,6 %.

Spitzenreiter bei der Gesamtzahl der installierten Anlagen war im vergangenen Jahr -­ wie zuvor auch – die Region Hannover mit insgesamt 1862 Erdwärmepumpen, gefolgt vom Landkreis Emsland (1758) und dem Landkreis Harburg (900). Auf die Bevölkerung bezogen befindet sich die höchste Anlagendichte mit 5,3 je 1000 Einwohner im Emsland, vor der Grafschaft Bentheim (4,6) und den Landkreisen Lüneburg (4,1) sowie Celle (4,0). Auf Platz eins beim Zuwachs ist der Landkreis Aurich. Dahinter folgen die Landkreise Cloppenburg, Lüchow-Dannenberg und Vechta.

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