Herr Hildenbrand, geben Sie uns und unseren Lesern einen kleinen Einblick in Ihre Firmengeschichte. Wie fing alles an und was hat sich in den letzten Jahren verändert?
Bis 2010 habe ich als Selbstständiger Fabriken geplant und realisiert. Dabei hätte ich schon immer gerne in die erneuerbaren Energien investiert. Dies scheiterte jedoch meist an der mangelnden Bereitschaft der Auftraggeber.
Als ich mir dann 2010 selbst eine Photovoltaikanlage kaufen wollte, kam ich auf die Idee, diesen Prozess komplett selbst abzuwickeln und habe mit zwei Photovoltaikverkäufern die Trimodal Energie GmbH gegründet. Seither haben wir über 100 Projekte von klein bis groß abgewickelt.
Photovoltaik ist für Ihren Betrieb ein wichtiges Thema. Welche Missverständnisse und falschen Erwartungen treten bei den Kunden am häufigsten auf?
Die meisten Kunden sind der Meinung, eine Photovoltaikanlage rechnet sich nicht mehr oder die Vergütung ist zu gering. Obwohl eine PV-Anlage eigentlich recht einfach erscheint, ist sie andererseits auch sehr beratungsintensiv. Die meisten Kunden haben sich schon im Internet informiert und entwickeln dann oft eine falsche Preisvorstellung. Natürlich werben die Firmen mit einem Preis pro KWp. Der sogenannte Preis je KWp ist zwar ein Messwert, aber sagt überhaupt nichts über die Wirtschaftlichkeit eines Systems oder über die Qualität der kompletten Installation aus.
Welchen Stellenwert nimmt bei der Umsetzung einer Photovoltaikanlage die ausführliche Beratung und Planung ein? Wie wirkt sich die zeitintensive Auseinandersetzung auf die Kundenzufriedenheit aus?
Die Planung und die Erstellung eines Angebotes, sowie die Beratung vor Ort haben bei uns einen hohen Stellenwert. Es ist uns wichtig, dass die Kunden einen Überblick bekommen, welche Leistungen hinter unserem Angebot stehen. Je genauer wir den Kunden kennenlernen, umso treffsicherer können wir das Angebot erstellen. Ganz wichtig ist es uns, dass die „Chemie“ zwischen uns und dem Kunden stimmt, damit eine hohe Zufriedenheit erreicht werden kann.
Im Mittelpunkt Ihrer Angebote stehen Photovoltaik und Energieberatung. Welche ersten Schritte empfehlen Sie Ihren Kunden, wenn Sie möglichst einfach Ressourcen schonen möchten?
Die meisten Kunden kennen ihren Verbrauch eigentlich nur sehr grob. Bei der Realisierung der Photovoltaikanlage legen wir deshalb seit neustem besonderen Wert darauf, dass auch der laufende Verbrauch visualisiert werden kann. So erkennt der Kunde dann plötzlich seine Hauptverbraucher und kann diese dann entsprechend vom Netz nehmen.
Ich glaube, die meisten Kunden wissen recht gut, wie Sie ihren Strombedarf reduzieren könnten, das geht z.B. über Umstellung auf LED oder möglichst wenig Standby Geräte.
Auch ein genauer Blick auf die Zeit, die man unnötig im Internet verbringt und folglich viel Energie verbraucht spielt beispielsweise eine Rolle. Viel Energie verbrauchen auch Teichpumpen und die Umwälzpumpe für Warmwasser.
Welche Veränderungen und Neuheiten erwarten Sie für die Zukunft der Branche und die eigene Zukunft des Betriebs?
Die Energieoptimierung wird weiter im Vordergrund stehen. Will man bis 2030 auf Elektroautos oder Wasserstoffautos umsteigen, muss der Strom meiner Meinung nach dezentral erzeugt werden. Die Photovoltaik wie auch die Solarthermie wird mit in den Gebäudekomponenten wie Fassaden, Fenstern etc. integriert werden. Der „Solateur“, der Photovoltaikplatten verlegt, verschwindet. Jeder Ort wird dezentral seinen Energiespeicher betreiben.
Die Trimodal Energie GmbH sehe ich langfristig in einer Vernetzung mit mehreren kleinen innovativen Firmen. Ich kann mir sogar vorstellen, meine Firma in eine Genossenschaft umzuwandeln und andere ökologische Aspekte in der Gemeinschaft mit zu bearbeiten.
Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!
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