Forscher untersuchten vier Jahre die Auswirkung von gasförmigen Emissionen bei der Produktion und verschiedenen Holzarten
Da die Option heizen mit Holzpellets erst seit rund zehn Jahren massentauglich ist, sind die Kenntnisse über die chemischen Vorgänge bei der Pelletproduktion und ihre Auswirkungen auf das Emissionsverhalten bei der Lagerung noch sehr gering. Aus diesem Grund hat der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) 2009 den Anstoß für das Forschungsprojekt gegeben. In den vergangenen vier Jahren untersuchten Forscher unter anderem den Einfluss der einzelnen Produktionsschritte, der verwendeten Holzarten sowie die Zugabe von Additiven auf die gasförmigen Emissionen von Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs).
Herstellung und Lagerung von Holzpellets geht mit Kohlenmonoxid und Kohlendioxidemissionen einher
Nach jahrelanger Forschung belegen die Ergebnisse, dass die Herstellung und Lagerung von Holzpellets mit Kohlenmonoxid- und Kohlendioxidemissionen einhergeht. Außerdem scheinen Holzpellets die entstehenden Gase in weitaus größerem Umfang zu emittieren als die verwendeten Holzspäne. Hervorgerufen wird diese Zunahme durch die beim Pressvorgang entstehenden Temperatur- und Druckverhältnisse. Des weiteren zeigen die Ergebnisse des Forschungsprojektes, dass die Extraktstoffe des Holzes und deren chemische Beschaffenheit für die Emissionen eine entscheidende Rolle spielen. Die Menge des entstehenden Kohlenmonxids und Kohlendioxids seien je nach Holzart dabei sehr unterschiedlich. Kiefernholz ist sehr extraktstoffreich und emittieren somit weitaus mehr Mengen als extraktstoffärmere Hölzer wie Fichte.
Studie zeigt Möglichkeiten zu verbesserten Herstellungs- und Lagerungsbedingung von Holzpellets auf
Für den DEPV standen praxisorientierte Aussagen im Vordergrund, aus denen sich Erkenntnisse für die Lagerung beim Produzenten und auch beim Heizungsbetreiber ergeben. Eine Maßnahme zur Emissionsminderung ist zum Beispiel die ausreichend lange Lagerung des Rohstoffs in Form von Hackschnitzeln oder Rundholz im Pelletwerk. Nach ihrer Herstellung können die fertigen Holzpellets alternativ oder ergänzend abgelagert werden. Eine Kühlung der Pellets unmittelbar nach der Pressung soll ebenfalls Ausgasungen mindern. Vor der Auslieferung sollten Holzpellets etwa Umgebungstemperatur aufweisen. Der additive Einsatz von natürlichen Zusatzstoffen, wie beispielsweise in Holzrinden vorkommende Tannine, kann gasförmige Emissionen aus Holzpellets ebenfalls mindern.
Ergebnisse werden weiter genutzt – EU fördert weiterführende Forschungsprogramme
Der DEPV sieht die Ergebnisse der Forschungsarbeit als Unterstützung für seine Bemühungen Heizungsbetreiber für einen sachgerechten und sicheren Umgang mit Pelletlagern zu sensibilisieren. Die Erkenntnisse der gemeinsamen Forschung können nun vielseitig für Schulungen genutzt werden. „Lagerstätten aller Energieträger sind Räumlichkeiten, die höchstens zu zweckgebundener Arbeit betreten werden sollten.“, sagt der stellvertretende DEPV-Vorsitzende Martin Behr.
Das Forschungsprojekt wird wissenschaftlich fortgeführt durch ein EU-gefördertes Vorhaben namens „SafePellets“. Außerdem werden die produktions- und handelsrelevanten Minderungsmaßnahmen aus dem Projekt „Umweltgerechte Herstellung von Holzpellets“ im internationalen Zertifizierungsprogramm ENplus für Holzpellets eingebunden. Weitere Informationen lassen sich sowohl im Abschlussbericht des DEPV als auch im Forschungsabschlussbericht der Georg-August-Universität Göttingen nachlesen.
Holzpelletheizungen und -Lager sollten ausschließlich von zertifizierten Heizungsmonteuren geplant und installiert werden. Mit der Fachbetriebssuche von Heizungsfinder können Sie Heizungsbauer aus Ihrer Umgebung finden und bis zu fünf kostenlose Angebote für Holzpelletheizungen anfordern.
Quelle: Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV)