Von den rund 21 Millionen Heizungsanlagen in Deutschland sind fast 13 Millionen Kessel veraltet und ineffizient. Das belegen neueste Zahlen vom Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Warum noch immer fast zwei Drittel aller Heizungen hierzulande nicht dem Stand der Technik entsprechen.
Dieser Umstand lässt sich laut Einschätzung der Verbände auf einfache und plausible Gründe zurückführen. Zum einen sei vielen Anlagenbetreiber nicht bewusst, in welchem technischen Zustand die eigene Heizung wirklich ist. Ebenso wären die Einsparpotenziale, die moderne Heiztechnik bietet, Vielen nicht klar. Zum anderen sei die Förderkulisse bei Heizungen zu komplex und wichtige Förderprogramme würden zu früh gestoppt.
Austauschquote bei Heizungen müsse verdoppelt werden
Vor diesem Hintergrund begrüßen beide Verbände die Vereinfachung der Förderlandschaft durch die geplante Zusammenlegung relevanter KfW-Förderprogramme mit denen des Marktanreizpogrammes (Bafa). Jedoch bedarf es weiterer steuerlicher Anreize, da der Austausch veralteter Heizungen nach wie vor im Schneckentempo verlaufe. Die Austauschquote müsste verdoppelt werden, damit Deutschland seine Klimaschutzziele und die Ziele der Energiewende erreichen könne.
Brennwerttechnik und regenerative Systeme weisen den Weg
Erst 6 Millionen Gas- und Öl-Heizungen heizen bislang mit moderner Brennwerttechnik. Knapp 13 Millionen Gas- und Ölheizungen gilt es noch zu modernisieren und auf Brennwerttechnik oder regenerative Systeme umzustellen. Rund 4 Millionen Anlagenbetreiber haben sich bereits für ein regeneratives System entschieden und eine Wärmepumpe, Biomasse-Kessel oder Solarthermie-Anlagen installiert.
Die Zahl der veralteten Heizungen ist deshalb besonders brisant, da knapp ein Drittel des Endenergieverbrauches auf den Wärmemarkt in Wohngebäuden entfällt – dieser macht damit den größten Sektor im Energieverbrauch aus. Fünfzehn Prozent des deutschen Endenergieverbrauches ließen sich einsparen, wenn der Anlagenbestand konsequent saniert und modernisiert würde.