Energie

TU-Berlin startet BlueStep-Projekt

„Nasse Verbrennung“ als Zukunft der Stromspeicher-Technologie?

Prof. Dr.-Ing. Christian Oliver Paschereit an einem Versuchsstand zur „Nassen Verbrennung“ im Energielabor der TU Berlin | © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

Die TU Berlin ist seit Jahren erfolgreich in der Forschung von nasser Verbrennung. Das Greenest-Projekt, welches den versuch wagt den Wirkungsgrad von Gasturbinen bei gleichzeitiger Reduktion der Schadstoffemission signifikant zu steigern, wurde zuletzt durch die Europäische Union mit dem ERC Advanced Grant Award ausgezeichnet und die Universität erhielt 3,2 Millionen Euro Preisgeld. Das Projekt erscheint so vielversprechend, dass es auch wirtschaftliche Anerkennung erlangte und zusätzlich mit 150.000 Euro durch europäische Förderprogramme unterstützt wurde.

Das neueste BlueStep-Konzept (Blue Combustion for the Storage of Green Electrical Power) nimmt die Forschungserkenntnisse auf und will tiefer in die ultranasse Verbrennungstechnik gehen. Hierbei wird überschüssiger Strom verwendet, um über Elektrolyse Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten. Das hierdurch entstehende Gas hat nämlich im Gegensatz zum Strom den großen Vorteil auch in großen Mengen extrem gut speicherbar zu sein. Zudem ist die Rückumwandlung in elektrische Energie um einiges energieeffizienter und schadstofffrei.

Doch hier beginnt die größte technische Herausforderung für die Forscher des Hermann-Föttinger-Instituts der TU Berlin, denn den bei der Umwandlung auftretenden, extrem hohen Temperaturen ist kein Material gewachsen. Der Ansatz von BlueStep ist daher eine extreme Verdünnung der Verbrennung mit Wasserdampf. Dieser wird aus den heißen Turbinenabgasen erzeugt, was den Gesamtwirkungsgrad der Anlage enorm steigert und gleichzeitig die Verbrennungstemperatur.

Besonders interessant – vor allem aus wirtschaftlicher Sicht – ist, dass bestehende Kraftwerksinfrastrukturen weiter genutzt werden können. Dadurch ist eine kurzfristige Leistungserhöhung einzelner Kraftwerke schnell umsetzbar und die Installationskosten vergleichbar gering.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert