Der rund 90-seitige Bericht „Schritte in die Zukunft“ beschreibt wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte sowie die Integration von Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Transfer an der Leuphana Universität. „Seit dem Oktober 2010 haben wir eine eigene Fakultät Nachhaltigkeit, in der inzwischen 25 Professorinnen und Professoren arbeiten. Fast die Hälfte von ihnen wurde neu an die Leuphana berufen. Das unterstreicht die Bedeutung, die das Thema für uns hat“, erläutert Universitätspräsident Sascha Spoun und weist darauf hin, dass auch die fakultätsübergreifende Beschäftigung mit Nachhaltigkeitsthemen auf dem Vormarsch ist.
Das Thema Nachhaltigkeit besitzt an der Lüneburger Hochschule eine große Bedeutung: Projekte wie der „Klimaneutrale Campus“, die Umstellung der Energieversorgung aller Standorte der Leuphana auf Ökostrom ab Januar 2012, der CO2-neutrale Versand von Briefen und das freiwillige Umweltmanagementsystem nach EMAS finden kontinuierlich Anknüpfungspunkte in Lehre und Forschung. Und auch die Forschung an der Leuphana widmet sich umfangreich dem Thema nachhaltige Energie. So forscht ein Team der Plattform zur nachhaltigen Biokerosin-Produktion an einem Konzept, wie sich Flugzeugkraftstoff wirtschaftlich tragfähig sowie ökologisch und sozial nachhaltig herstellen lässt. Ein weiteres Forschungsteam arbeitet an einem neuartigen chemischen Wärmespeicher für Privathaushalte. Der geplante Prototyp soll 80 kWh Wärme auf nur 1 Kubikmeter Volumen nahezu verlustfrei speichern. Wie sich virtuelle Kraftwerke für Strom aus erneuerbaren Energien erschaffen ließen, erforscht seit Anfang 2012 das EnERgioN. Diese Kraftwerke sollen kleine, dezentrale Stromerzeuger in der Region zusammenschalten, ihre Energie speichern und bei Bedarf regional weiterverteilen.
Der Nachhaltigkeitsgedanke bestimmt auch die Campusentwicklung. Der Beginn der Bauarbeiten für ein wegweisendes, besonders energieeffizientes neues Zentralgebäude nach einem Entwurf des weltbekannten Architekten Daniel Libeskind steht unmittelbar bevor. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leuphana sind an der Entwicklung des neuartigen Energiekonzeptes für das Gebäude natürlich beteiligt. Durch die baulich-energetische Sanierung vorhandener Gebäude und die Sanierung des Wärmeleitungsnetzes auf dem Campus konnten außerdem weitere Einsparungen beim Ausstoß von Kohlendioxid erreicht werden.
Foto: Dem Thema Nachhaltigkeit war auch die Konferenzwoche zum Abschluss des Leuphana-Semsters gewidmet. Auf einem sogenannten Gallery Walk präsentierten Studierenden-Teams während der Konferenz die Ergebnisse ihrer Projektarbeit. Diese Gruppe hatte sich mit dem Einstellungswandel zur Atomenergie in Europa und in Japan nach der Fukushima-Katastrophe beschäftigt (Quelle: Sandra Nachstedt)