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Mit Erdwärme kostenstabil durch den Winter

Deutschlandweit nutzen rund 265.000 Anlagen Erdwärme zum Heizen. Während der Heizölpreis auf den höchsten Stand seit 2008 geklettert ist, liefert Erdwärme auch bei zweistelligen Minustemperaturen zuverlässig und zu stabilen Preisen Heizenergie. Erdwärme wird dabei häufig durch Erdsonden gewonnen, die meistens in eine Tiefe von 100 Metern reichen. Dies erfordert eine einmalige Investition. Die Erdwärme selbst ist dann für Jahrzehnte kostenlos. Die eigentlichen Heizkosten entstehen dann nur durch den Strombedarf der Wärmepumpe. Da eine Erdwärmeheizung aber durchschnittlich Dreiviertel der Heizenergie über Erdwärme gewinnt, fallen Strompreissteigerungen wesentlich weniger ins Gewicht als bei konventionellen Heizungen, die auf einen hundertprozentigen Einsatz eines teuren Brennstoffes angewiesen sind.

Gerade bei Minustemperaturen wird aber immer wieder behauptet, dass einer Erdwärme-Wärmepumpe nicht mehr die volle Heizleistung zur Verfügung stünde. Dieses Vorurteil hat nun Sanna Börgel, Pressesprecherin des Bundesverband Wärmepumpe, in einem aktuellen Stern-Interview widerlegen dürfen: „Erdgekoppelte Wärmepumpen kommen stets ohne Ergänzung aus, da ihre Wärmequellen von den ganzjährig gleichbleibenden Temperaturen im Erdreich profitieren“, erläutert Börgel. Denn sowohl das Grundwasser für die Wärmegewinnung durch Wasser-Wärmepumpen als auch die Umgebungstemperatur im Erdinneren für die Gewinnung durch Erdsonden liegen Börgel zufolge konstant bei rund zehn Grad. Und auch Erdkollektoren lieferten zuverlässig Energie, da sie im Boden unter der Frostgrenze verlegt sind, so Börgel.

Wer allerdings ganz auf eine Wärmepumpe verzichten möchte, der sollte in einer der Gemeinden wohnen, die von einem der 18 tiefengeothermischen Heizwerke Deutschlands mit Fernwärme aus dem Erdinneren versorgt werden. Sie nutzen die Erdwärme aus Tiefen von derzeit bis zu 3.500 Metern. Die Temperaturen erreichen hier an einigen Standorten über 100°C, was in bundesweit fünf Kraftwerken auch zur Erzeugung von Strom eingesetzt wird. „Die in der Erde gespeicherte Wärme ist nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich und steht unabhängig von der Jahreszeit rund um die Uhr zur Verfügung. Ihre Nutzung ist zudem kohlendioxidarm und außerordentlich landschaftsschonend. Von diesen Stärken müssen wir gerade angesichts der geplanten Energiewende zukünftig noch mehr profitieren“, appelliert Dr. Rolf Schiffer, Geschäftsführer des GtV-Bundesverbandes Geothermie.

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