Politik plant mit Nachtspeicherheizungen
2009 wurde im Zuge der Änderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) beschlossen, dass Nachtspeicherheizungen bei Gebäuden mit mehr als fünf Wohneinheiten und Einbaudatum vor dem Jahr 1990 ab spätestens 2020 nicht mehr betrieben werden dürfen. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) kündigte nun an, das Verbot für Nachtspeicherheizungen wieder aufzuheben. Rückenwind für diesen Vorschlag erhält das BMVBS vom energiepolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Klaus Breil: Nachtspeicherheizungen könnten durch die Wärmespeicherung überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien aufnehmen und so das Stromnetz entlasten und zur Energiewende beitragen.
Stromspeicherung mit Nachtspeicherheizungen
Nachtspeicherheizungen nehmen speziell nachts überschüssigen Strom auf, wandeln diesen in Wärme um, speichern diese Wärme, um diese zur späteren Nutzung in den Wohnräumen bereitzustellen. Dieses Prinzip funktioniert natürlich auch mit Strom aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen. Wird viel Ökostrom im Winter produziert, so könnten die Nachtspeicherheizungen diesen aufnehmen und in Wärme umwandeln. Ein Vorteil bestünde darin, dass Nachtspeicherheizungen gegenüber anderen Systemen relativ günstig in der Anschaffung sind und sich so vergleichsweise schnell ein relevantes Stromabnahmepotenzial aufbauen ließe. Allerdings funktioniert das Prinzip der Stromspeicherung durch Nachtspeicherheizungen vornehmlich im Winter. Im Sommer müssten dann wiederum andere Speicher gefunden werden, um überschüssigen Ökostrom aufzunehmen.
Vorteile der Nachtspeicherheizung
Nachtspeicherheizungen sind unserer Meinung nach daher eher bei An- und Umbauten geeignet. Wird ein Haus erweitert, so muss hier natürlich auch die Warmwasserversorgung erweitert werden. Dies kann durchaus relevante Kosten nach sich ziehen. Vergleicht man diese Mehrkosten der Erweiterung des Heizungsnetzes mit den höheren Stromkosten zum Betrieb der Nachtspeicherheizung, so kann sich aus wirtschaftlicher Sicht durchaus eine Nachtspeicherheizung lohnen. Gerade bei Räumen, die nur temporär genutzt werden wie zB das Schlafzimmer, kann sich dieses Vorgehen rechnen. Trotzdem sollte hier auf die Wahl des Stromtarifs geachtet werden. Wer ökologisch heizen möchte, der sollte sich dann auf jeden Fall für Ökostrom entscheiden.