Mit der EEG-Novelle vom 1. April 2012 wurden zum einen die Einspeisevergütung für Solarstrom gesenkt als auch die Verpflichtung zum Eigenverbrauch auf 20 Prozent festgesetzt. Damit wurde der Anreiz zum Eigenverbrauch von Solarstrom bei Neuanlagen deutlich erhöht. Aber auch für bestehende Solaranlagen wird der Eigenverbrauch mit steigenden Strompreisen zunehmend finanziell attraktiv. Um jedoch den selbst erzeugten Solarstrom nicht unmittelbar verbrauchen zu müssen, bedarf es Batterien, mit denen die eigene Solaranlage zu einer jederzeit abrufbaren, nachfrageorientierten Energiequelle gemacht werden kann. Ein Batterie-Feldtest im Rahmen des deutsch-französischen Forschungsprojekts „Sol-Ion“ konnte bereits nach 6 Monaten Dauerbetrieb den Eigenverbrauchsanteil in einem Testgebäude um 26 Prozent erhöhen. Die gespeicherte Energiemenge deckte dabei den durchschnittlichen Strombedarf eines Einfamilienhaushaltes in den Abendstunden ab.
Mit dem getesteten Batteriespeichersystem wurde es möglich, einen Teil des am Mittag anfallenden Solarstroms für Verbrauchszwecke am Abend und in der Nacht zu speichern. Dazu wurden im Sol-Ion-Projekt Batterien entwickelt, die so groß sind wie eine Haushaltskühltruhe und neben der Batterie auch Wechselrichter und Steuerungselektronik enthalten. Im Feldtest auf dem ZSW-Solartestfeld Widderstall auf der Schwäbischen Alb wurden Lithium-Ionen-Batterien mit 6 kWh Speicherkapazität und eine 5,1 kWp Photovoltaikanlage getestet. Selbst in den Monaten Februar bis Mitte April 2012 konnte der Speicher im Schnitt täglich mit 4 kWh Sonnenenergie beladen werden. Damit deckt die gespeicherte Energiemenge schon im Frühjahr häufig den Strombedarf eines 4-Personenhaushalts in den Abendstunden ab. Im konkret gemessenen Fall hat dies eine Erhöhung des Eigenverbrauchs des Solarstroms um 26 Prozent bewirkt.
Bild: © Saft Sol-ion Project
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