Kritische Stimmen zur Solarstromspeicherförderung
In der vergangenen Woche veröffentlichte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) ein erstes offizielles Statement zu den Plänen der Bundesregierung, eine Förderung für Solarstromspeicher einzuführen. Der BSW-Solar begrüßte den Beschluss der Bundesregierung aus dem vergangenen Jahr und hob die Vorteile der PV-Speicher hervor. Insbesondere würden die Speichersysteme die Stromnetze entlasten und Spannungsspitzen um bis zu 40 Prozent reduzieren und so zu einer erhöhten Versorgungssicherheit beitragen. Der Netzausbau würde ebenfalls reduziert und die Ökostromumlage entlastet werden, so der BSW-Solar. Nachdem die ersten Medien das Thema aufgegriffen hatten, folgten die ersten kritischen Meinungen. So sprach Hildegard Müller, Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) von einer „Doppelförderung, die zu Lasten aller Stromkunden gehe“. Das Wirtschaftsministerium äußerte großen Zweifel daran, dass ein höherer Eigenverbrauch auch zwangsläufig zu einer Entlastung des Verteilnetzes führe.
Solarstromspeicher-Studie unterstreicht Entlastung der Stromnetze durch Solarstromspeicher
Fast eine Woche nach den ersten Kritiken veröffentlichte der BSW-Solar heute die Ergebnisse einer, von ihnen in Auftrag gegebenen, Studie vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE aus Freiburg. Die Studie setzt an den geäußerten Kritiken an und belegt, dass die dezentral eingesetzten Solar-Batterien tatsächlich Einspeisespitzen senken. Die Aufnahmefähigkeit der bestehenden Stromnetze würde um bis zu 66 Prozent erhöht. „Netzengpässe sind eine der größten Herausforderungen der Energiewende. Die positiven Effekte von dezentralen Photovoltaik-Batteriesystemen auf das Stromnetz können nicht hoch genug geschätzt werden“, so Dr.-Ing. Christof Wittwer, Leiter der Abteilung Intelligente Energiesysteme am Fraunhofer-Institut und Co-Autor der Solarstromspeicher-Studie.
Initialzündung des Batteriespeicher-Marktes vordergründig
„Eine erfolgreiche Energiewende ist auf Solarbatterien als netzdienliche Kurzzeitspeicher angewiesen“, sagte Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. „Wir brauchen jetzt die Initialzündung im Markt für dezentrale Batteriespeicher, damit wir rasch Fortschritte auf technischer Seite und vor allem bei den Kosten erreichen können. Mit wachsender Batterieproduktion werden Solarspeicher schnell günstiger und sparen Netzausbau“, so die Worte von Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. In der Pressemitteilung werden wie zuvor die Vorteile für den Endverbraucher hervorgehoben: „Photovoltaik-Batteriespeicher lohnen sich für die Betreiber der Solarstrom-Anlagen, weil sie einen größeren Anteil des erzeugten Stroms selbst verbrauchen können. Abhängig von der Größe der Photovoltaik-Anlage lässt sich der eigenverbrauchte Solarstrom auf über 60 Prozent steigern. Davon profitiert auch die EEG-Umlage. So wird jede direkt verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom nicht vergütet. Bei im Januar installierten kleineren Photovoltaik-Anlagen immerhin zwischen 16 und 17 Cent pro Kilowattstunde. Zwar zahlt der Betreiber der Photovoltaik-Anlage für den selbst verbrauchten Solarstrom nicht die EEG-Umlage in Höhe von aktuell 5,27 Cent. Unterm Strich wird das EEG-Konto durch die vermiedene Vergütung aber deutlich entlastet. Auch die Kappung der Einspeisespitze von Solarstrom wirkt sich positiv bei der EEG-Umlageberechnung aus.“
„Das Jahr 2013 wird wohl das Jahr der Energiespeicher werden.“ schrieb Andreas Kühl von www.energynet.de, eine Seite über Energiesparendes Bauen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien, parallel zur aktuellen Studie des Fraunhofer Institut ISE. Auch weiterhin steht kein exaktes Datum zum Start des Förderprogramms für Solarstromspeicher fest. Wir halten Sie in unserer Solarstromspeicherförderungs-Chronologie weiter auf dem Laufenden.
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