Die kürzlich in Betrieb genommene Anlage befindet sich auf dem Gelände des solarthermischen Kraftwerks PE1, dass auf der Linear-Fresnel-Kollektor-Technologie arbeitet und eine elektrische Leistung von 1,4 MW erbringt. Die neue DMS-Anlage setzt, wie der Name es bereits sagt, geschmolzenes Salz ein. In der Regel kommt bei normalen Solarthermie-Kraftwerken ein synthetisches Öl zum Einsatz, das jedoch nur bis knapp 400 °C stabil bleibt. Die im Pilotprojekt verwendeten Salze sollen nun eine Betriebstemperatur von mehr als 500 °C ermöglichen.
Durch diese erhöhten Temperaturen können die Turbinen des Solarthermie-Kraftwerks effizienter betrieben und mehr Strom erzeugt werden. Die Salze haben den Vorteil, dass sie in großen Wärmespeichern gelagert werden können, um auch bei wenig bis gar keinem Sonnenschein Strom zu produzieren. Auf der anderen Seite ist bei solchen Wärmespeichern, die bereits häufig zum Einsatz kamen, auch ein mit Verlusten behafteter Wärmetauscher von Nöten, da der Speicher und das Wärmeträgermedium verschieden sind.
Die Demonstrationsanlage soll in den nächsten Monaten experimentell betrieben werden und dabei die unterschiedlichsten Betriebszustände der Komponenten nachstellen, um die Lebensdauer einer solchen Anlage genauer zu erforschen. Die Ergebnisse sollen schließlich in die Entwicklung der kommenden Generationen von solarthermischen Kraftwerken einfließen. „Die erfolgreiche Inbetriebnahme und auch die ersten Ergebnisse der DMS-Demoanlage bestätigen unsere Erwartungen an die Technologie und wir freuen uns, solarthermische Kraftwerke auf Basis der Flüssigsalztechnologie mit thermischer Speicherung ab jetzt kommerziell anbieten zu können“, so Andreas Wittke, Chief Executive Officer von Novatec Solar.
Zwar ist der Einsatz von Flüssigsalz als Wärmeträger kein Novum mehr, doch bislang hat keiner das Verhalten an den Fresnel-Kollektoren getestet. Diese bestehen aus fast komplett flachen Spiegeln, die auf einem Stahlkonstrukt aufgereiht montiert sind. Die Spiegel konzentrieren die Sonneneinstrahlung auf einen Receiver, durch den schließlich das Flüssigsalz gepumpt wird. Hierbei erreicht das Flüssigsalz dann schließlich eine Temperatur von bis zu 500°C.
„Unsere Erkenntnisse über die Salzchemie sowie die neuen Technologiekonzepte tragen zur deutlichen Verbesserung der Wirtschaftlichkeit solarthermischer Kraftwerke bei“, sagt Kerstin Dünnwald, Leiterin des Business Managements Inorganic Chemicals der BASF.
Quelle: Sonne, Wind & Wärme / Novatec Solar GmbH
Bild: Novatec Solar GmbH