Welche Lebensqualität ein durchdachtes und individuell angepasstes Smart-Home System bietet, zeigt dieser Objektbericht aus dem bayerischen Coburg. Familie Schmidt fügt hier modernste Hausautomations- und Heiztechnik zu einem beeindruckenden Ganzen zusammen, welches sich obendrein auch noch spielend leicht bedienen lässt.
Das Eigenheim von Ute und Matthias Schmidt aus Coburg ist kein Haus wie jedes andere – und das liegt nicht nur an der charakteristischen Form. Dank moderner Hausautomationstechnik auf KNX-Standard denkt es mit und agiert automatisch. So schließen sich Jalousien, wenn Schmidts das Fernsehgerät anstellen, der Briefkasten meldet, wenn die Post da ist und die Steckdose, an der das Bügeleisen hängt, schaltet sich ab, wenn niemand mehr im Raum ist.
Für hohen Komfort im „smarthouse213“ sorgt auch ein Buderus Heizsystem, das in die Hausautomation integriert ist und nun dank des neuen Wärmeerzeugers auf den aktuellen technischen Stand und in eine andere Design-Liga gehoben wurde. So genügt auch die Heizung dem Design- und Technikanspruch, den das Haus vorgibt.
Den Kern des Heizsystems bildet jetzt ein neues wandhängendes Gas-Brennwertgerät Logamax plus GB182i aus der Titanium-Linie von Buderus mit Glasfront, Touchpanel und der Bedieneinheit Logamatic RC300 mit Regelsystem EMS plus. Zwei Heizkreise und zwei neue Hocheffizienzpumpen Logafix BUE+ verteilen die Wärme über die Fußbodenheizung im Erdgeschoss und die Radiatoren in den anderen Etagen. Ein Warmwasserspeicher Logalux SU vervollständigt das Buderus System. Die Einbindung der Heizung in die KNX-Haustechnik erfolgt über das neue Gateway KNX 10. Dank des separaten Internet-Gateways web KM200 steuern Schmidts ihr Heizsystem zusätzlich auch über mobile Endgeräte.
Effizient heizen
Das wandhängende Gas-Brennwertgerät Logamax plus GB182i mit 35 kW für Heizung und Warmwasser erreicht für Heizwärme und Trinkwassererwärmung die Energieeffizienzklasse A. Dank der modulierenden Hocheffizienzpumpe heizt der GB182i effizient und bedarfsgerecht und zeichnet sich so durch eine stromsparende Betriebsweise aus. Vielfältige Möglichkeiten, die Heizung über Internet oder KNX zu steuern, machen Bedienung und Monitoring besonders komfortabel: „Mit dem Logamax plus GB182i kann ich jetzt bequem den Anlagenstatus auslesen und zum Beispiel die Warmwassertemperatur genau einstellen“, sagt Matthias Schmidt.
„Im Hinblick auf die Energieeffizienz lohnt sich eine Heizungsmodernisierung bei Bestandsanlagen fast immer“, sagt Installateur Wolfgang Stöhr vom gleichnamigen SHK-Fachbetrieb, der die neuen Systemkomponenten installiert hat. „Der große Vorteil des GB182i aus Sicht eines Installateurs ist der durchdachte Innenaufbau, der das Gerät viel wartungsfreundlicher macht, weil man guten Zugang zu Teilen wie dem Brennwert-Wärmetauscher hat.“ Auch die Installation war schnell erledigt: „Alle Komponenten des Heizsystems sind optimal aufeinander abgestimmt, das hat Einbau und Inbetriebnahme beschleunigt“, so Wolfgang Stöhr.
Der Warmwasserspeicher Logalux SU trägt zu einem hohen Warmwasserkomfort bei: Sein hochwertiger Wärmeschutz aus Polyurethan-Hartschaum sorgt dafür, dass die Wärme nicht verloren geht. Mit seinem Fassungsvermögen von 200 Litern steht auch in Spitzenlastzeiten jederzeit Warmwasser zur Verfügung.
Smart vernetzt
Die Heizung ist integraler Bestandteil der KNX-Hausautomation. Ihre Einbindung in das System erfolgt zum einen über das Internet-Gateway Logamatic web KM200, das die Verbindung zum LAN-Netzwerk herstellt. Das ermöglicht Ute und Matthias Schmidt, ihre Heizungsanlage mit der Buderus App EasyControl per Handy oder Tablet zu steuern und Anlagenparameter zu überwachen. Auch Störungs- und Wartungsmeldungen überträgt EasyControl direkt.
Über das Gateway KNX 10 wird die Heizung zudem an den KNX Bus angeschlossen. So ist sie nicht nur mit Steuerungselementen, sondern auch mit allen anderen Komponenten der Haustechnik im Gebäude verbunden.
Der leitungsbasierte Gebäudesystembus KNX ist ein weltweiter Standard für Hausautomation. Über eine Steuerleitung, den KNX Bus, lassen sich nahezu unbegrenzt viele Komponenten wie Heizung, Licht, Jalousien, Fensterkontakte oder Wetterstation, miteinander vernetzen und zentral steuern. Das hat zwei entscheidende Vorteile: Zum einen haben Hausbesitzer einen deutlich geringeren Verkabelungsaufwand als bei anderen Systemen, weil die Komponenten nur an den KNX Bus angeschlossen werden. Zum anderen können Informationen mehrfach genutzt werden. „Meine Wetterstation ist an den Bus angeschlossen. Die Informationen lassen sich dann etwa für Markisen und Jalousien nutzen – wenn es regnet, fahren die automatisch ein“, sagt Matthias Schmidt.
Die Haustechnik mit KNX ermöglicht beispielsweise auch die Vernetzung der Fensterkontakte mit der Einzelraumregelung der Heizung. Wenn Fenster geöffnet sind, ist diese Information auf dem Bus verfügbar und kann an anderer Stelle genutzt werden. So erhält der Raumtemperaturregler eine entsprechende Meldung, geht in den Frostschutzbetrieb und schließt die Heizkörperventile. Der Buderus Wärmeerzeuger erfährt, dass momentan kein Wärmebedarf besteht und heizt nicht mehr. Auch die Heizkreispumpe wird dabei ausgeschaltet. So verbraucht das Heizsystem nur nach Bedarf Energie.
Über die Einzelraumregelung können Schmidts den Temperatursollwert einzelner Räume auch manuell einstellen. Dass die Heizung bedarfsgerecht und nicht außentemperaturgeführt heizt, spart Energie: „Bedarfsgeführtes Heizen klappt mit KNX 10 besser als vorher, weil jetzt nicht nur die Ventilstellung der Radiatoren, sondern die exakte Raumtemperatur an den Wärmeerzeuger zurückgemeldet wird. So lässt sich der Wert mit dem Sollwert abgleichen und die Therme ‚weiß‘ gewissermaßen, ob sie heizen soll oder nicht“, sagt Matthias Schmidt.
Zentral steuern
Zentrale Bedienschnittstelle der Haustechnik ist der Homeserver im Erdgeschoss: Auf dem Computer mit Touchscreen haben Ute und Matthias Schmidt immer alle Komponenten im Blick und können sie steuern.
Der Bildschirm zeigt dabei die aktuellen Einstellungen an: Ändert Matthias Schmidt über EasyControl eine Einstellung des Heizsystems, überträgt das System diese auch auf den Homeserver. Weil bereits bei Inbetriebnahme Grundeinstellungen zu den Heizzeiten vorgenommen wurden, muss er die Heizung nur selten manuell steuern: „Das System reagiert anhand der Informationen auf dem KNX Bus, etwa von Einzelraumregelung, Wetterstation und Fensterkontakten, und heizt, wenn es erforderlich ist“, sagt Matthias Schmidt. Haustechnik und Heizung lassen sich außer über den Homeserver auch über die vier Bedienpanels im Haus oder über die Regeleinheit RC300 im Keller des Hauses steuern.
Gerade im Badezimmer legt Familie Schmidt Wert darauf, dass sich Heizung und Warmwasser jederzeit ihren Bedürfnissen anpassen. Hier gibt es unterschiedliche Anforderungen wie Raumtemperatur, Fußbodentemperatur und die Temperatur des Handtuchheizkörpers, die verschiedene Regelkreise erfordern. Beheizt die Familie den Raum über die Radiatoren, geht ein System mit Rücklauftemperaturanhebung in Betrieb. Die Herausforderung: Fordert kein weiterer Raum Wärme an, wird die Umwälzpumpe abgeschaltet und die Vorlauftemperatur gesenkt. Die gewünschte Oberflächentemperatur des Bodens lässt sich dann nicht erreichen. „Wir haben deshalb einen KNX-Temperaturfühler im Boden unseres Badezimmers eingegossen, der die Temperatur der Fliesen vor den Waschbecken misst und über die integrierte Applikation als Strategieregler selbstständig Heizenergie anfordert“, erklärt der Gebäudesystemtechniker. Über den Stellantrieb kann zudem die Temperatur des Fußbodens optimal geregelt und im Laufe des Tages angepasst werden.
Auf die Bedürfnisse zugeschnitten
Ute und Matthias Schmidt sind sich einig: Ihr Haus ist mitsamt Heizung hundertprozentig auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Genaue Verbrauchswerte des neuen Systems kennt das Ehepaar noch nicht – was aber nach kurzer Zeit bereits auffällt: „Die beiden neuen Heizkreispumpen BUE+ verbrauchen viel weniger Strom. Im Vergleich zum Verbrauch der Pumpen vor der Modernisierung sparen wir rund 50 Prozent“, sagt Matthias Schmidt. Auf die Frage, ob sie noch Verbesserungsbedarf sehen, verneinen die Schmidts. „Wir haben alles, was geht“, sagt er und Ute Schmidt fügt hinzu: „Das Haus ist genauso geworden, wie wir es haben wollten.“ Das bedeutet allerdings nicht, dass das Ehepaar nicht gerne neue Funktionen testet, wie etwa eine Sprachsteuerung, die im Wohnzimmer Jalousien, Fernsehgerät und Licht kontrolliert. „Das Haus ist immer im Fluss“, so Matthias Schmidt.