Seit dem Inkrafttreten der Förderalismusreform unterliegt der Bereich „Wasserhaushalt“ einer konkurrierenden Gesetzgebung. Diese neue Rechtsetzungskompetenz hat der Bund nun genutzt und eine neue Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAUwS) erstellt. Danach ist damit zu rechnen, dass auf Besitzer von Heizöltanks mit einer Füllmenge von mehr als 1.000 Litern ab etwa Mitte 2013 eine neue Prüfungspflicht zukommt. Während bisher nur Heizöltanks mit einer Größe von über 10.000 Litern Heizöl dieser regelmäßigen Sicherheitskontrolle unterlagen, müssen dann auch kleinere Heizöltanks, die in aller Regel von privaten Nutzern betrieben werden, alle zehn Jahre einer Prüfung durch einen Sachverständigen unterzogen werden.
Die neue Verordnung wird dann die bisherigen Länderverordnungen ablösen, die zwar alle auf einem einheitlichen Musterentwurf basierten, aber trotzdem hinsichtlich der genauen Umsetzung der Prüfpflichten teilweise voneinander abwichen. Die neue VAUwS sieht aber nicht nur neue Pflichten für Öltankbesitzer vor, sondern auch für Ölheizung-Fachbetriebe und Sachverständige. Fachbetriebe sollen dann ihre Dienstleistung einem Sachverständigen demonstrieren, der diese auf ordnungsgemäße Ausführung überprüft. Doch auch den Sachverständigen selbst droht eine Verschärfung der Zulassungsbestimmungen. Unter Umständen kann dann nur noch ein entsprechendes Studium als Zulassungsvoraussetzung eines Sachverständigen gelten.
Eine der VAUwS entsprechende Prüfung des Heizöltanks kostet in der Regel rund 100 Euro. Wer noch eine alte Ölheizung besitzt, der sollte mit der neuen Prüfpflicht auch darüber nachdenken, auf eine neue Öl-Brennwertheizung in Kombination mit einer Solaranlage umzusteigen. Laut Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) kann so der Energiebedarf um durchschnittlich 38 Prozent gesenkt werden. Der Kostenpunkt dieser Investition liegt bei rund 22.000 Euro. Zum Vergleich: für Dach- und Fassadendämmung müssen jeweils etwa 21.000 Euro in die Hand genommen werden, während die Einsparungen nur 14 beziehungsweise 18 Prozent betragen.
Foto: Institut für Wärme und Oeltechnik e.V. (IWO)