Siemens veräußert Solar & Hydro-Abteilung – Komponentenfertigung bleibt erhalten
Die Siemens AG gab bekannt, dass man sich aus dem Bereich Solarenergie und Solarthermie verabschieden werde und die darin enthaltenen Geschäftsfelder veräußern werde. Laut eigenen Angaben seien die Erwartungen im Bereich der Solarenergie aufgrund geringen Wachstums, starken Preisdrucks und veränderter Rahmenbedingungen nicht erfüllt worden. Deshalb werden die Bereiche Solar & Hydro an den Höchstbietenden in, so hofft man, naher Zukunft verkauft. Bis zum endgültigen Verkauf der Sparten werden die Sparten Solar Thermal Energy, sowie Photovoltaic von Siemens weitergeführt. Die von Siemens gefertigten Komponenten für Solarthermie- und Photovoltaik-Kraftwerke wie Dampfturbinen, Generatoren und Netz- und Leittechnik, die extern der Division Solar & Hydro zugehörig sind, werden weiterhin angeboten.
Siemens‘ Austritt aus dem PV-Markt rein wirtschaftlicher Faktor
Siemens tritt zwar aus den Bereichen der Photovoltaik und Solarthermie zurück, jedoch wird man sich auch weiterhin den erneuerbaren Energien aus Wind- und Wasserkraft widmen. Der Ausstieg aus der PV ist keinesfalls eine Frage der Überzeugung in der Firmenpolitik, sondern ausschließlich der wirtschaftliche Faktor, der den Ausschlag gab. Dies untermauert man ausdrücklich bei Siemens, die auch weiterhin an die Energiewende in den kommenden Jahren und Jahrzehnten glaubt. „Die Bedeutung der erneuerbaren Energien wird weiter zunehmen, wobei Wasserkraft und Windenergie nach wie vor weltweit den größten Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung leisten werden. Wir konzentrieren uns bei den erneuerbaren Energien auf diese beiden Bereiche. Mit mehr als 7.000 Mitarbeitern in der Division Wind Power und 2.000 Beschäftigten im zugehörigen Servicegeschäft verfügen wir in dieser Division über einen Auftragsbestand von mehr als zehn Milliarden Euro. Dabei haben wir uns als klarer Marktführer für Offshore-Windkraftanlagen etabliert und sind auch onshore gut unterwegs“, führte Michael Süß, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO des Sektors Energy, aus.
Siemens-Austritt betrifft nicht privaten PV-Sektor
Nachdem vor kurzem bereits die SMA Solar rote Zahlen für das kommende Jahr prognostizierte, zieht nun auch Siemens die Reißleine in der Photovoltaik. Doch dies schafft wiederum Platz für andere Unternehmen. „Der globale Markt für Solarthermie ist von vier Gigawatt auf zuletzt etwas über ein Gigawatt zurückgegangen. Hier werden künftig Spezialanbieter ihre Stärken ausspielen können“ so Michael Süß. Der Rücktritt von Siemens dürfte somit die Wirtschaft im Solarbereich eher ankurbeln und kein Zeichen von Schiffbruch sein. Darüber hinaus war die Siemens AG nicht im Bereich der privaten PV tätig, sondern auf Großanlagen spezialisiert.
Bild: © Siemens