Wer keine Lust hat, in der aktuellen Corona-Krise Klopapier zu horten, der sollte sich mit Alternativen beschäftigen: Denn mit Po-Duschen und Dusch-WCs spart man Klopapier und verbessert die Hygiene. Daher überrascht es nicht, dass sich der Umsatz der Po-Dusche „HappyPo“ in der Corona-Krise verzehnfacht hat. Doch was taugt die tragbare Po-Dusche wirklich? Experten des großen deutschen Badsanierers Banovo haben das Produkt getestet und mit klassischen Dusch-WCs verglichen.
Dusch-WCs für bessere Sauberkeit
Sanitär-Expertin Ines Weis von dem Komplettbadsanierer Banovo kennt Dutzende Dusch-WC-Modelle verschiedener Hersteller: vom Einsteigermodell ab 1.500 Euro bis zum Luxusmodell mit Sitzheizung und Föhn für mehrere Tausend Euro. In Japan haben Toiletten mit integrierter Dusche bereits einen Marktanteil von über 80 Prozent.
Auch Badplanerin Ines Weis von Banovo wird von deutschen Kunden immer häufiger darauf angesprochen. Rund 30 Modelle hat Deutschlands führender Badsanierer für Privatkunden im Sortiment. Der Kulturwandel läuft hierzulande allerdings deutlich langsamer. Dabei sind Dusch-WCs aus hygienischer Sicht ganz klar im Vorteil. „Erst mit Wasser wird man richtig sauber. Und man fühlt sich einfach viel frischer nach dem Toilettengang“, erklärt Ines Weis.
Po-Dusche bietet kleine Erfrischung
Eine Art Einsteigerversion einer Toiletten-Dusche haben die Gründer von „HappyPo“ auf den Markt gebracht. Mit ihrer handlichen Po-Dusche waren sie im Jahr 2017 in der TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen“. In Zeiten von Corona ist es aktuell in manchen Drogerien das einzig verbleibende Produkt im Klopapier-Regal.
Doch kann die handliche Po-Dusche für rund 20 Euro im Vergleich zu einem klassischen Dusch-WC mithalten? Das Urteil von Banovo-Expertin Ines Weis in Kürze: „Für den Preis ist es durchaus ein erfrischendes Erlebnis. Allerdings nicht ansatzweise vergleichbar mit einem richtigen Dusch-WC.“
Der Test: handliche Po-Dusche zum kleinen Preis
Optisch erinnert das Gerät an eine elektrische Zahnbürste mit dickem rundem Bauch und kleinen Löchern oben statt Borsten. Daraus kommt Wasser, wenn der Behälter gefüllt ist und per Hand gedrückt wird. Die Handhabung ist leicht und selbsterklärend, meint Testerin Ines Weis. Allerdings ist eine Vorbereitung immer nötig und sei bei eiligen Geschäften lästig. Wer den Behälter schon im Vorfeld füllt und bereitlegt, hat beim Einsatz abgestandenes und vor allem unangenehm kaltes Wasser.
Weiterer und größter Nachteil aus Sicht der Fachfrau: Der Behälter ist zu klein, das eingefüllte Wasser reicht nicht aus. „Für eine richtige Reinigung ist mehrmaliges Auffüllen der Po-Dusche nötig. Das macht es unpraktisch und unbequem. Ein Dusch-WC bietet mit verschiedenen Strahlstärken und -varianten weitaus mehr Sauberkeit – und natürlich viel mehr Komfort.“ Ein eingebauter Mini-Durchlauferhitzer ermöglicht bei klassischen Dusch-WCs eine konstante Wasserleistung in der gewünschten Temperatur.
Preis-Leistung für ein kleines „Test-Dusch-WC“ passt
Wer die Reinigung mit Wasser auf der Toilette mal ausprobieren möchte, für den kann die Po-Dusche durchaus interessant sein. Die Sanitär-Expertin Ines Weis von Banovo findet das Preis-Leistungs-Verhältnis für das Drogerieprodukt mit rund 20 Euro passend.
„HappyPo ist einfach in der Handhabung und nützlich. Für eine richtige Reinigung ist es zwar nicht wirklich empfehlenswert, aber ein frischeres Gefühl bringt es schon. Damit bekommt man auf jeden Fall eine leise Ahnung von dem, was ein richtiges Dusch-WC kann“, lautet ihr Fazit.
Klopapier kann „HappyPo“ sicher nicht ersetzen – mindestens zum Abtrocknen bleibt es unverzichtbar. Aber die Po-Dusche kann dazu beitragen, den Verbrauch etwas zu reduzieren. Und sie bietet eine etwas bessere Hygiene, selbst wenn Klopapier keine Mangelware mehr ist.