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Solarwärme effizienter als Dämmung

Die Untersuchung stellte fest, dass Gebäude mit einem hohen Deckungsanteil an Solarwärme dadurch deutlich klimaschonender sein können. So stößt ein Effizienzhaus 70 mit einer kombinierten Pellet- und Solarheizung nur 2 Kilogramm pro Quadratmeter Nutzfläche im Jahr aus. Voraussetzung ist allerdings, dass die Solarwärme-Anlage mindestens 60 Prozent des Raumwärme- und Warmwasserbedarfs abdeckt. Der CO2-Ausstoß von einem Passivhaus vergleichbarer Größe mit Gasbrennwerttherme und einer Solarwärmeanlage, die nur das Brauchwasser erhitzt liegt bei 6 Kilogramm. Das ist dreimal soviel. An diesen Beispielen wird deutlich, dass es sich gerade bei sehr gut gedämmten Neubauvorhaben lohnen kann, anstatt einer maximalen Dämmung lieber eine größere Solaranlage zu installieren.

Die Studie untersucht dabei insbesondere das Zusammenspiel von Gebäudehülle und Anlagentechnik innerhalb eines Gesamtsystems. Untersucht wurden drei Gebäudestandards: Das Effizienzhaus 70, das Effizienzhaus 55 sowie das Passivhaus, die unter die Fördersystematik der KfW-Bankengruppe für Effizienzhäuser fallen. Jeder dieser Gebäudestandards wurde in Verbindung mit jeweils vier unterschiedlichen Anlagetechniken untersucht. Berücksichtigt wurden dabei Fußbodenheizung mit Gas-Brennwert und Standard-Solaranlage, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Solaranlage mit Standard-Deckungsanteil und Pelletheizung sowie Solaranlage mit 60 Prozent Deckungsanteil und Pelletofen.

Die Ergebnisse der Studie könnten auch Einfluss auf die Förderpolitik im Neubau haben. Diese setzt immer noch deutliche Schwerpunkte bei der Förderung des baulichen Wärmeschutzes, obwohl regenerative Heiztechnikkonzepte mit hohem Solarwärmeanteil ein großes CO2-Einsparpotenzial bergen. Eine Chance auf Eingang der Studienergebnisse in die zukünftigen energetischen Vorschriften beim Neubau besteht allerdings: Aktuell wird daran gearbeitet, die EU-Gebäuderichtlinie in nationales Recht umzusetzen. Dies wäre eine gute Gelegenheit, der Bauherren mit Hilfe von Solarwärme mehr Gestaltungsspielräume einzuräumen und gleichzeitig die hohen Klimaschutzanforderungen zu erfüllen.

Bild: © BSW-Solar

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