Für eine Strohheizung spricht neben einem hohen Heizwert von 4 kWh pro Kilogramm auch deren Nachhaltigkeit: Da Stroh als Koppelprodukt der Getreideproduktion anfällt, werden keine zusätzlichen Flächen für die Produktion benötigt. Die Verbrennung von Stroh in Strohheizungen ist jedoch nicht unproblematisch. So sind die Feinstaub- und Aschegehalte bei Stroh zehnmal so hoch wie bei Holzheizungen. Zudem neigt die Asche des Strohs bei Temperaturen von unter 1.000 °C zum Verschlacken. Die Asche schmilzt dabei und bildet beim Erkalten harte Brocken, die sich auch mit den Bauteilen der Heizanlage verbinden können. Ebenfalls problematisch sind die hohen Gehalte an Kalium und Chlor, durch deren Säuren die Metallteile der Feuerung angegriffen werden können.
Diese Nachteile einer Strohheizung könnten jedoch durch Filtersysteme und widerstandsfähigere Werkstoffe in Brenner und Schornstein ausgeglichen werden. Die Mehrkosten hierfür bedingen jedoch, dass kleine Strohheizungen mit Kesseln bis zu 100 kW nicht immer wirtschaftlich mit Strohballen befeuert werden können. Die energetische Nutzung der Reste aus der Getreideernte bleibt damit zunächst großen Strohheizungen vorbehalten. Dies spiegelt sich auch in der jetzigen Nutzung von Strohheizungen wieder. In Deutschland gibt es vorwiegend Strohheizungen über 200 kW. Kleinere Strohheizungen werden nur sehr selten und dann vorwiegend mit Strohpellets betrieben.
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