Verwirrung um Förderstart sorgt für Verunsicherung
Die Auswertung des SolarContact-Index zeigt außerdem, dass der Förderstart am 1. Mai 2013 erst im darauffolgenden Juni zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach Stromspeichern geführt hat. Dies könnte unter Umständen mit dem verpatzten Start der Speicherförderung zusammenhängen. Der Bundestag hatte ursprünglich bereits im Juni 2012 eine staatliche Förderung von Solarakkus geplant, zu der Anfang Februar 2013 erstmal Details durchsickerten, die auf den Förderstart am 1. Mai 2013 hindeuteten. Doch Aufgrund einer unklaren Finanzierung durch den Energie- und Klimafonds wurden sämtliche Pläne zur Solarspeicher-Förderung zunächst ad acta gelegt. Das Bundesumweltministerium bestätigte erst Mitte April 2013 die Finanzierung der Speicherförderung und setzte den Startzeitpunkt auf den 1. Mai 2013. Vermutlich war hier bereits der Zeitpunkt verstrichen, um am Markt nachfragewirksam zu werden.
Jahresende 2013 markiert Tiefpunkt beim Speicherinteresse
Auch in den Folgemonaten wollte die Nachfrage nach Solarspeichern nicht wirklich anziehen. Nach dem Tiefpunkt im Juni folgte der bis dato höchste Stand mit 119 Indexpunkten im Juli. Im August markierte der Index schließlich mit 89 Punkten beinahe den Jahrestiefstand der Solarspeicher-Nachfrage. Während die Nachfrage im September ein letztes Mal deutlich anzog, verlief das letzte Quartal 2013 unterdurchschnittlich und endete schließlich im Dezember mit dem Jahrestiefstand von 88 Indexpunkten. Während die Achterbahnfahrt des Anfrageverhaltens zwischen Mai und Juli möglicherweise noch mit einem Informationsdefizit über die Modalitäten und Wirtschaftlichkeit der Solarspeicherförderung zusammenhängen könnte, ist der nachhaltige Rückgang des Interesses, trotz des kurzlebigen Hochs im September, auf ein allgemeines Desinteresse an einer Nachrüstung für bestehende Photovoltaikanlagen und auch neuinstallierte Photovoltaikanlagen zurückzuführen. Dies lässt sich sehr gut am Interesse an PV-Anlagen nach SolarContact-Index von August bis September erkennen, welches in diesem Zeitraum permanent zunahm und nur saisonal bedingt im Dezember zurückging.
Positiver Umschwung beim Speicherinteresse möglich
Ein weiterer Grund für das Mangelnde Interesse an Kleinstromspeichern könnte in den nach wie vor hohen Anschaffungskosten und den daraus resultierenden Speicherkosten pro Kilowattstunde verglichen zur Differenz aus Haushaltsstrompreis und den eigentlichen PV-Stromgestehungskosten liegen. Die wirtschaftliche Attraktivität eines Solarspeichers könnte sich jedoch bereits 2014 verbessern. Hier spielt außerdem der Faktor „Haushaltsstrom“ eine tragende Rolle, da dieser immer weiter steigt. Darüber hinaus werden die Stromgestehungskosten aus PV zwar langsam, aber stetig weiter sinken, sodass die daraus entstehende Differenz in nicht allzu langer Zeit die variablen Speicherkosten deutlich überschreiten dürfte. Daneben macht die Entwicklung der Speichertechnik stetig Fortschritte. Anfangs wurden noch Speicher mit der Garantie einer vollständigen Aufnahmekapazität des PV-Stroms auf den Markt gebracht, wohingegen moderne Batteriespeichersysteme mit Blick auf eine optimierte Wirtschaftlichkeit konzipiert werden. Auch kommen zunehmend neue Betriebskonzepte auf den Markt, mit denen die Solarspeicher zusätzliche Leistungen für beispielsweise das Lastmanagement übernehmen können und dafür schließlich noch finanziell entlohnt werden. Das neue Jahr sieht mit 104 Indexpunkten zum Start zumindest schon mal vielversprechend aus.
Bild: © BSW-Solar