Ursprünglich sollte die Solarkürzung sogar schon zum 9. März in Kraft treten. Allein diese Ankündigung bescherte der Solarbranche deutliche Auftragsrückgänge. Innerhalb weniger Tage haben Viele ihre Aufträge zurückgezogen. Dass die Solarkürzung dann erst zum 1. April wirksam wurde, konnte nur ein Teil der Aufträge retten. Doch jetzt zeigt sich, dass dieser Absatzrückgang nur eine Absatzdelle gewesen ist. Grund dafür ist der verstärkte Trend zum Photovoltaik Eigenverbrauch. Dabei werden PV-Installationen gezielt auf den Verbraucher ausgelegt und mit Smart Home-Lösungen kombiniert. Zukünftig könnten zudem Speicherlösungen den Photovoltaik Eigenverbrauch weiter optimieren.
Diese Einschätzung bestätigen Berechnungen der Stiftung Warentest, nach denen ein Hausbesitzer jetzt nur noch mit einer Rendite um 4 Prozent rechnen kann. Vor der Kürzung der Förderung waren es um die 7 Prozent. Die Berechnungen der Stiftung Warentest unterstellten Anschaffungskosten von 2200 Euro pro Kilowatt Leistung und ein Stromertrag von 900 Kilowattstunden pro Kilowatt Leistung sowie ein Eigenverbrauch von 20 Prozent des erzeugten Stroms. Da es für den selbst erzeugten Solarstrom weniger Geld gibt als die Kilowattstunde vom Energieversorger häufig kostet, wird der Photovoltaik Eigenverbrauch immer interessanter und auch lukrativer.
Mit steigenden Strompreisen und weiteren Verbesserungen an Haus- und Speichertechnik könnte der Photovoltaik Eigenverbrauch zukünftig die Einspeisevergütung gänzlich überflüssig machen. Auf der Intersolar 2012 schätzte Arturo Herrero von Jinko Solar den Zeitpunkt der „grid parity“ auf die Mitte des kommenden Jahres. Und auch die Stromspeicherung und intelligente Steuerung von Haushaltsgeräten wird immer besser und erschwinglicher. Zudem werden auch andere Solarstromanwendungen wie die Versorgung einer Wärmepumpe oder Elektroheizung (Solarstromheizung) interessant. Dies könnte so auch dem immer noch vom Sanierungsstau betroffenen Wärmemarkt auf die Beine helfen.
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