Der bekannte Reifenhersteller Continental hat jetzt die weltweit erste schwimmende Solarfolie auf einem Wasserreservoir bei Limassol auf Zypern installiert. Sie schützt das gesammelte Wasser in einem Reservoir vor Verdunstung und Verschmutzung und erzeugt gleichzeitig durch die auf der Spezialfolie integrierten Photovoltaik-Module elektrischen Strom aus Sonnenenergie. Damit werden dann die Pumpenanlagen betrieben, die das Wasser fördern.
Gemeinsam mit der zentralen zypriotischen Wasserbehörde hat Continental die weltweit erste schwimmende Solarfolie in der Region Limassol im Süden von Zypern installiert. Das Wasserreservoir hat eine Größe von 6.500 Quadratmetern, ist 4,50 Meter tief und wurde vollständig von der funktionalen Folie abgedeckt. So kann das gespeicherte Wasser nicht verdunsten, das zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen in der Umgebung genutzt wird.
In einem ersten Schritt wurden im März 80 Photovoltaik-Module mit einer Leistung von 20kWp auf die Folie aufgebracht. Rund 700 weitere Elemente folgen in einer zweiten Phase. Bei der eingesetzten Folie handelt es sich um einen dreilagigen, semiflexiblen Schichtstoff aus PVC, der begehbar und über Jahrzehnte UV-Licht beständig ist. Auf dem Wasserspeicher sind zusätzlich Tauchpumpen aus Deutschland installiert, die in der Lage sind, das Regenwasser auf der Oberfläche wegzupumpen.
Continental liefert ein Produkt, das durch den hohen Grad der Vorfertigung einfach installiert werden kann. So genügt zum Ausheben der Becken ein Bagger. Aufwändige Betonierung und große Baustellen entfallen. Die Bahnen sind bis zu 1,80 breit können einfach verlegt und miteinander verbunden werden. Die reißfesten Folien sind begehbar, sodass Wartungsarbeiten mühelos durchzuführen sind. Wind und Sand können den Flachmodulen nicht so schnell etwas anhaben. Das System hat eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten. Individuell schwimmende Solareinheiten bieten keine oder nur wenig Abdeckung des Wassers.
Anwendung finden derartige Anlagen aber auch zum Abdecken von Wassersammelbecken in der Nähe von Flughäfen. Dies hat den Nebeneffekt, dass Vogelschwärme, die auf den meist künstlich angelegten Teichen rasten, nicht den naheliegenden Flugverkehr beeinträchtigen. Darüber hinaus wird die Qualität des gespeicherten Wassers verbessert, da das Algenwachstum unterbunden wird. Algen können dann keine Siebe oder Filter verstopfen. Außerdem wird eine mögliche Geruchsbelästigung vermieden, denn Fermentierungs- bzw. Gärungsprozesse können nicht mehr stattfinden.
Die Innovation ist eine Gemeinschaftsleistung von Experten: Ingenieure und Innovationsmanager der Continental haben zusammen mit Wassermanagern, Spezialisten für Hochspannung, Photovoltaikherstellern sowie wissenschaftlichen Instituten das neuartige System entwickelt. Continental wurde 2016 für seine innovative und energieerzeugende Oberflächenabdeckung für Wasserreservoire mit dem Inovyn Award in der Kategorie Nachhaltigkeit ausgezeichnet.