Energie

Ratgeber

Wie finde ich heraus, ob der Preis meines Photovoltaik Angebot angemessen ist?

Photovoltaik Angebote © Marina Lohrbach - Fotolia.com

Aus dem Grund haben wir diesen Ratgeber verfasst. Er hilft dabei zu verstehen wie sich der Angebotspreis zusammensetzt und liefert eine Einschätzung ob er angemessen ist.

Dieser Ratgeber besteht aus zwei Teilen:

  • Sie verstehen Ihr Angebot
  • Sie vergleichen Ihr Angebot

Zuerst versuchen wir Ihnen zu erklären, welche typische Punkte ein PV-Angebot enthält und warum Sie eine Rolle für die Preisentwicklung haben. Danach geben Sie diese preisrelevanten Daten in den „Angebotscheck“ ein und erhalten eine Einschätzung ob der Preis marktüblich ist. Der „Angebotscheck“ ist ein Tool welches mit Hilfe eines neuronalen Netzwerks ihr Angebotspreis mit anderen, ähnlichen Angeboten vergleicht und so den üblichen Marktpreis errechnen kann.

Hier ist ein kurzes Info-Video zu dem Angebotscheck:

Gehen Sie Schritt für Schritt durch diesen Ratgeber und nutzen Sie den Angebotscheck um den Angebotspreis einschätzen zu lassen.

Schritt 1: Angebot ordnen und aufmerksam durchlesen

Im ersten Schritt lesen Sie sich das Angebot aufmerksam durch. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie nur ein Angebot preislich bewerten wollen oder mehrere. Photovoltaik Angebote können sehr komplex und umfangreich sein. Manch Angebot verfügt über viele Seiten und detaillierten Zeichnungen während andere lediglich die aufgezählten Kostenpunkte abbilden. Im Falle von groben Missverständnissen fragen Sie bei dem Solarteur nach.

Schritt 2: Preisrelevanten Faktoren verstehen und für den Rechner markieren

Um die Daten in den Rechner eingeben zu können, ist es sinnvoll sich das Angebot erst einmal zur Hand zu nehmen und folgenden Daten zu markieren und zu verstehen. So fällt es Ihnen während der Nutzung leichter die Daten zu finden. Falls Sie sich nicht sicher sind, warum Sie die Daten für die preisliche Gestaltung des Angebots eine Rolle spielen oder wo diese gefunden werden, finden Sie hier eine kurze Erläuterung.

  • die Postleitzahl des Projektstandorts – Wichtig aufgrund regionaler Preisunterschiede.
  • die Anzahl der Dachseiten, die mit Modulen belegt werden soll – Je mehr Dachseiten belegt werden, desto höhere Anforderungen werden an das technische Setup (z.B.: Verstringung) und den Wechselrichter gestellt.
  • die Art der Dacheindeckung – Die Dacheindeckung hat einen Einfluss auf den Installationsaufwand und darauf, welche Montagesysteme verwendet werden können.
  • die Anzahl der Module – Aus der Anzahl der Module und der Anlagenleistung in kWp wird die Leistung eines einzelnen Modules errechnet. Diese lassen Rückschlüsse auf Wirkungsgrad und Preisklasse der Module zu. Wo? Die Module sind in der Regel der 1. Posten auf dem Angebot. Die Stückzahl der Module wird in der Regel gelistet.
  • der Hersteller der Module – Die Module machen ca. 60% der gesamten Materialkosten aus und sind somit wesentlicher Kostenbestandteil. Herstellerabhängig können hier große Preisunterschiede auftreten.
  • der Zelltyp der Module (mono- oder polykristallin) – Monokristalline Module sind in der Regel teurer als polykristalline Module.
  • die Größe der Photovoltaik-Anlage in kWp (Kilowattpeak) – Beeinflusst mehrere weitere Kostenpunkte (bspw. der Wechselrichter).
  • der Hersteller des / der Wechselrichter – Wechselrichter sind preisintensive Elemente von Photovoltaikanlagen. Auch hier können Herstellerabhängig Preisunterschiede auftreten. Wo? In der Regel wird der Wechselrichter an 2. Position im Angebot gelistet.
  • der Gesamtpreis des AngebotsWo? Der Gesamtpreis steht in der Regel am Ende des Angebotes
  • der Nettopreis des Stromspeichers (optional)
  • der Hersteller des Stromspeichers (optional) – Auch hier können Herstellerabhängig Preisunterschiede auftreten. Wenn ein Speicher angeboten wird, so wird dieser oft als „Solarspeicher“, „Speichersystem“, „Batterie“ oder „Solarbatterie“ bezeichnet.
  • die Speicherkapazität des Stromspeichers (optional) – Die Kapazität ist die Größeneinheit eines Solarspeichers. Je größer der Speicher, desto teurer. Die Kapazität wird in kWh angegeben. Oft wird diese auch implizit über die Bezeichnung des Speichers genannt. Beispiel: Der Speicher „Senec 5Li“ hat eine Kapazität von 5 kWh.
  • die Speichertechnologie (Blei oder Lithium-Ionen) (optional) – Je nach Technologie des Speichers können Preisunterschiede auftreten. Blei ist günstiger als Lithium.
  • sind folgenden Positionen im Angebotspreis inbegriffen: Frachtkosten, Gerüstkosten, Montagekosten, Elektroinstallation AC-seitig, Zählerschrank, Datenlogger – In einigen Fällen sind diese Punkte nicht im Angebot enthalten, aber notwendig für den Betrieb oder die Installation der Photovoltaikanlage. Der AngebotsCheck prüft daher ob ein Angebot auf den ersten Blick günstig erscheint, aber dem Kunden potentielle Kosten vorenthält.
  • wie ist das Einspeisemanagement geregelt: per Drosselung auf 70% der Anlagenleistung oder per Rundsteuerungsempfänger – Gesetzlich müssen Anlagen bis 30 Kwp entweder auf 70% Ihrer Maximalleistung begrenzt werden, oder mit einem Rundsteuerempfänger zur Steuerung durch den Netzbetreiber versehen werden. Wird ein Rundsteuerempfänger verbaut, ist dies ein preisintensiver Anlagenbestandteil. Wo? Sind auf dem Angebot keine Angaben zum „Einspeisemanagement“ oder zu einem „Rundsteuerempfänger“ erwähnt, so wird in der Regel eine feste Drosselung angeboten.

Schritt 4: Markierte Daten in den Rechner eingeben

Nachdem Sie die Daten im Angebot markiert haben, gehen Sie Schritt für Schritt durch den Rechner. Er benötigt alle markierten Daten und setzt Ihr Angebotspreis in Vergleich mit ähnlichen.

Schritt 5: Das Ergebnis

Haben Sie alle preisrelevanten Daten eingegeben erhalten Sie nun die skalierte Einschätzung Ihres Angebots. Auf einer Skala können Sie nun sehen wie der Preis im Vergleich zum Marktwert des Angebots ist. Inwiefern Sie sich das Ergebnis zu Herzen nehmen, entscheiden Sie am Ende selber. Ist vielleicht ein Angebot ein wenig über den Durchschnitt aber der Betrieb macht für Sie den professionellsten Eindruck? Sie können selber entscheiden ob Sie den Preisunterschied in Kauf nehmen oder nicht.

Sind sie mit den Ergebnissen die der Rechner über Ihre Angebote ausgebenden hat nicht zufrieden? Wenn Sie Zweifel haben und sich noch eine zweite oder dritte Meinung zu ihrer geplanten Anlage einholen wollen, dann bieten wir von der DAA Ihnen die Möglichkeit, unseren seit vielen Jahren bewährten Vermittlungsservice in Anspruch zu nehmen.

Beachten Sie dabei, dass der Rechner ausschließlich die Preisgestaltung einer Photovoltaik-Anlage anhand der angebotenen Komponenten beurteilt. Ob die Anlagenkonfiguration technisch in dieser Zusammenstellung sinnvoll ist kann der Rechner nicht beurteilen!

 

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