An dem Ort stand schon ein Haus, ein Winkel-Bungalow mit einer Kalksandstein-Verblendfassade und einem Walmdach. Die Bauherrin, selbst vom Fach, interessierte sich vor allem für die Lage an einem Bach im Naturschutzgebiet.
Im Rahmen der Modernisierung wurden beim Bestandsgebäude das alte Dach und die KS-Verblendschale abgerissen. Übrig blieben nur die Ziegel-Hintermauerwerke und die Betondecke zum einstigen Dach. Der Grundriss im Bestandsgebäude wurde nur geringfügig verändert, dafür bestehende Fensteröffnungen vergrößert und einige neu angelegt.
Das alte 24er Ziegel-Hintermauerwerk erhielt eine zeitgemäße 16 cm dicke MW-Dämmung, das neue Flachdach eine Gefälledämmung, die im Mittel 26 cm dick ist und maximal bis 36 cm aufbaut. Die neue Verblendschale aus roten und anthrazitfarbenen Verblendziegeln ist an der Attika und an den Fenstern und Türen farbig gelungen vollendet.
Passend zum anliegenden Naturschutzgebiet besteht das neue Dachgeschoss aus einem Holz-Fertighaus, das auf die alte Betondecke gestellt wurde. Es wurde in Holzrahmenbauweise erstellt und vor Ort zunächst mit Holzfaserplatten beplankt, die die Konstruktion winddicht und regensicher abschlossen. So konnte die Aufstockung über einen gewissen Zeitraum der freien Bewitterung ausgesetzt werden.
Bis dahin hatte die Bauherrin noch keine ansprechende und zu dem Erdgeschoss passende Fassadenlösung finden können. Schließlich fiel ihr eine Fachzeitschrift in die Hände, in der die neue Variable Deckung von Rathscheck Schiefer vorgestellt wurde. Die Entscheidung ist daraufhin sehr schnell gefallen.
Nicht nur, dass der anthrazitfarbene Schiefer sehr gut zur Verblendschale, den Fenstern und Türen passt, er lässt sich auch noch leicht ans Raster des Gebäudes fügen und gibt als natürlicher Baustoff ein überaus positives Statement für den Einsatz von Naturmaterialien. Alles sieht aus, als wäre es von langer Hand exakt so geplant gewesen.
Die Schieferfassade gibt es in mindestens zehn verschiedenen Steingrößen. Anpassungen an Baumaße sind einfach auszuführen und die Verarbeitung der Fassade ist im Vergleich zu traditionellen Deckarten sehr leicht zu erlernen. Von waagerecht länglichen über klassisch rechteckige, rein quadratische bis hochformatige Optiken ist so gut wie alles möglich. Damit eignet sich die Deckung sehr gut für komplexe Fassaden mit Erkern oder Rücksprüngen.