Anhydrit wird von den Herstellerfirmen als Problemlöser dargestellt, weil er kurze Abbindezeiten aufweist. Und auch angeblich keine Dehnungsfugen benötigt.
Die Wahrheit ist, dass das Bindemittel Gips (Abfallprodukt aus der Hochofenindustrie) gerne verkauft wird.
Ich möchte diese Variante nicht generell schlecht machen, sondern nur die Nachteile aufführen. So muss er vor einer Fliesenverlegung eine Feuchterestwert von kleiner 0,3% aufweisen (Zementestrich 2% - viel unkritischer)
Dann muss er generell geschliffen werden (nicht tragfähige Schmierschicht an der Oberfläche)
Wenn Sie den Boden zu früh fliesen, entsteht ein sogenannter Ettringiteffekt. Das heißt die Restfeuchte steigt nach oben und sammelt sich unter der Fliese, kann nicht entweichen. Folge ist, das ein geklebter Fliesenbelag sich abheben kann.
Noch zu Ihrer direkten Frage. Dehnungsfugen (oder auch Sollbruchstellen) müssen auf jeden Fall an den Türübergängen erstellt werden und auch in den Oberbelag durchgeführt sein. An Dehnungsfugen im Oberbelag generell kommen Sie auch nicht vorbei.
Das heißt keine Räume über 40 qm und keine Kantenlängen über 8 m. Dehnungen zu allen angrenzende Bauteil sind ebenfalls einzuhalten. Für Fliesenbeläge empfehle ich Ihnen daher das Fußbodenheizungssystem Bekotec. Dehnungsfugen frei gestaltbar. Schnelle Aufheizzeit, niedrige Vorlauftemperaturen, hohe Effizienz u.v.m.
Kann ein Anhydritestrich für eine Fussbodenheizung auch ohne Dehnungsfuge erstellt werden? Es handelt sich um ein 8,5 m langes Wohnzimmer, dass vorne ca. 4m breit ist und hinten ca. 2,7 breit wird.
Herr D. bei Solingen, 15.09.2018Fußbodenheizung Estrich