Nein! Das wird sich nach Abwägung der Gegebenheiten nicht rechnen, da eine Wärmepumpenanlage inkl. Erdkollektor und
Installation ca. 17000-20000€ kosten würde. So ein System ist bei Heiztemperaturen von 35-40 oC bei einer ausschließlichen Flächenheizung angesagt. Bei 50oC wäre der Wirkungsgrad Strom/Wärme ca. 1-3,5 oder besser gesagt mit einer kWh Strom entstehen ca. 3,5 kWh Wärme. Bei Zugrundelegung von einem Strompreis von 25 Cent würde also eine kwH Wärme 7,14 Cent kosten. Das ist von den Betriebskosten sogar teurer als eine kWh Erdgas von ca. 6 Cent.
Ein System mit Wasser direkt aus einem Brunnen, würde nur bei ausgezeichneter Wasserqualität (Eisen, Mangan,Kalk)
störungsfrei funktionieren. Solche Systeme werden eigentlich nicht mehr gebaut. Der Austausch der Heizgerätes (Brennwert) stellt meines Erachtens die wirtschaftlichste und stör unanfälligste Technik dar. Hier wären ca. 6000-7000€ zu veranschlagen.
Gegebenenfalls könnte ich beratend zu Seite stehen.
Lohnt sich für uns eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdkollektor oder eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit Saug- und Schluckbrunnen?
Für meine Anfrage schildere ich zunächst die wichtigsten Eckdaten zum Istzustand unserer Heizsituation:
Ist-Zustand:
Zur Zeit beheizen wir unser Eigenheim mit ca. 10300kWh pro Jahr mit einer alten Gas-Brennwerttherme (1999) und ca. 10 Raummeter Holz pro Jahr im Kaminofen, also nochmal ca. 10000kWh. Zusätzlich liefert eine Solarthermieanlage (4m² auf 30°geneigtem Süddach) Wärme für Warmwasser und Rücklaufanhebung (300l Pufferspeicher). Verschiedene Online-Energierechner kommen für unser Haus (unten 80m² Altbau (1845) mit dicken Bruchsteinwänden aber Doppelglasisolierfenstern (1998), oben 60m² Neubau (2001) mit 20cm Dämmung und Doppelisolierglasfenstern) auf ca.20000-24000kWh Heizenergiebedarf.
Bislang sind wir mit einem Heizungsvorlauf von ca. 50°C ausgekommen, wobei wir Rippenheizkörper in allen Räumen + Fußbodenheizung in Küche und Bad (zusammen ca.30m²) nutzen (unten 3-lagige Heizkörper aus der Zeit vor der Dachsanierung). Da wir nur 2 Personen sind, ist der Warmwasserbedarf nicht sehr hoch, wir nutzen aber auch für Spülmaschine und Waschmaschine das heiße Wasser aus dem Warmwassertank.
Elektrischen Strom benötigen wir zur Zeit ca. 4000kWh pro Jahr, möchten aber eine kleine Photovoltaikanlage (ca. 20m² , mehr passt nicht auf die 30° Süddachfläche) und ggf. einen Stromspeicher installieren, um teilweise unseren Eigenbedarf zu decken, u.a. für Elektroauto und ggf. Wärmepumpe. Zur Zeit sind neben Kühlschrank und Gefrierschrank eine Trinkwassertiefbrunnenpumpe in 80m Tiefe und eine Abwasserpumpe die größten Dauerstromverbraucher.
Optionen mit Beratungsbedarf zum Ersatz der Gasbrennwerttherme:
Da wir auf dem Land in Alleinlage leben und noch ein angrenzendes Wiesengrundstück (ca. 70m x 100m) besitzen, das im Winter normalerweise einen Grundwasserstand ca. 0,5m unter der Oberfläche hat, also in normalen Jahren sehr nass ist, dachten wir an die Option eines Erdkollektors mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe.
Da wir für unsere Gartenwasserversorgung einen sehr ergiebigen Einspülbrunnen zur Grundwasserförderung in 5m Tiefe haben, liegt auch die Überlegung nah, ob die zusätzliche Anlage eines Saug- und Schluckbrunnens zum Betrieb einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sein könnte.
Abschluss-Frage:
Können sich die genannten Wärmepumpen-Anlagen bei unseren Bedingungen (vor allem wegen der größeren Temperaturspreizung durch die wenigen Flächenheizungen (wegen wertvoller Holzfußböden nicht nachrüstbar) überhaupt ökologisch und finanziell binnen 20 Jahren rechnen?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen!
Imke Baumann
Wärmepumpe