In einem Einfamilienhaus (Baujahr 1992, 105m^2) ist eine Elektroheizung installiert. Aufgrund der hohen Heizkosten besteht die Frage, ob eine Umrüstung auf ein anderes Heizungssystem (z.B. Gasheizung),d.h. Installation der Heizung mit Verlegen aller benötigten Zuleitungen und Rohre, in dem gegebenen baulichen Rahmen möglich ist und wie hoch die Gesamtkosten der Umrüstung sind. (ein Gasanschluss ist vorhanden). Allerdings befindet sich das Einfamilienhaus momentan noch nicht im Eigenbesitz, sondern steht zum Verkauf. Es geht nun darum, ob ein Hauskauf mit darauffolgender möglicher Umrüstung für den Käufer finanziell tragbar wäre (mit welchen Kosten zusätzlich zum Hauskauf zu rechnen wären). Und ob eine Energieberatung bei einem Haus, was noch nicht Eigentum ist (da es zum Verkauf steht) überhaupt möglich ist (nach Absprache mit Verkäufer).
Frau K.
bei Oschersleben,
07.12.2020
Wärmepumpe
Gasheizung
Solarthermie
Pelletheizung
Elektroheizungen / Nachtspeicherheizungen verbrauchen im Gegensatz zu modernen Heizsystemen sehr viel Energie und verursachen darüber hinaus hohe Kosten. Ein Austausch der Heizung sollte daher in jedem Fall in Betracht gezogen werden. Bei einem EFH mit dieser Spezifikation können durchaus bis zu 12.000 – 15.000 kWh Endenergie und dadurch Energiekosten mit ca. 2.500 – 3.500 € jährlich anfallen.
Durch einen Wechsel des Heizsystems zu einer einfachen Gasheizung könnten so bereits 2.000 € jährlich gespart werden.
So könnte zum Beispiel ein einfacher Wechsel zu einer wassergeführten Gasheizung mit normalen Heizkörpern erfolgen, wobei die fehlende Förderfähigkeit die Maßnahme zu beachten wäre.
Durch einen Wechsel zu einem zukunftsorientierten und ökologisch sinnvollen Heizsystem ohne Nutzung fossiler Energien sind ähnliche Einsparungen möglich und die Umwelt kann bedeutend entlastet werden.
Eine Hybridheizung aus Brennwerttherme und einer Wärmepumpe wäre eine weitere Variante. Hier liegen die Kosten der Anschaffung etwas höher, aber es könnten auch Fördermittel in Höhe von 30% der gesamten dafür notwendigen Investitionskosten in Anspruch genommen werden. Meist ist diese Variante unterm Strich durch die Förderung nicht teurer als ein einfacher Heizungstausch zur Gasheizung.
Weiterhin käme noch die ausschließliche Beheizung des Gebäudes mit einer Wärmepumpe in Betracht. Hierbei könnten die Kosten für den Heizungstausch, die erforderliche Fußbodenheizung und die dafür notwendigen Nebenarbeiten Fördermittel in Höhe von 35% in Anspruch genommen werden, was bei ohnehin geplanten Arbeiten am Fußboden diese Kosten entsprechend verringert.
Weitergehend wären auch die Möglichkeiten einer Biomasseheizung zu prüfen, die meist auch ohne Fußbodenheizung möglich sind. Hier sollten aber die Lagerräume für den Brennstoff vorhanden sein.
Zu den zu kalkulierenden Kosten kann man ohne genauere Kenntnis des Objektes keine pauschale Aussage treffen, dafür wird ein Ortstermin oder eine umfangreiche Einsicht in die Bauunterlagen unumgänglich. Beim Verkauf eines Wohnhauses werden regelmäßig zahlreiche Renovierungsarbeiten und teilweise Umbauarbeiten am vorhandenen Gebäude ausgeführt, wodurch die ohnehin geplanten Renovierungskosten als Sowieso-Kosten in Ansatz gebracht werden können.
Daher empfiehlt sich für die detaillierte Planung des Heizungstauschs die Erstellung eines energetischen Gesamtkonzeptes durch einen erfahrenen und hierfür zugelassenen Energieberater. Die Energieberatung für Wohngebäude wird mit bis zu 80% durch die BAFA gefördert.
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Guten Tag!
Ich empfehle aufgrund meiner langjährigen positiven Erfahrung eine Infrarot-Heizung. Leider wurde der "Ruf" dieses Systems durch Gas- und Wärmepumpen-Lobbyisten sehr schlecht gemacht und der Verkauf über das Internet ohne fachgerechte Berechnung und Auslegung hat dem Ruf ebenfalls nichts Gutes gebracht.
Doch Ruf hin, Lobbyisten her: Fakt ist, die Infrarotheizung ist die erste Wahl bei Sanierungen! Meine Kunden geben nur sehr positive Urteile ab, auch nach mehreren Jahren! Auch die Kosten (Anschaffung, Betrieb und Verbrauch) sind sehr gering! Details und konkrete Zahlen würden hier den Rahmen sprengen und sind auch aufgrund der wenigen Informationen nicht zu erstellen!
Ich warne nur eindringlich vor Internetangeboten von Händlern, die keine echten Fachbetriebe sind und "angelernten" Handelsvertretern, denen der Umsatz an erster Stelle steht!
Noch ein Wort zum ewigen Thema "Stromheizung"! Es besteht ein sehr großer Unterschied zwischen einer "Widerstands-Heizung", also einer Heizung, die mit "glühenden Drähten" Wärme an Luft überträgt (mehrere hundert Grad erforderlich) und einer Infrarot-
Heizung, bei der auf modernen technischen Weg eine Infrarot-Wärmestrahlung (Kachelofenwärme) erzeugt wird (max. 90 Grad erforderlich). Da leuchtet selbst dem absoluten Laien ein, welches System mehr Strom verbraucht! Außerdem ist eine "Luft-Wasser-Wärmepumpe" ab ca. Null Grad Außentemperatur auch eine "Stromheizung", denn der elektrische Heizstab heizt dann solo!! Und schauen Sie sich einmal den Stromverbrauch einer "modernen" Gasheizung an (Pumpe/Regelung)!
Heizungsbauer und Schornsteinfeger mögen die Infrarot-Technik deshalb nicht, da sie absolut wartungsfrei ist (keine Wartungsverträge erforderlich) und vor Ort keine Emissionen erzeugt (Schornsteinfeger wird nicht benötigt!)
Zum Thema geförderte Energieberatung! Auch für die Kaufentscheidung ist eine Energie-Beratung sehr sinnvoll. Inwieweit sie gefördert wird, muss im Einzelfall geprüft werden.
Ich gebe gern kostenlos und unverbindlich nähere Auskünfte.
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