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Besonderheiten einer Korkdämmung im Überblick
Warum ist Kork zum Dämmen geeignet? Welche Vor- und welche Nachteile hat die Korkdämmung? Was ist beim Dämmen mit Kork zu beachten? Für welche Dämmprojekte eignet sich der Dämmstoff Kork?
Den Begriff Kork nutzt man im allgemeinen Sprachgebrauch für das Material aus der Rinde der Korkeiche, die rund um das Mittelmeer wächst. Neben Kork aus mediterranen Ländern wir Portugal, liefert auch der asiatische Amur-Korkbaum Kork. Alle diese Korksorten sind nicht nur für Wandbeläge, Pinnwände oder natürlich für Flaschenkorken zu gebrauchen, sondern auch als Dämmung. Wir zeigen Ihnen hier, warum Kork ein idealer Dämmstoff ist und wo eine Korkdämmung besonders sinnvoll ist.
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Eignung von Kork für Dämmungen
Korkeichenwälder bieten eine große pflanzliche Vielfalt, Flucht-, Nist- und Nahrungsplätze für eine Vielzahl verschiedener Tierarten und schützen Böden gegen Erosion und Versteppung. Korkeichenwälder bieten eine große pflanzliche Vielfalt, Flucht-, Nist- und Nahrungsplätze für eine Vielzahl verschiedener Tierarten und schützen Böden gegen Erosion und Versteppung.
Korkzellen entstehen, indem sich Suberin auflagert. Suberin ist ein lipophiler und wasserunduchlässiger Biopolymer. Diesen Prozess nennt man auch Akkrustierung. Suberin ist also der Grund, warum Korkzellen hydrophobe Eigenschaften mit in die Dämmung einbringen. Nach Abschluss der Wandbildung sterben die Korkzellen ab. Hohlräume füllen sich mit Gas, auch Gerbstoffe werden – eigentlich als Schutz gegen eindringende Insekten - eingelagert, was eine Bräunung des Korks bewirkt.
Eine Korkdämmung ist demnach quasi ein natürlich gewachsener, rein pflanzlicher „Schaumstoff“. Er besteht aus luftgefüllten, abgestorbenen Zellen und ist durchsetzt mit sogenannten Lentizellen. Diese Korkporen ermöglichen den Gasaustausch zwischen der den Baum umgebenden Luft und dem unter der Korkschicht liegenden lebenden Gewebe.
Weitere Eigenschaften, die Kork in ein Dämmprojekt einbringt: Eine Korkdämmung profitiert von der Elastizität des Korks ebenso wie von seinem Brandverhalten. Kork gilt als schlecht brennbar. Vor allem aber kommt der Korkdämmung die geringe Wärmeleitfähigkeit von Kork zugute.
Um aus der vom Baum geernteten Korkrinde, geerntet wird diese etwa alle zehn Jahre, gebrauchsfertiges Dämmmaterial zu machen, wird die Rinde zunächst geschrotet. Anschließend stehen zwei Verfahren zur Verfügung, die aus dem Korkschrot entweder Backkork oder Presskork entstehen lassen. Backkork nennt man das Endprodukt, das man erhält, wenn man den Korkschrot mit heißem Wasserdampf bearbeitet, so dass er sein Volumen vergrößert. Das Verfahren heißt Expansion und wird häufiger als Pressen angewendet. Die korkeigenen Harze reichen meist aus, um den geschroteten Kork zu binden. Er wird so mit komplett natürlichen Bindemitteln zu Korkblöcken, Korkplatten und Korkmatten verarbeitet. Es gibt Korkschrot aber auch als losen Dämmstoff (sogenanntes Korkgranulat).
Dämmeigenschaften einer Korkdämmung
Meist kommt in Deutschland zur Korkdämmung lose Schüttware zum Einsatz (Wand-Innenisolation) und kaum Plattenware, z.B. für Keller oder Boden.
Aus den bereits genannten Eigenschaften von Kork lässt sich auf die einer Korkdämmung schließen. Man kann ihr mit Recht folgende Attribute zuschreiben: diffusionsoffen (atmungsaktiv), druckbelastbar, beständig gegenüber Schädlingen, Verrottung, Fäulnis und Feuchtigkeit. Gepresste Korkdämmplatten und Korkgranulat kann Feuchtigkeit aufnehmen, zwischenspeichern und wieder angeben.
Die wärmedämmende Wirkung der Korkdämmung beruht auf einer Wärmeleitfähigkeit, die zwischen 0,040 und 0,050 Watt pro Meter und Kelvin liegt. Eine Fassadendämmung mit Kork, die entsprechend den Vorschriften der geltenden EnEV ausgeführt werden soll (vorgeschriebener U-Wert soll 0,24 Watt pro Kelvin und Quadratmeter betragen), müsste dann eine Dicke von 18 Zentimetern haben.
Die typische Dichte von Korkdämmung liegt bei
Korkgranulat bei 55 bis 60 Kilogramm pro Kubikmeter
Backkork und Presskork bei 80 bis 500 Kilogramm pro Kubikmeter.
Wegen der im Kork gespeicherten Luft ist eine Korkdämmung nicht nur wärmedämmend, sondern auch schalldämmend. Diese Eigenschaft macht man sich in der Inneneinrichtung zunutze und verlegt Korkplatten auch gerne als Bodenbelag.
Kork fällt nach der nationalen Norm DIN 4102-1 in die Baustoffklassen B1 und B2 (schwer entflammbar und normal entflammbar). Nach der europäischen Norm DIN EN-13501-1 fällt er in die Klassen B s1 d0 bis E (schwer entflammbar über normal entflammbar bis entflammbar).
Sollten Sie Ihr Projekt mit Kork ausführen wollen, können wir Ihnen das passende Material für die passende Anwenung liefern.
Einen schönen Tag.
Mit freundlichen Grüßen
Michael ver Schaeren
Wo bekomme ich Korkplatten zur Innenisolierung her? Ich suche eine Stärke von 3 cm. Was kosten solche Platten?
Frau K. bei Wardenburg, 31.10.2016Dämmung