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Elektro - Fußbodenheizung: Stromkosten durch PV reduzieren?

Hallo,
in unserem Haus wird mittels eines Kamins und zusätzlich in 4 Räumen mit E-Fußbodenheizung geheizt

Kann ich die Stromkosten mittels Photovoltaik und Speicher reduzieren?
Wie hoch sind meine Investitionen in etwa?

Herr D. 22.05.2017

Photovoltaik Energieberater Fördermittelberatung

Bei meiner PV-Anlage wird 75 Prozent des Jahresertrags im Sommer-Halbjahr erzeugt. Dies ist nun mal in unseren Breiten so. Wenn im Winter Schnee liegt, habe ich wochenlang keinen PV-Ertrag. Aber auch ohne Schnee habe ich bei meiner 6,8 kWp-Anlage im Januar maximal 68 kWh Ertrag. Das entspricht dem Energie-Inhalt von etwa 7 Litern Kraftstoff oder 14 kg Brennholz nicht täglich, sondern im gesamten Winter-Monat! Selbst wenn die Sonne im Januar scheint, steht sie sehr tief und das Licht streift quasi nur die PV-Module. Und der Januartag ist kurz. Der Junitag bringt 30-mal mehr PV-Ertrag.
Heizbedarf und Sonnen-Ertrag passen im Jahresverlauf nicht zusammen. Langzeit-Speicher für Heiz-Strom gibt es noch nicht. Mit einer PV-Anlage kann man also eigentlich nur im Sommer heizen, wenn es ohnehin warm ist. Im Frühling und Herbst kann die PV einen Zusatzbeitrag zur Heizung liefern. Bei schlechtem Wetter wenig, bei gutem Wetter etwas mehr.
PV mit Stromspeicher hilft auch nicht weiter: Selbst wenn man sich für teures Geld einen 10 kWh Stromspeicher installiert, entspräche dies nur einem Heizwert von 2 kg Brennholz. Gespeicherter Strom ist außerdem extra teuer: Die Batterien sind nur für eine beschränkte Zahl an Auf- und Entladungen ausgelegt, insofern fallen Batterie-Kosten über die Jahre betrachtet mehrfach an. Außerdem entstehen beim Speichern und Entladen der Batterie zusätzlich Verluste. Man kann also nicht so viel Strom entnehmen, wie man zur Speicherung verwendet hat.

Strom ist eine edle Energieform und man sollte ihn nur verheizen, wenn (und wann!) er übrig und damit günstig ist. Dies ist heute kaum noch der Fall. Deshalb setzt auch die von der Stromwirtschaft bezahlte Dena in ihren Energieberatungen seit Jahren auf elektrische Wärmepumpen. Damit bleibt der Heizungsinstallateur in Brot und Arbeit, Heizstrom bleibt bezahlbar und die Abhängigkeit der Kunden vom Stromversorger erhalten.

Besser wäre es, den Heizbedarf zu senken. Also sich oder das Haus wärmer einpacken. Und die Heiztechnik und das Verhalten anpassen. In älteren Häusern können die ungewollten Lüftungsverluste durchaus 50 Prozent betragen.

Vielleicht wäre es deshalb besser, Sie investieren zunächst in eine unabhängige Energieberatung, verschaffen sich Entscheidungsgrundlagen für das weitere Vorgehen. Als unabhängiger Energieberater könnte ich helfen.

Welchen jährlichen Stromverbrauch haben Sie denn für Ihr Haus mit 4 Elektro-Fußbodenheizungen?

Mit freundlichen Grüßen

Josef Stienen

78 Hilfreiche Antwort

Die Antwort meines Vorredners stimmt nicht ganz. Das ist zum Teil zutreffend, wenn PV-Anlagen im Winter verschattet, schneebedeckt oder einfach falsch geplant sind.

In der Vergangenheit wurden PV-Anlagen auf Jahresmaximalertrag (Vor dem Hintergrund hoher geförderter Tarife) ausgelegt. Das bedeutet, releativ flach, was dazu führt, dass das Sonnenlicht im Winter nur streift und Schnee liegen bleibt.

Heute werden PV-Anlagen zunehmend auf Eigenbedarf hin dimensioniert. D.H. möglichst steil und verschattungsfrei für optimalen Ertrag in der Heizperiode im Winter. Zudem funktionieren PV-Module bei Kälte noch besser als bei Wärme. Der Wirkungsgrad der Module ist also im Winter noch höher. Eine richtig dimensionierte PV-Anlage kann durchaus 50% des Eigenstrombedarfs mit Speicher sogar deutlich mehr abdecken.

Zum Speicher hinzu kommt noch der Sicherheitsaspekt, dass man auch jederzeit Notstrom hat- auch bei Stromausfall.

Viele Grüße
Ben Schmidt

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