Um die Klimabilanz von Gebäuden mit alten Ölheizungen zu verbessern, stehen mehrere Optionen zur Verfügung. Zum einen kann die Gebäudehülle durch Dämmung und bessere Fenster energetisch verbessert werden. Auf Seiten der Anlagentechnik sind die gängigsten Optionen: Installation eines moderneren Brennwert-Kessels, der die Wärme effizienter bereitstellt. Installation eines Hybrid-Systems bzw. Einbindung Erneuerbarer Energien wie z. B. Solarthermie für Trinkwarmwasser oder zur Heizungsunterstützung (Brennwert + Solar) Umrüstung auf Gas-Brennwert (Gas BW) Installation einer strombasierten Wärmepumpe (WP) Umrüstung auf Pelletkessel (Pellet). Die Vielfalt der Wechseloptionen ist jedoch mitunter eingeschränkt. Vor allem sind nicht alle Gebäude ans Gasnetz angeschlossen. Durchschnittlich sind in Deutschland 12 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser ohne Gasanschluss, in Bayern liegt der Anteil sogar bei 30 Prozent. Da der Anteil von Ölheizungen insbesondere im Süden Deutschlands jedoch gleichzeitig recht hoch ist, ist die Wechseloption von Öl zu Erdgas in diesen Gebäuden häufig nicht möglich. Alle dargestellten Wechseloptionen haben spezifische Vor- und Nachteile. Der Anteil fossilen Öls an der Wärmeversorgung muss reduziert werden. Dazu muss der Anteil von Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Ölheizungen spielen in der Versorgung von jedem fünften Bestandsgebäude eine Rolle. Es gibt Restriktionen, die bei manchen Gebäuden bestimmtte Wechseloptionen ausschließen (z. B. nicht vorhandenes Gasnetz). Einige Wechseloptionen sind mit großem finanziellen Aufwand verbunden. Insbesondere der vollständige Wechsel von Öl zu Erneuerbaren Energien ist nur mit einer hohen Investition möglich. Pelletheizung und die Wärmepumpe verursachen fast dreimal so hohe Kosten im Vergleich zu einer Installation einer neuen Öl-Brennwertheizung. Ein ganzheitlicher, technologieoffener Blick auf das Gebäude eröffnet weitere, in vielen Fällen möglicherweise wirtschaftlich sinnvollere Wechseloptionen, als ein Verbot einzelner Technologien bewirken würde. Dazu könnte ein individueller Sanierungsfahrplan ver-pflichtend eingeführt werden, der gebäudeindividuell den optimierten Weg zu einem klimaneutralen Gebäude aufzeigt. Auch eine Mindesteffizienz-Anforderung oder eine gebäudeindividuelle CO₂-Obergrenze für Bestandsgebäude wäre denkbar, z. B. über verpflichtend zu erreichende Energieffizienzklassen. Für mehr Klimaschutz ist es wichtig, Wechseloptionen wirtschaftlich attraktiv zu machen. Der vergleichsweise geringe Brennstoffpreis für fossiles Heizöl führt zu einer geringen wirtschaftlichen Attraktivität des Umstiegs von Öl zu Erneuerbaren. Will man den Wechsel von einer alten Ölheizung zu erneuerbaren Energien stärken, muss man diesen stärker fördern als bislang. Gleichzeitig zu diesen Bemühungen sollte die Energiewirtschaft zügig Strukturen und einen internationalen Markt für synthetische Brennstoffe auf Basis erneuerbarer Energien aufbauen.
Für eine auf Sie direkt zugeschnitte Antwort müssten wir Ihr Gebäude besser kennen. Gerne stellen wir Ihnen eine Tabelle mit Wechseloptionen zur Verfügung oder beraten Sie telefonisch, um hier eine individuellere Antwort geben zu können. Gerne dürfen Sie sich bei uns melden.
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