Guten Tag,
mein Name ist Weinhardt, wir sind ein Handwerksbetrieb mit Klempnerei und Installationen und haben etwas Erfahrungen mit dem Einbau von Wärmepumpen, Erdwärme ( Sole- Wasser ) sowohl auch Luft- Wasser- WP.
Erdwärmepumpenanlagen entziehen dem Erdreich einen vorgegeben Anteil an Energie auf verschiedene Art u. Weise:
Es gibt als Quelle die Version Brunnen, mit einem Zieh- u. einem Schluckbrunnen.... Wasser- Wasser, problematisch, Wasserqualität beachten, Gefahr der Verockerung des Schluckbrunnens nach kurzer Zeit, hoher Wirkungsgrad!
Erdkollektoren, als zweite Version,es werden Rohrregister, ähnlich einer Fußbodenheizung, flächig ca. 2 m unter der Erdoberfläche in entsprechend rechnerisch ermittelter Dimension verlegt..... es wird entsprechend Grundstücksfläche benötig, es sind große Erdbewegungen nötig, Wirkungsgrad unterschiedlich je nach Bodenverhältnissen ( feucht oder trocken ), kann eventuell darüber angelegte Vegetation negativ beeinflussen.
Dritte Version ist die Sole- Wasser- Anlage, diese läuft mit entsprechend Berechnung dimensionierten Erdsonden, die mittels Tiefen- Spülbohrung eines zertifizierten Bohrunternehmens in die Erde eingebaut werden. Solche Bohrungen müssen im Vorfeld durch die jeweilige Untere Wasserbaubehörde für den geplanten Standort schriftlich beantragt und dann eventuell genehmigt werden. Derartige Bohrungen konnten bisher bis auf 99 Meter Tiefe gebohrt werden, tiefere Bohrungen berühren das Bergbaurecht und sind sehr aufwendig und kompliziert bei der Genehmigung, ansonsten legt die Untere Wasserbaubehörde die zugelassene max. Bohrtiefe an dem Standort fest. Sole- Anlagen in Trinkwasserschutzzonen werden nicht mehr genehmigt. In der Regel werden auch im Vorfeld geologische Bohrlochuntersuchungen gefordert.
Mit den Tiefenbohrungen ist eine ziemlich konstante Entzugsleistung aus dem Erdreich gewährleistet, der Wirkungsgrad rangiert etwas hinter der Version Brunnen, birgt aber keine Gefahren der Verockerung des Schluckbrunnens. Langlebig, weil in sich geschlossener Kreislauf, in dem ein Wasser- Glykol- Gemisch umgewälzt wird, dieses wird vom Installateur auf einen Frostschutzgrad von - 18°C eingestellt.
Diese Version ist die teuerste Version, aber insgesamt auf lange Sicht gesehen, die beste.
Die Luft- Wasser- Wärmepumpe ( LWP )entzieht die benötigte Energie der Umgebungsluft und ist damit etwas benachteiligt bei den Entzugsleistungen/ Wirkungsgrad.Die Umgebungsluft hat in unseren Bereichen durch aus ein max.Delta T von bis zu 60°C, es gibt also Tage, wo es mal -20°C außen haben kann.
Die neue Generation der LWP ist in der Lage auch bei -15 bis -20°C monovalent, d.h. ohne elektrische Zuheizung zu arbeiten, natürlich sinkt der Wirkungsgrad bei tiefen Außentemperaturen ab, weil die geräteinternen Aggregate, also Verdichter, Pumpen, Ventilator dann mehr arbeiten müssen, also mehr elektrische Antriebsenergie verbrauchen und dann der COP- Wert und letztlich die Jahresarbeitszahl schlechter wird. Das alles hält sich aber heutzutage im Rahmen. Man sollte bei seiner Entscheidung immer das Gesamtbauwerk und die geplante Art der Wärmeverteilung im Auge haben. Ein Einfamilienhaus nach neuester Wärmeschutzverordnung gebaut, mit Fußbodenheizung max. 35°C Vorlauftemp. bei -14° Außentemp., ca. 160 qm zu beheizende Wohnraumgrundfläche hat eine Heizlast von ca. 5 bis 6 KW.
In so einem Falle kann man ganz entspannt eine LWP verbauen. Es entfallen die Kosten der Sondenanlage, die Technik der LWP ist etwas teurer als die Technik einer Sole LWP, insgesamt macht aber die Anlage einer LWP ca. 75% der Kosten einer Sole- WP aus, weil die Sondenbohrungen ja entfallen.
Kombinationen mit thermischer Solartechnik machen immer Sinn, den Sonnenenergie gibt es zum Nulltarif! Nastürlich nur über eine Anlageninvestition.
Bei LWP liegen derzeit die Splitwärmepumpen sehr im Trend, weil sie preiswerter sind als die Monoblock- Luftwasserwärmepumpen.
Splitwärmepumpe, es sagt schon der Name, splittet sich in zwei Anlagenkomponenten auf:
eine Außeneinheit( langläufig als großer Ventilator bekannt ), eine Inneneinheit, beide sind verbunden über zwei Kältemittelleitungen, die die aufbereitete Energie der Außenluft von der Außeneinheit an die Inneneinheit übertragen, und natürlich einem Brauchwarmwasserspeicher.
Monoblock- LWP heißt, dass die komplette LWP- Technik draußen steht, als ein Block.... daher Monoblock, in diesem passiert der ganze Vorgang der Energieumwandlung der Außenluft in warmes Heizungswasser, es wird direkt Heizungswasser von diesem Monoblock über erdverlegte, vorisolierte Heizungswassertrassen ins Haus transportiert, im Haus steht lediglich der Brauchwarmwasserspeicher.
Monoblock LWP sind etwas teurer als Split LWP.
Bei allen Versionen sind bezüglich den Standorten und Platzierungen Vorschriften zu beachten.
Erdsondenbohrungen, in der Regel mindestens zwei, müssen so auf dem eigenen Grundstück angeordnet werden, dass Abstände zu Grundstücksgrenzen von 3 bis 5 m eingehalten werden, Sonden zueinander mit 6 m und Sonden zu Gebäuden mit ca. 5 m stehen sollten.
Luftwärmepumpen haben einen Schallpegel wegen dem Ventilator, der innerhalb vorgeschriebener Werte werksmäßig liegt, aber trotzdem muß verschiedenes berücksichtigt werden, wie ebenfalls Abstände zu Gebäuden, besonders zu Gebäudefronten mit Schlafzimmeranordnung, Ausblasrichtung des Ventilators.... immer die Einbauvorschriften des Herstellers beachten.
Übrigens, dass Sondenbohrungen an einem Standort, wo früher Bergbau betrieben wurde, nicht gestattet werden, ist sehr gut vorstellbar!
Freundliche Grüße
Heinz Weinhardt
Bauklempnerei Weinhardt
gegr. 1886
Inh.: Heinz Weinhardt seit 1978
Dipl.- Ing. FH für Heizungs-, Lüftungs-u. Sanitärtechnik, Fachgeselle Klempner u. Installateur seit 1969
14542 Werder
www.bauklempner-weinhardt.de
info@buklempner-weinhardt.de
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