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Solarthermie - solarthermie erneuern: Fragen & Antworten

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Ich will ihnen ja nicht zu nahe treten, aber viel wichtiger als die letzten 2 Prozent Effizienz heraus zu quetschen ist wohl eine: funktionierende Anlage zu besitzen! Leider zeigen die Erfahrungen der letzten 10 Jahre das ungefähr 80% der in D installierten Solarthermie entweder gar nicht oder nur unzureichend funktionieren. Prinzipiell ist aber zu sagen das Flachkollektoren die wirtschaftlichere Variante sind wenn man Investition, Unterhaltskosten und Ertrag gegenüber stellt.
Bei einer durchschnittlichen Anlagengröße mit durchschnittlichem Warmwasserverbrauch in einem 3-4 köpfigen Haushalt bewegt sich die erzielbare Einsparung in Euro: roundabout 100,- bis 150,- Euro.
Die Wartungs- bzw. Inspektionskosten pro Jahr bewegen sich sicherlich zwischen 20,- und 40,- wenn sie im Zuge der Wartung des Alternativgerätes anfallen.
Entscheidend ist aber der Zustand der Solarflüssigkeit. Wenn nicht kontrolliert wird und die Anlage oft in Stagnation geht verlieren sie Flüssigkeit weil die Verschraubungen bzw. Dichtstellen nicht!!! gasdicht sind. Ist ihr Anlagendruck dann bei ca. 2 bar ist die Luftblase am Kollektorfühler so groß das es zu Fehlmessungen kommt und die Regelung gar nicht mehr wirksam arbeiten kann. Spätestens an diesem Punkt bricht ihr Ertrag bei einem heißen Tag auf Null zusammen da die Anlage abschaltet und auch nicht wieder zuschaltet bevor die Kollektortemperatur unter 100 Grad sinkt (Einstellparameter). Bei Stillstandstemperaturen von bis zu 180 Grad bei Flachkollektoren dürfen sie sich gern selbst ausmalen wenn das sein wird. Hier kommt also ein weiterer Nachteil der Röhrenkollektoren zum tragen. Diese haben eine wesentlich höhere Stillstandstemperatur. Und gerade diese Stagnationstemperaturen sind es die zu Flüssigkeitsverlust führen. Außerdem wird die Solarflüssigkeit durch wiederkehrende Stagnation chemisch gecrackt und der PH- Wert sinkt. Neu hat das zumeist verwendete Polypropylenglykol- Wasser- Gemisch einen PH- Wert von 10 bis 11. Bei einem PH- Wert von 7 muss spätestens ausgetauscht werden. Das heißt Entleeren, Spülen, Entsorgung und Neubefüllung. Bei 5,- bis 8,- Euro pro Liter neuer Solarflüssigkeit und durchschnittlich 20 bis 25 Liter Volumen können sie sich leicht selbst ausrechnen was der Spaß zuzüglich der Entsorgung und Arbeitsleistung kostet. Da versenkt man schnell mal den Ertrag von 2 oder 3 Jahren in die Handwerkerrechnung.
Es macht also deutlich mehr Sinn die Solaranlage regelmäßig auf ordnungsgemäße Funktion zu prüfen als bei der Neuanschaffung auf 2% oder 3% Wirkungsgrad zu achten der ihnen sowieso nur auf dem Papier versprochen wird. Nachprüfbar ist dieses "Verkaufsversprechen" niemals.
Also:
Der Anlagendruck muss immer rund 3 bar sein. Egal ob die Anlage kalt oder heiß ist.
Der Volumenstrom der Anlage muss immer 0,8 bis 1,0 Liter pro Minute pro Quadratmeter Kollektorfläche sein. (2 Kollektoren ca. 5 qm gleich 4 l/min. (Flowmeter unter der Solarpumpe)
Die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf an der Pumpengruppe muss immer zwischen 6 und 10 Grad liegen, egal in welchem Temperaturbereich die Anlage sich gerade befindet.
Solarflüssigkeit ist ab Werk gebräuchlicherweise entweder klar, blau, grün oder rot. Sollte die Flüssigkeit in ihrer Anlage bräunlich- gelb bis hin zu schwarzbraun sein dann ist sie mit Sicherheit hinüber.
Das kann jeder Anlagenbetreiber leicht selbst kontrollieren. Sollte einer dieser Werte deutlich abweichen können sie sicher sein das die Anlage definitiv nicht mehr wirtschaftlich arbeitet.
Darüber hinaus sollte natürlich die Regelung durch den Installateur auf die Anlage angepasst sein. Wenn er die Regelung aus dem Karton nimmt, einbaut, einschaltet und ihnen die Rechnung übergibt kann ich ihnen versichern das der Solaranlagenbauer ihres Vertrauens wahrscheinlich doch nur Bäcker oder Schuster ist.

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