Da es auch damals schon sehr verschiedene Hersteller und Bauarten von Holztafelbauten gab, kann man dies nicht grundsätzlich beantworten.
Folgende Fragen sollten besonders beachtet werden:
1.Ist in den Innenräumen ständig ein unangenehmer Geruch wahrnehmbar? Dies könnte auf eine Raumluftbelastung durch Stoffwechselprodukte von Pilzen im Zusammenhang mit PCP/Lindan-haltigen Holzschutzmitteln hinweisen. (Hersteller damals zB Streif-Haus). Dazu bitte auch die zum Bau des Hauses erstellte Baubeschreibung durchsehen. In dem Fall nicht oder nur zu sehr kleinem Preis kaufen, da eine umfangreiche Sanierung erforderlich ist.
2.Besteht die Fassade noch aus (evt. verputzten) Asbestzementplatten?
Das wäre kein Grund, das Gebäude nicht zu kaufen. Bei einer evt. gewünschten Fassadensanierung ist jedoch mit etwas höheren Kosten zu rechnen, evt. Grund für eine Kaufpreisminderung.
3.Wenn größere Mengen an Holzspanplatten eingebaut wurden, kann evt. eine Formaldehydbelastung der Raumluft bestehen. Diagnose nur durch eine vergleichsweise teure Messung durch einen Sachkundigen möglich, evt. mit dem Verkäufer verhandeln, ob er das zahlt.
4.Wenn die Außenwände noch nicht saniert wurden, ist der Wärmeschutz derselben aus heutiger Sicht vergleichsweise schlecht. Eine Verbesserung ist meist gut möglich, bedingt dann aber auch eine neue Fassadenbekleidung (siehe dazu auch Punkt2).
5.Ein Vorteil der Bauart ist, dass Umbauten relativ leicht möglich sind. Bei der Veränderung von Innenwänden muss beachtet werden, dass manche nichttragende Wand Funktionen als aussteifende Wand erfüllt, bei Wegfall derselben müssen entspr. Ersatzmaßnahmen durchgeführt werden.
Bei weiteren Fragen bitte direkt bei mir melden. Gerne biete ich Ihnen gegen eine Schutzgebühr auch eine gemeinsame Begehung des Objekts mit Beratung vor der Kaufentscheidung an.
Ein älteres Holztafelbauweise haus, ca 45 Jahre alt. Was muss man da achten? Ist es ratsam so ein altes Haus zu kaufen?
Frau I. bei Wuppertal, 01.08.2018Architekt